Telematik-Vortrag bei TELI mit verblüffenden Erkenntnissen
(PresseBox) - Solide Hintergrundinformationen zur Telematik und einige überraschende Erkenntnisse lieferte der Vortrag "Telematik - auf Nummer Sicher" von Patric Hindenberger. Telematik verknüpft Bereiche der Telekommunikation und der Informatik und gestattet die Auswertung der Fahrzeugdaten. Wenn ein entsprechendes Gerät aktiv ist, lässt sich beispielsweise feststellen, wie schnell jemand wann mit welchem Spritverbrauch gefahren ist. Diplom-Ingenieur Hindenberger ist Leiter Technical Sales und Consulting von Masternaut, dem größten europäischen Telematik-Anbieter. In seinem Vortrag im Internationalen PresseClub München in Zusammenarbeit mit der Journalistenorganisation TELI ging Hindenberger auf gesellschaftliche, technische, ökologische und wirtschaftliche Aspekte der in Deutschland bislang wenig bekannten Technik ein.
Starker Einfluss auf das Fahrverhalten
Unter anderem zeigte Hindenberger eine neue Masternaut-Studie, die den Einfluss der Telematik in Verbindung mit dem Masternaut-eigenen Warnsystem auf das Fahrverhalten untersucht: "Die Zahl der Geschwindigkeitsübertretungen ging drastisch zurück, die Unfälle haben um 30 Prozent abgenommen", resümierte der Masternaut-Techniker zufrieden. Auch in ökologischer wie in wirtschaftlicher Hinsicht mache sich die Telematik etwa durch einen elf Prozent geringeren Spritverbrauch und einen verminderten Schadstoff-Austausch bemerkbar. Vor allem ließen sich dank Telematik unnötige Investitionen in einen erweiterten Fuhrpark vermeiden. "Bei durchschnittlichen Ausgaben von monatlich etwa 35 Euro/Fahrzeug beträgt der ROI (Return on Investment) binnen drei Jahren das Sechs- bis Siebenfache - also ungefähr 200 Euro pro Fahrzeug und Monat", bilanzierte Hindenberger. Viele Anwesende überraschte die meist positive Reaktion der Betriebsräte, von der Hindenberger berichtete: "Die Betriebsräte, die sich bisher die Telematik-Lösungen vorführen ließen, sind begeistert." Die Masternaut-Lösungen kontrollierten laut Hindenberger nämlich auch die tatsächliche Einhaltung der Arbeitnehmerrechte wie die vom Gesetzgeber vorgeschriebenen Ruhezeiten und die Zahlung des neu eingeführten 8,50-Euro-Mindestlohns in Deutschland. "Damit gibt es keine Diskussion mehr."
Hindenbergers Kollege Walther Bernard, Geschäftsführer der Masternaut E.Novation GmbH, bedauerte vor diesem Hintergrund, dass "die Marktdurchdringung der Telematik in Deutschland mit etwa zehn bis 15 Prozent im Speditionsbereich im internationalen Vergleich so niedrig" sei. Bernard: "In anderen Ländern, etwa in den USA, in Frankreich oder in Großbritannien liegt sie bei etwa 20 bis 25 Prozent."
Dies werde sich auch in Deutschland ändern. "Die Versicherungswirtschaft wird über die Beitragsgestaltung Druck machen, dass Telematiklösungen verstärkt eingesetzt werden. Damit lässt sich die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften nachweisen. Die Zukunft ist "Pay per Use", also eine Police entsprechend dem tatsächlichen Fahrverhalten", so Bernard.
Im Publikum befanden sich ganz überwiegend technisch versierte Journalisten. Diese nutzten die Gelegenheit zu kritischen Nachfragen insbesondere zu juristischen und datenschutzrechtlichen Aspekten. Nach dem fundierten Vortrag schloss sich eine lebhafte und anregende Diskussion an.
Quelle:
http://www.premiumpresse.de/logistik-transport/geheimtipp-fuer-insider-PR2408778.html