(ots) - Zum Weltfrauentag erklärt das Vorstandsmitglied der
Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit, Sabine
Leutheusser-Schnarrenberger:
"Während Europa in wichtigen Bereichen bei der Gleichstellung von
Frau und Mann vorankommt und Gewalt gegen Frauen und Mädchen
entschieden bekämpft, sieht es in der Welt nicht gut aus für
elementare Menschenrechte von Mädchen und Frauen.
2014/2015 wurden Frauen immer mehr zu Opfern in den Krisenherden
dieser Welt. Frauenrechtler sprechen davon, dass Frauen immer mehr
zur "Kriegsbeute" weltweit werden.
Sexualisierte Gewalt in Konflikten ist eine schwere Gewalttat der
heutigen Zeit, die Millionen von Menschen betrifft - vornehmlich
Frauen und Mädchen. So schätzt der UNHCR, dass alleine in der
Demokratischen Republik Kongo jeden Monat 1.100 Vergewaltigungen
verzeichnet werden müssen. Seit Beginn des bewaffneten Konflikts sind
demzufolge schätzungsweise 200.000 Frauen Opfer sexualisierter Gewalt
geworden. Fast dreihundert Schülerinnen entführte die islamistische
Gruppierung Boko Haram am 14. April 2014 in der nordnigerianischen
Stadt Chibok. Besonders zynisch: ISIS verheimlicht oder leugnet die
eigenen Verbrechen nicht, sondern erklärt die Vergewaltigungen der
von ISIS versklavten Mädchen als legitim.
Massenvergewaltigungen und eine schier unbeschreibliche Brutalität
gegenüber Frauen und Mädchen werden in Europa oft nur wenig
wahrgenommen. Die Bundesregierung und die Europäische Union müssen
ganz anders über den Tellerrand blicken und andere Maßnahmen
entwickeln, wie Frauen besser in die Förderung von Frieden und
Sicherheit eingebunden werden können. Wenn z.B. Aktionspläne zum
Schutz von Frauen in Konfliktzonen auf UN-Ebene beschlossen werden,
dann müssen die Europäer auch alles für deren Umsetzung mögliche tun.
Der Weltfrauentag ist jenseits aller Jubelmeldungen über Quoten ein
geeigneter Anlass, die dramatische Situation von von elementaren
Menschenrechten von Mädchen und Frauen in der Welt wahrzunehmen und
politisch auf die Agenda zu hieven."
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