Endlich ist es so weit: Mit dem Frühling beginnt die Saison für Kleider und Röcke, die Beine rücken wieder ins Zentrum der Aufmerksamkeit. Doch die höheren Temperaturen haben durchaus ihre Schattenseiten: Bei Frauen mit Venenproblemen verschlimmern sich meistens die Beschwerden. Denn mit jedem Grad weiten sich die Blutgefäße und man neigt eher zu Krampfadern und dicken Beinen. Höchste Zeit, die Beine in Form zu bringen. Mit diesen Tipps gelingt´s.
(firmenpresse) - Eigentlich kann der menschliche Körper mit höheren Temperaturen ganz gut umgehen. Gesunde Venen helfen sogar dabei, den Körper zu kühlen: Bei Hitze dehnen sich die Gefäßwände aus. So strömt mehr Blut in die Haut, um dort Wärme abzugeben. Ein Teil dieser Wärme verdunstet über die Schweißdrüsen und bringt angenehme Kühlung.
Bei Menschen mit schwachen Venen sieht die Sache jedoch anders aus: Sie bekommen bei höheren Temperaturen oft Probleme. Dr. Christiane Gebhardt, Chefärztin der Abteilung Chirurgie und Gefäßchirurgie an der Klinik Fleetinsel in Hamburg erklärt: „Die Gefäße haben nicht mehr genug Spannkraft. Dadurch dehnen sie sich bei Wärme zu stark aus. Die Venenklappen, die eigentlich den Blutrückfluss in die Beine verhindern sollen, schließen noch schlechter als ohnehin schon.“ Die Folge: Das Blut staut sich in den Beinen, die Beine schwellen an. Typisch sind ebenfalls ein Hitze- und Spannungsgefühl in den Beinen, mitunter sogar Schmerzen.
Die gute Nachricht: Gegen schwere und dicke Beine kann man etwas tun! Krampfadern lassen sich vorbeugen beziehungsweise im Anfangsstadium mit einfachen Mitteln behandeln. Die besten Tipps:
â–º Bewegung
Bewegung ist das beste Mittel, um Venenprobleme im Frühling zu vermeiden. „Jedes Mal, wenn die Wadenmuskeln angespannt werden, drücken sie auch das Blut nach oben“, erläutert Venenexpertin Dr. Christiane Gebhardt. Besonders Schwimmen, Walken und Radfahren sind zu empfehlen. Nutzen Sie jede Gelegenheit, mehr Bewegung in den Alltag zu bekommen: Nehmen Sie immer die Treppe statt des Aufzuges oder steigen Sie bei gutem Wetter eine Station eher aus dem Bus aus - und laufen den verbleibenden Weg „per pedes“. Auch im Büro können Sie zwischendurch regelmäßig Venengymnastik machen, zum Beispiel die Füße im Gelenk in beide Richtungen kreisen oder die Fußspitzen abwechselnd in Richtung Schienbein ziehen.
â–º Kaltes Wasser
Kaltes Wasser sorgt dafür, dass sich die Venenwände zusammenziehen und an Spannkraft gewinnen. Gleichzeitig wird die Durchblutung angeregt. Am besten geeignet – da einfach auszuführen – ist am Morgen ein kalter Beinguss nach der warmen Brause. Den gleichen Trainingseffekt haben Wassertreten und Wechselduschen.
â–º Hochlegen der Beine
Entlasten Sie Ihre Venen regelmäßig, indem Sie die Beine hochlegen. So kann das Blut leichter zum Herzen zurückfließen. Dr. Christiane Gebhardt: „Außerdem werden die Venenklappen entlastet und die Unterschenkel wirken sofort schlanker.“ Wenn es tagsüber im Job nicht geht, sollten Sie wenigstens am Abend Zuhause die Beine hochlegen. Zusätzlich können kühlende Gels oder Cremes Linderung verschaffen. Durch die Kälte ziehen sich die Gefäße zusammen und können das Blut leichter transportieren.
â–º Flache Schuhe
Hohe Schuhe sehen zwar elegant aus, sind aber für die Venen nicht sehr gesund. Der Grund: Es fehlt die natürliche Abrollbewegung des Fußes. „Das Abrollen des Fußes ist deswegen wichtig, weil die Wadenmuskulatur mehr bewegt wird. Dadurch wird die Venenpumpe bei ihrer Arbeit unterstützt und der Blutrückfluss gefördert“, erklärt Dr. Christiane Gebhardt. Im Frühling daher am besten so oft wie möglich zu flachen Schuhen greifen. Achten Sie darauf, dass die Schuhe eine weiche Sohle haben und die Zehen nicht eingeengt werden. Am gesündesten für die Beine ist übrigens Barfußlaufen: Dabei kann die Fußsohle optimal von der Ferse bis zu den Zehenspitzen abrollen, so dass die Fuß- und Beinmuskulatur perfekt aktiviert wird.
