(ots) - Einen starken Anstieg verzeichnet der Deutsche
Immobilienfinanzierungsindex (DIFI) im ersten Quartal 2015. Mit einem
Plus von 10,2 Punkten gegenüber dem Vorquartal ist der Index auf 39,1
Punkte gestiegen und hat damit das bisherige Rekordhoch vom Dezember
2014 nochmals übertroffen. Der Zugewinn im laufenden Quartal basiert
sowohl auf der Verbesserung der Finanzierungssituation (+ 8,6 Punkte
auf 59,4 Punkte) als auch der Finanzierungserwartungen. Deren leichte
Abwärtsneigung hat sich bei der aktuellen Umfrage gedreht: erstmals
seit Ende 2013 resultiert aus den Antworten der befragten Experten
ein Zuwachs. Der entsprechende Saldo legt deutlich um 11,7 Punkte auf
18,7 Punkte zu.
Zu diesem Ergebnis kommt die aktuelle, umfragebasierte Analyse von
JLL und dem Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW), die
den Deutschen Immobilienfinanzierungsindex gemeinsam vierteljährlich
erheben.
Alle Nutzungsarten profitieren von der positiven Stimmung
Die Verbesserung der Finanzierungssituation betrifft alle vier
Nutzungsarten. Besonders hoch gegenüber dem Vorquartal sei der
Zuwachs bei Wohnimmobilien: Der entsprechende Saldo stieg um 16,5
Punkte auf 62,7 Punkte und erreicht den Höchstwert aller
Nutzungsarten, gefolgt von Büro (60,8 Punkte), Einzelhandel (60,0
Punkte) und Logistik (54,2 Punkte). Erstmals seit über einem Jahr
haben aber auch die Finanzierungserwartungen wieder deutlich zugelegt
und auch hier erstreckt sich der Anstieg über alle Nutzungsarten.
Auch Refinanzierungsbedingungen nochmals verbessert
Der Trend sich verbessernder Refinanzierungsbedingungen für die
gewerbliche Immobilienfinanzierung setzt sich im DIFI Q1 2015 weiter
fort. Während in Folge extremer Niedrigzinsen die Refinanzierung über
Einlagen nach Einschätzung der Befragten weiterhin die Ausnahme
geblieben ist, hat ihre Lagebeurteilung bei den Immobilienaktien
gegenüber dem vierten Quartal 2014 für einen ordentlichen Satz nach
oben gesorgt: Der entsprechende Saldo aus positiven und negativen
Nennungen hat sich von 20,4 Punkten auf 59,5 Punkte mehr als
verdoppelt. Damit wird die aktuelle Lage bei diesem Anlagevehikel
zurzeit am besten bewertet.
Weitere Verlagerung gewerblicher Finanzierungen in Richtung
risikoreichere Objekte
Die Finanzierungsexperten wurden im Rahmen der Umfrage auch um
ihre Einschätzung der relativen Anteile der Risikoklassen Core,
Core+, Value Add und Opportunistisch am Volumen der Neufinanzierungen
und Darlehensprolongationen für 2014 und 2015 gebeten. Für beide
Jahre und die vier Risikoklassen sollten sie darüber hinaus
Schätzwerte für jeweils markttypische LTVs von Objektfinanzierungen
abgeben. Für das laufende Jahr gehen die befragten Experten im Mittel
von einem Anteil an Core-Finanzierungen von 36 Prozent aus, für 2014
lag der Anteil ihrer Einschätzung nach bei gut 40 Prozent (für 2013
wurden im DIFI Q1 2014 noch knapp 60 Prozent genannt). Diese
Entwicklung impliziere einen Bedeutungszuwachs von Finanzierungen in
den Bereichen Core+, Value Add und Opportunistisch. Im Hinblick auf
die Entwicklung markttypischer LTVs in den einzelnen Risikoklassen
prognostizieren die befragten Finanzierungsspezialisten tendenziell
eine Verschiebung hin zu höheren LTVs, auch für Objekte der
Risikoklassen Value Add und Opportunistisch. Davon ausgenommen ist
das Core-Segment: Hier wird erwartet, dass Investoren noch mehr
Eigenmittel einbringen als bisher.
Pressekontakt:
Dorothea Koch, Tel. + 49 (0) 69 2003 1007, dorothea.koch(at)eu.jll.com