(ots) - Vor zweieinhalb Jahren starb Shahida Parveens Mann
beim verheerenden Brand der Textilfabrik Ali Enterprises in Karachi,
Pakistan. 254 Menschen kamen damals ums Leben, 55 wurden verletzt.
Die Fabrik produzierte hauptsächlich Kleidung für den deutschen
Discounter KiK. Die Witwe kämpft um eine angemessene Entschädigung
für sich und die anderen Opfer. Sie startete eine Online-Petition,
adressiert an Heinz Speet, Geschäftsführer von KiK. "Der 11.
September 2012 war ein Zahltag", berichtet die Witwe Shahida Parveen.
"Mein Mann, Muhammad Akmal, kam auf grauenvollste Weise ums Leben. Er
verbrannte, eingesperrt in einer Fabrik. Sein Tod wäre vermeidbar
gewesen. Sein Tod war das Ergebnis eines fahrlässig handelnden
Unternehmens: KiK", klagt die Witwe an.
KiK verweigert angemessene Entschädigung
Am 21.12.2012 unterzeichnete KiK eine Zusage für eine Soforthilfe
in der Höhe von 1 Mio. USD und erklärte sich bereit über langfristige
Entschädigungszahlungen an die Opfer zu verhandeln. "Mehr als zwei
Jahre sind vergangen und immer noch gibt es keine Einigung über eine
angemessene Entschädigung an die Hinterbliebenen der Opfer", stellt
Gisela Burckhardt von FEMNET/ Kampagne für Saubere Kleidung fest.
Keine Notausgänge
Nur wenige Wochen vor dem Brand am 11.9. 2012 war der Fabrik von
dem italienischen Audit-Unternehmen RINA bescheinigt worden, dass die
Produktionsstätte den internationalen Arbeitsschutzstandards der SAI
(Social Accountability International) entsprächen, obwohl Notausgänge
fehlten und die Fenster vergittert waren. Weder RINA noch SAI haben
bisher Entschädigungszahlungen an die Opfer geleistet.
Zu wenig für drei Malzeiten am Tag
Um zu überleben, brauchen die Hinterbliebenen die
Entschädigungszahlen. "Es ist zunehmend schwer für die täglichen
Ausgaben aufzukommen. Mein Gesundheitszustand verschlechtert sich,
aber ich habe kein Geld für einen Arzt und Medikamente. Ich kann
nicht einmal mehr sicherstellen, dass meine Söhne, 11, 8, und 3 Jahre
alt, drei Malzeiten am Tag bekommen", zeigt sich Shahida Parveen
verbittert.
An Heinz Speet, Geschäftsführer von KiK Shahida Parveen wendet
sich nun mittels einer Online-Petition an Heinz Speet,
Geschäftsführer von KiK und fordert Entschädigungszahlungen. Bitte
unterschreiben auch Sie. Fordern Sie KiK auf, endlich die
Hinterbliebenen der Opfer angemessen zu entschädigen:
http://ots.de/QmFGa
Hintergrundinformation zu Ali Enterprises
http://www.cleanclothes.org/ranaplaza/ali-enterprises-fire
Die Kampagne für Saubere Kleidung (CCC) setzt sich für faire
Arbeitsbedingungen in der Bekleidungs- und Sportartikelproduktion
ein. Die Kampagne ist Teil der Clean Clothes Campaign, einer
Koalition in 17 europäischen Ländern mit einem Netzwerk von über 250
Partnerorganisationen weltweit und wird in Deutschland von
zahlreichen gewerkschaftlichen, kirchlichen, frauen- und
entwicklungspolitischen Organisationen getragen.
Rückfragen an:
Dr. Gisela Burckhardt, email: info(at)femnet-ev.de, Tel. 01520-177 40 80
In Pakistan: Farhat Fatima, Advocacy and Networking, PILER, E-Mail:
farhat_piler(at)hotmail.com
Mobil: 0092 343 3086025