► Gesunde Ernährung
Übergewicht ist Gift für die Venen. Denn bei Übergewicht muss mehr Körpermasse mit frischem Blut versorgt werden als wenn man schlank ist. Außerdem ist das gesamte Kreislaufsystem stark belastet und es kommt zu gefährlichen Gefäßablagerungen in den Arterien. Der Frühling erleichtert die gesunde Ernährung: Viel frisches Obst und Gemüse ist jetzt im Supermarkt oder direkt beim Bauern erhältlich. Achten Sie auch darauf, regelmäßig und ausreichend Flüssigkeit zu sich zu nehmen. Wasser verdünnt das Blut. So kann es leichter zum Herz fließen. Alkohol und Zigaretten besser vermeiden oder zumindest reduzieren.
â–º Richtige Sitzhaltung
Vor allem für Büromenschen wichtig: Die Beine möglichst nicht ständig übereinanderschlagen. Denn dadurch werden die Venen abgequetscht und in ihrer Funktion beeinträchtigt. Im Idealfall stehen beide Füße nebeneinander auf dem Boden, zwischen Ober- und Unterschenkel sollte ein rechter Winkel sein.
► Kompressionsstrümpfe
Bei stärkeren Venenproblemen sollte man auch im Frühling Kompressionsstrümpfe tragen. „Diese üben von außen Druck auf die erweiterten Venen aus. So können die erschlafften Venenklappen wieder schließen, der Blutrückfluss zum Herzen ist gewährleistet“, sagt Dr. Christiane Gebhardt. Gut zu wissen: Es muss nicht immer der medizinische Kompressionstrumpf sein. In Abhängigkeit vom Schweregrad des Krampfaderleidens reichen manchmal auch Stützstrümpfe aus, um die Tätigkeit der Venen zu erleichtern.
Wichtig: Bei anhaltenden Beschwerden sollten Sie einen Venenspezialisten (Phlebologen) aufsuchen.
Info-Kästen
Gute Übungen für die Venen
Es gibt einfache, aber effektvolle Übungen, um die Venen auf Trab zu bringen. Spezielle Venengymnastik kann helfen, Krampfadern vorzubeugen oder zu reduzieren. Wichtig: Am besten täglich trainieren – auch wenn es jedes Mal nur zehn Minuten sind.
Zehenstand. Strecken Sie die Arme nach oben und stellen Sie sich auf die Zehenspitzen. Atmen Sie langsam aus, wenn Sie die Arme wieder senken und sich auf den ganzen Fuß stellen. 10 Mal wiederholen.
Im Liegen Radfahren. Legen Sie sich mit dem Rücken auf eine Matte und fahren Sie rund 30 Sekunden mit den Füßen Rad in der Luft.
Hackenlaufen. Stellen Sie sich gerade hin und heben die Zehen so weit nach oben, dass Sie nur noch auf den Fersen stehen. Nun gehen Sie einige Schritte auf den Fersen. Nach kurzer Pause wiederholen.
Fußwippe. Stellen Sie sich aufrecht hin. Wippen Sie nun von den Fersen auf die Zehenspitzen und wieder zurück. Kurz die Beine ausschütteln, dann wiederholen. Insgesamt 10 Mal.
Zehenstrecken. Legen Sie sich mit dem Rücken auf eine Matte, die Beine ruhen am besten auf einem Kissen. Ziehen Sie nun die Fußspitzen hoch und senken diese wieder in die Ausgangsstellung. Dann beugen („krallen“) und strecken Sie die Zehen abwechselnd.
Die Venen
Venen haben die Aufgabe, das Blut von den Beinen gegen die Schwerkraft nach oben zum Herzen zu transportieren. Damit das Blut in der Entspannungsphase der Muskulatur nicht wieder zurücksackt, sind Venenklappen in die Gefäße eingebaut. Diese Klappen öffnen sich für das Blut, das in Richtung Herz fließt und blockieren den Rückfluss zum Fuß. Funktioniert dieser Mechanismus nicht mehr, sackt das Blut zurück in die Beine. Ursache hierfür ist meist eine Venenwandschwäche. Aber auch Übergewicht, falsche Ernährung und zu wenig Bewegung können zum Ausbruch der Krankheit fuhren. Vor allem Frauen leiden unter Venenproblemen, da sie genetisch bedingt ein schwächeres Bindegewebe als Männer haben. Durch stehende und sitzende Berufe und durch Schwangerschaften verstärkt sich das Risiko.
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