Stammzellen im Gehirn sind kein ewiger Jungbrunnen
ammzellen im Gehirn sind kein ewiger Jungbrunnen
Die Bildung von Nervenzellen (Neurogenese) ist beim Menschen überwiegend auf die Entwicklungsphase beschränkt und findet im Erwachsenenstadium nur noch in wenigen Regionen des Vorderhirns statt. In diesen Regionen sind neurale Stammzellen vorhanden, die über verschiedene Zwischenstufen Nervenzellen bilden.
Stammzellen können sich nur begrenzt selbst erneuern - Gesamtzahl sinkt
Bisher ging man davon aus, dass die Erhaltung des Stammzell-Pools auf der Selbsterneuerung einzelner Stammzellen beruht. Das Wissenschaftlerteam um Dr. Filippo Calzolari, Dr. Jovica Ninkovic und Professor Dr. Magdalena Götz konnte dies nun widerlegen: sowohl die Selbsterneuerungsrate, als auch die Diversität der gebildeten Nervenzellen aus den Stammzellen sind begrenzt, die Anzahl der Stammzellen nimmt mit der Lebensdauer ab.
"Unsere Ergebnisse erklären zum einen, warum die Neurogenese im höheren Alter zurückgeht, da dann die Anzahl der neuralen Stammzellen vermindert ist. Zum anderen können wir daraus auch generell neue Erkenntnisse zu bisher noch unverstandenen Mechanismen der Neurogenese gewinnen", sagt Erstautor Calzolari.
Therapieansätze müssen Stammzellen selbst in den Fokus rücken
Ansätze zu neuen Therapien gegen Erkrankungen des Gehirns, wie z.B. Schlaganfall oder Demenzerkrankungen, konzentrieren sich vor allem darauf, untergegangene Nervenzellen zu ersetzen, indem die Bildung neuer Zellen aus Stammzellen angeregt wird. "Vor dem Hintergrund, dass der Stammzellvorrat begrenzt ist, müssen wir nun auch nach Wegen suchen, um die Selbsterneuerungsrate der Stammzellen selbst zu fördern und den Vorrat so über einen längeren Zeitraum aufrecht zu erhalten", betont Götz, Direktorin des Instituts für Stammzellforschung am Helmholtz Zentrum München und Lehrstuhlinhaberin des Instituts Physiologische Genomik der LMU.
Weitere Informationen
Original-Publikation:
Calzolari, F. et al. (2015). Fast clonal expansion and limited neural stem cell self-renewal in the adult subependymal zone. Nature Neuroscience, doi: 10.1038/nn.3963
Link zur Fachpublikation:
http://www.nature.com/neuro/journal/vaop/ncurrent/full/nn.3963.html
Prof. Magdalena Götz
Helmholtz Zentrum München - Deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt (GmbH)
Institut für Stammzellforschung
Ingolstädter Landstr. 1
85764 Neuherberg
Tel.: 089-3187-3750
E-Mail:
magdalena.goetz@helmholtz-muenchen.de
(pressrelations) - hirn sind kein ewiger Jungbrunnen
Die Bildung von Nervenzellen (Neurogenese) ist beim Menschen überwiegend auf die Entwicklungsphase beschränkt und findet im Erwachsenenstadium nur noch in wenigen Regionen des Vorderhirns statt. In diesen Regionen sind neurale Stammzellen vorhanden, die über verschiedene Zwischenstufen Nervenzellen bilden.
Stammzellen können sich nur begrenzt selbst erneuern - Gesamtzahl sinkt
Bisher ging man davon aus, dass die Erhaltung des Stammzell-Pools auf der Selbsterneuerung einzelner Stammzellen beruht. Das Wissenschaftlerteam um Dr. Filippo Calzolari, Dr. Jovica Ninkovic und Professor Dr. Magdalena Götz konnte dies nun widerlegen: sowohl die Selbsterneuerungsrate, als auch die Diversität der gebildeten Nervenzellen aus den Stammzellen sind begrenzt, die Anzahl der Stammzellen nimmt mit der Lebensdauer ab.
