(ots) - Branchenzahlen zeigen eine positive
Arbeitsmarktentwicklung in der alkoholfreien Getränkeindustrie bei
gleichzeitiger Umstellung von Mehrweg auf Einweg. Legt man den
aktuellen Branchenbericht 2014 zur alkoholfreien Getränkeindustrie
der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) zugrunde,
verzeichnen die Beschäftigungszahlen im Zeitraum 2008 (mit 23.232
Beschäftigten) bis 2014 (mit 23.944 Beschäftigten) einen Zuwachs von
3 Prozent. Im gleichen Zeitraum gab es eine 35 prozentige
Verschiebung von Mehrweg zu Einweg im alkoholfreien Getränkesegment
(GfK).
"Der konsequente Ausbau des Einwegpfandsystems hat zu einem
zusätzlichen Bedarf an direkter und indirekter Beschäftigung geführt,
z. B. für die manuelle Rücknahme, den Betrieb von Rücknahmeautomaten
sowie für Transport, Zählzentren, Clearing-Dienstleistungen und
Recycling-Kapazitäten", erklärt Wolfgang Burgard, Geschäftsführer vom
Bund Getränkeverpackungen der Zukunft (BGVZ). Auf die Einführung des
Pflichtpfandes für PET-Flaschen und Getränkedosen im Jahr 2003 haben
Getränkehersteller, Handels-, Verpackungs- und Recyclingunternehmen
mit Investitionen von ca. 2 Milliarden Euro reagiert für die
Einrichtung der notwendigen Infrastruktur im Handel und den Aufbau
von ca. 35.000 Rücknahmeautomaten.
Nur durch gemeinsame konzertierte Aktionen zwischen den
Sozialpartnern sei es gelungen, Beschäftigung und Investitionen zu
erhalten und für die Zukunft zu sichern. Der lange Atem, den die
Gesellschafter dieser Unternehmen an den Tag gelegt haben und die
mittlerweile überwiegend klaren Verfahrensweisen beim Einwegpfand,
führten zu einer stabilen Beschäftigungs-, Ertrags, und
Investitionssituation. Die industriellen Arbeitsplätze im Bereich der
Dosenherstellung und deren Zulieferern seien "gute
Industriearbeitsplätze" mit guten tarifvertraglichen Regularien und
Mitbestimmungsstrukturen. Die Diskussion und die Forderung einer
sogenannten Lenkungsabgabe für Einweggetränkeverpackungen würde ein
Klima der Verunsicherung und Angst um die Arbeitsplätze unter den
Beschäftigten schaffen, so die IG Metall laut einer öffentlichen
Stellungnahme an den Landtag NRW.
Die deutsche Verpackungsindustrie nimmt mit ihren innovativen
Lösungen eine führende Position auf den internationalen Märkten ein.
"Die Einführung einer unsachgemäßen Regulierung des
Einwegpfandsystems beschneidet die Anreize des wirtschaftlichen
Innovations- und Technologiepotenzials in Deutschland und führt zu
Erdrosselungs-Effekten in einem wachstumsstarken Markt mit über
115.000 Beschäftigten", erklärt Burgard vor dem Hintergrund der
aktuellen Diskussion.
Die geforderte Zwangsabgabe entbehrt dabei jeder ökologischen
Basis. "Die Klarheit der Aussagen hinsichtlich der
Umweltwirkungsprofile von Getränkeverpackungen aus den großen
Ökobilanzen des Umweltbundesamtes der Jahre 1995 und 2000 ist heute
nicht mehr gegeben. Dies liegt daran, dass die seinerzeit verwendeten
Daten heute nicht mehr aktuell sind und auf keinen Fall mehr die
aktuellen Marktverhältnisse abbilden. Unzweifelhaft ist, dass in den
vergangenen 15 Jahren eine Reihe von Marktveränderungen stattgefunden
haben, die einen Einfluss auf die Performance der unterschiedlichen
Verpackungssysteme haben", erklärt Jürgen Heinisch, Geschäftsführer
der Gesellschaft für Verpackungsmarktforschung (GVM), in seiner
öffentlichen Stellungnahme an den Landtag NRW. Die GVM ist Teil des
Projektteams, das im Auftrag des Umweltbundesamtes das F&E Vorhaben
zur Prüfung und Aktualisierung der Ökobilanzen für
Getränkeverpackungen durchführt.
Das Einwegpfandsystem in Deutschland hat sich zu einem etablierten
Vorzeigemodell für einen innovativen Wertstoffkreislauf entwickelt:
Es steht heute für Abfallvermeidung, Ressourcenschutz und
Energieeffizienz. "Dank des Pfandsystems ist Deutschland Weltmeister
im Recycling und bei Rücknahmeautomaten", so Burgard weiter. "Mit
einer Rückgabequote von 98,5 Prozent werden bepfandete
Einweggetränkeverpackungen dem Wertstoffkreislauf effizient wieder
zugeführt. Littering findet heute praktisch nicht mehr statt."
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Katrin Barz
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