(ots) - Dehoga will gegen Internet-Portale zur
Vermittlung von Privatwohnungen vorgehen
Präsident Fischer: "Unregulierte Märkte zulasten von Anwohnern,
Mietern und Steuerzahlern"
Osnabrück.- Vor der am Mittwoch in Berlin beginnenden
Internationalen Tourismusbörse hat der Deutsche Hotel- und
Gaststättenverband (Dehoga) Internet-Portalen zur Vermittlung von
Privatwohnungen den Kampf angesagt. In einem Gespräch mit der "Neuen
Osnabrücker Zeitung" (Mittwoch) sagte Dehoga-Präsident Ernst Fischer:
"Wir werden nicht tatenlos zusehen, wenn durch Anbieter wie Airbnb
und Co. hinter Zehntausenden privaten Wohnungstüren unregulierte
Märkte entstehen, die zulasten von Anwohnern, Mietern und
Steuerzahlern gehen." Auf der einen Seite toleriere die Politik
rechtsfreie Räume, auf der anderen Seite würden die mittelständischen
Betriebe, die Arbeitsplätze schafften, immer weiter reguliert und mit
neuer Bürokratie überzogen, kritisierte Fischer. "Dieser
Wertungswiderspruch muss schleunigst behoben werden."
Gerd Landsberg, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städte- und
Gemeindebundes, sieht in den modernen Tauschbörsen eine positive
Ergänzung zu den etablierten Übernachtungsmöglichkeiten. "Sie sind
vor allem für Städte und Gemeinden vorteilhaft, die ansonsten wenig
Übernachtungskapazitäten oder eine gering ausgeprägte touristische
Infrastruktur haben", sagte Landsberg in einem Gespräch mit der
"Neuen Osnabrücker Zeitung". Er lehnt ein generelles Verbot oder eine
einheitliche Regelung für alle Städte und Gemeinden ab. Sharing
Economy sei ein Trend, der sich durch Verbote nicht aufhalten lasse,
so Landsberg. Die Politik müsse diese Entwicklung zwar begleiten und
gegebenenfalls durch gesetzliche Regelungen den Rahmen neu
definieren, sagte Landsberg. "Dabei muss es aber unbedingt Spielraum
für örtlich angepasste Lösungen geben!"
Internet-Vermittlungsportale wie "airbnb" gelten als Gewinner der
Reisesaison 2014. Jährlich verzeichnen sie mittlerweile rund 87
Millionen gebuchte Ãœbernachtungen. Der Hotellerie gehen damit rund
ein Viertel der jährlich 370 Millionen Übernachtungen in Deutschland
verloren.
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