"Unsere Ergebnisse erklären zum einen, warum die Neurogenese im höheren Alter zurückgeht, da dann die Anzahl der neuralen Stammzellen vermindert ist. Zum anderen können wir daraus auch generell neue Erkenntnisse zu bisher noch unverstandenen Mechanismen der Neurogenese gewinnen", sagt Erstautor Calzolari.
Therapieansätze müssen Stammzellen selbst in den Fokus rücken
Ansätze zu neuen Therapien gegen Erkrankungen des Gehirns, wie z.B. Schlaganfall oder Demenzerkrankungen, konzentrieren sich vor allem darauf, untergegangene Nervenzellen zu ersetzen, indem die Bildung neuer Zellen aus Stammzellen angeregt wird. "Vor dem Hintergrund, dass der Stammzellvorrat begrenzt ist, müssen wir nun auch nach Wegen suchen, um die Selbsterneuerungsrate der Stammzellen selbst zu fördern und den Vorrat so über einen längeren Zeitraum aufrecht zu erhalten", betont Götz, Direktorin des Instituts für Stammzellforschung am Helmholtz Zentrum München und Lehrstuhlinhaberin des Instituts Physiologische Genomik der LMU.
Weitere Informationen
Original-Publikation:
Calzolari, F. et al. (2015). Fast clonal expansion and limited neural stem cell self-renewal in the adult subependymal zone. Nature Neuroscience, doi: 10.1038/nn.3963
Link zur Fachpublikation: http://www.nature.com/neuro/journal/vaop/ncurrent/full/nn.3963.html
Prof. Magdalena Götz
Helmholtz Zentrum München - Deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt (GmbH)
Institut für Stammzellforschung
Ingolstädter Landstr. 1
85764 Neuherberg
Tel.: 089-3187-3750
E-Mail: magdalena.goetz(at)helmholtz-muenchen.de
Unternehmensinformation / Kurzprofil:PresseKontakt / Agentur:Prof. Magdalena Götz
Helmholtz Zentrum München - Deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt (GmbH)
Institut für Stammzellforschung
Ingolstädter Landstr. 1
85764 Neuherberg
Tel.: 089-3187-3750
E-Mail: magdalena.goetz(at)helmholtz-muenchen.de
Bereitgestellt von Benutzer: pressrelations
Datum: 06.03.2015 - 13:15 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 1182574
Anzahl Zeichen: 5795
pressrelations.de – ihr Partner für die Veröffentlichung von Pressemitteilungen und Presseterminen, Medienbeobachtung und MedienresonanzanalysenDiese Pressemitteilung wurde bisher
0 mal aufgerufen.
Die Pressemitteilung mit dem Titel:
"
Stammzellen im Gehirn sind kein ewiger Jungbrunnen"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von
Helmholtz Zentrum München - Deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt, GmbH (
Nachricht senden)
Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum
Haftungsauschluß (gemäß
TMG - TeleMedianGesetz) und dem
Datenschutz (gemäß der
DSGVO).
derungen den menschlichen Stoffwechsel beeinflussen
Bisher gab es nur wenige molekular-epidemiologische Studien zum Einfluss von Gewichtsveränderungen auf den Stoffwechsel in der Allgemeinbevölkerung. Nun haben Mitarbeiter am Institut für Epide ...
r1da-Früherkennungsstudie für alle Kinder in Bayern startet am 1. Januar
Die Fr1da-Studie wird vom Helmholtz Zentrum München geleitet und von zahlreichen Partnern und Förderern* unterstützt.
"Die Zahl der Menschen mit Diabetes in Deut ...
durch den Klimawandel aus dem Takt geraten
Um den Einfluss des Klimawandels auf Bodenmikroorganismen unter möglichst natürlichen Bedingungen zu beobachten, verpflanzten die Wissenschaftler intakte Jungbuchen von einem kühlen, feuchten Standort, ...