(ots) -
- In jedem 4. Unternehmen sorgt mangelnde Kontrolle zu lockerem
Umgang mit Compliance-Vorgaben
- Jeder 4. Arbeitnehmer würde Geschenke von Geschäftspartnern
bedenkenlos annehmen
- 25% der Befragten kann mit dem Begriff "Compliance" nichts
anfangen
Recommind, führender Anbieter von E-Discovery-Lösungen und
intelligenter Suchmaschinentechnologie, befragte 1.000 deutsche
Arbeitnehmer zu Compliance-Vorgaben ihres Arbeitgebers. Das Ergebnis
zeigt eine deutliche Gefährdung deutscher Unternehmen durch
Compliance-Verstöße, denn das Risikobewusstsein unter den
Mitarbeitern ist längst nicht so ausgeprägt wie es sein sollte.
Mangelnde Kontrolle in jedem vierten Unternehmen
Lediglich 36 Prozent der Befragten gaben an, von bestehenden
Compliance-Regeln im Unternehmen zu wissen und sich auch daran zu
halten. Jeder vierte Arbeitnehmer gab zu, dass es zwar ein Regelwerk
gäbe, sich aber aufgrund mangelnder Kontrollen ein eher lockerer
Umgang mit bestehenden Vorschriften eingeschlichen habe. 17 Prozent
gaben an, dass es in ihrem Unternehmen keine Compliance-Richtlinien
gäbe; 23 Prozent konnten sich unter dem Begriff Compliance noch nicht
einmal etwas vorstellen. Und das nicht nur, wie man vermuten könnte,
bei kleinen Unternehmen: 53 Prozent derer, die mit dem Begriff
"Compliance" nichts verbinden, arbeiten in Unternehmen mit mehr als
500 Mitarbeitern; 24 Prozent sogar mit mehr als 5.000.
Im Gegenzug belegen die Zahlen aber auch, dass die Hälfte derer,
die bestehende Compliance-Maßnahmen gewissenhaft befolgen, in Firmen
mit über 5.000 Mitarbeitern arbeiten. "Hierin bestätigt sich die
Vorreiterrolle von Großunternehmen. Mangelnde Aufklärung der
Mitarbeiter gepaart mit fehlender Kontrolle der Compliance-Befolgung
lassen dennoch eine deutliche Lücke zwischen Ideal und Realität
klaffen", erläutert Hartwig Laute, Geschäftsführer der Recommind
GmbH. "Gerade im Hinblick auf den existenzbedrohenden Sog, in den von
Compliance-Verstößen wie Wettbewerbsdelikte betroffene Großkonzerne
kleinere Firmen mitziehen, wenn die Behörden ermitteln, sollte
effektive Compliance keine Frage der Mitarbeiterzahl sein."
Jeder Vierte würde Geschenke von Geschäftspartnern bedenkenlos
annehmen
Die Arbeitnehmer wurden zudem hinsichtlich ihrer Sensibilität für
mögliche Compliance-Verstöße getestet. Auf die Frage, ob die Annahme
von Geschenken von Kunden, Lieferanten oder anderen Geschäftspartnern
am Arbeitsplatz zulässig sei, zeigte sich jeder vierte Befragte
völlig bedenkenlos. Immerhin 20 Prozent sahen eine Schmerzgrenze bei
einem Geschenkwert von 30 Euro. Zwar ist die Wertgrenze, die die
Annahme von Geschenken von Bestechlichkeit unterscheidet, gesetzlich
nicht eindeutig geregelt, doch fallen Präsente im Wert von 20 bis 30
Euro gemeinhin unter akzeptable Aufmerksamkeiten. Jeder Fünfte gab
zu, in dieser Frage verunsichert zu sein und würde im Einzelfall
seinen Vorgesetzen fragen. Handlungssicherheit seitens der
Mitarbeiter durch klare Standards und Schulungen ist nicht
ausreichend gegeben.
"Die aktuellen Ergebnisse zeigen deutlich: Neben Aufklärung und
Schulung sind Kontrollsysteme eine Notwendigkeit, denn ohne sie
werden die etablierten Standards teilweise wertlos", warnt Hartwig
Laute. "Eine aktuelle Befragung in Zusammenarbeit mit der Hochschule
für angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt zur
Compliance-Readiness deutscher Unternehmen hat uns gezeigt, dass in
jedem dritten Unternehmen das Thema Compliance Management auf halbem
Weg stehen bleibt. Zwar werden Standards eingeführt und Schulungen
gehalten, doch zu viele Organisationen verzichten auf die nötigen
Kontrollen: Nur noch 69 Prozent überwachen die Einhaltung der
verabschiedeten Compliance-Richtlinien durch regelmäßige
Kontrollmaßnahmen und gerade mal 51 Prozent haben Prozesse festgelegt
wie mit aufgedeckten Regelverstößen umzugehen ist."
Weitere Informationen und Ergebnisse zu den aktuelle Befragungen
sowie Best Practice-Beispiele finden Sie im Whitepaper "Compliance
Readiness in deutschen Unternehmen", das Sie auf Anfrage unter
recommind(at)oseon.com erhalten.
Pressekontakt:
Hella Schmidt
Oseon
Telefon: +49 (0)69-25 73 80 22-16
E-Mail: hella(at)oseon.com