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Ein echter BOSS zahlt Existenzlöhne / Hugo Boss 'Erfolgskurs' - Weg in die Armut für Beschäftigte

ID: 1184381

(ots) - Anlässlich der Hugo Boss Analystenkonferenz
am 12.3.2015 in Metzigen, Deutschland, an der das Unternehmen die
Jahresergebnisse präsentiert, fordert die Clean Clothes Campaign
(CCC) Deutschland und Österreich Existenzlöhne für die NäherInnen,
die für das Unternehmen Kleidung anfertigen. Online und auf der
Straße macht die CCC europaweit auf Arbeitsrechtsverletzungen in den
Produktionsstätten von Hugo Boss aufmerksam.

Hugo Boss hat innerhalb von 5 Jahren den Gewinn verdreifacht und
das Ergebnis vor Steuern auf 437 Mio. Euro 2014 steigern können. Doch
von diesem Profit sehen die ArbeiterInnen bisher nichts - im
Gegenteil. "Anstatt sie am Erfolg des Unternehmens zu beteiligen
halten die geringen Löhne die NäherInnen in der Armutsspirale
gefangen", kritisiert Michaela Königshofer, Koordinatorin der Clean
Clothes Kampagne Österreich. Zusätzlich zum viel zu geringen Lohn
berichten Hugo Boss-NäherInnen von Gewerkschaftseinschüchterungen,
Verstößen gegen Überstundenregelungen und sexueller Belästigung. "Ich
respektiere das Unternehmen, ich respektiere meine Arbeit, warum
respektieren sie mich nicht? Hugo Boss verhält sich bisher nicht
verantwortungsvoll", so ein türkischer Hugo Boss Arbeiter.

Rund die Hälfte der gesamten Hugo Boss Produkte werden in
osteuropäischen und türkischen Fabriken hergestellt. Der CCC-Bericht
"Im Stich gelassen" (2014) zeigt, dass in der gesamten Region die
Differenz zwischen dem ausbezahlten Lohn und einem Existenzlohn
extrem groß ist. Auch bei Hugo Boss Lieferanten wurde diese
Rechercheanalyse bestätigt. Die meisten ArbeiterInnen verdienen Löhne
unter der nationalen Armutsgrenze. Für den Bericht wurden
TextilarbeiterInnen bei einem Hugo Boss Lieferanten in der Türkei
interviewt. Sie verdienten zum Zeitpunkt der Recherche
durchschnittlich 326 Euro pro Monat - Überstunden und Zuschläge




inbegriffen. Die nationale Armutsgrenze lag zu diesem Zeitpunkt bei
401 Euro pro Monat, ein minimaler Existenzlohn bei 890 Euro pro
Monat.

Bettina Musiolek von der CCC Deutschland betont: "'Made in Europe'
sollte dafür stehen, dass Arbeiterinnen und Arbeiter der Armut
entkommen können und keine Angst haben müssen, einer Gewerkschaft
beizutreten. Doch das Gegenteil ist der Fall", und sie fordert
weiter: "Vom 'Erfolgskurs' von Hugo Boss sollen auch die
Arbeiterinnen und Arbeiter profitieren, immerhin ist
existenzsichernder Lohn ein Menschenrecht, das den Näherinnen und
Nähern von Hugo Boss-Bekleidung verwehrt wird."

Hintergrundinformationen:

Studie "Im Stich gelassen": http://lohnzumleben.de/im_stich_gelassen/
Länderprofil Türkei: http://ots.de/k8Ywv
Petition "Tell Hugo's bosses to back off":
http://action.sumofus.org/a/hugo-boss-turkey-2/
Videos: http://lohnzumleben.de/das-reine-elend/,
http://lohnzumleben.de/izmir/



Pressekontakt:
Bettina Musiolek
Clean Clothes Campaign Deutschland
Tel.: +49 178 877 32 98
E-Mail: bettina.musiolek(at)einewelt-sachsen.de

Michaela Königshofer
Clean Clothes Kampagne Österreich
Tel. +43 1 405 55 15 306
Mobil +43 664 23 09 883
E-Mail: michaela.koenigshofer(at)cleanclothes.at


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Datum: 11.03.2015 - 07:55 Uhr
Sprache: Deutsch
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Wien/Dresden



Kategorie:

Handel



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