(ots) - "Wir haben sehr kritisch auf die
Verfahrenseinstellung reagiert und hatten in diesem speziellen Fall
von Anfang an Bauchgrimmen, das Geld anzunehmen. Der Landesverband
hat aus meiner Sicht richtig entschieden", erklärte Christian
Zainhofer, Vizepräsident des Deutschen Kinderschutzbundes live bei
stern TV. Für diese Entscheidung habe der Verband große Wertschätzung
aus der Bevölkerung erfahren. Denn die Herangehensweise des
Landgerichts sei weder bei der Bevölkerung noch den beteiligten
Kreisen gut angekommen. "Herr Edathy stand im Verdacht,
kinderpornografisches Material besessen zu haben, dafür ist er
angeklagt worden. Und jetzt sieht es so aus, als könne man sich mit
einem relativ überschaubaren Betrag von 5.000 Euro freikaufen",
kritisierte Zainhofer.
"Wir wissen, dass im Rahmen der Herstellung von Kinderpornografie
sogar Kinder getötet werden. Hinter den Bildern steht immer eine
massive Verletzung von Kinderrechten", sagte Christian Zainhofer im
Gespräch mit Steffen Hallaschka. Die Einstellung des Verfahrens sei
deshalb ein fatales Signal.
Am Montag wurde das Verfahren gegen den ehemaligen
SPD-Bundestagsabgeordneten Sebastian Edathy gegen eine Geldauflage
von 5.000 Euro eingestellt. Das Gericht entschied in Absprache mit
den Verfahrensbeteiligten, dass die 5.000 Euro an den Deutschen
Kinderschutzbund, Landesverband Niedersachsen, gehen sollen. Doch
dieser lehnte das Geld des Ex-Abgeordneten ab: "Wenngleich für unsere
Arbeit Spenden und Bußgelder eine überaus wichtige Quelle sind, haben
wir das Landgericht Verden gebeten, einen anderen Empfänger für die
Geldauflage zu bestimmen."
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