(ots) - Erdbeben: Erdgasförderer bauen Messnetz in
Niedersachsen auf
Künftig sollen 10.000 Quadratkilometer überwacht werden - Vier
spürbare Beben im Jahr 2014
Osnabrück.- Die Erdgasförder-Unternehmen haben damit begonnen, ihr
Erdbeben-Messnetz in Niedersachsen stark auszubauen. Wie
ExxonMobil-Sprecher Klaus Torps der "Neuen Osnabrücker Zeitung"
(Donnerstag) bestätigte, sollen statt bislang 4000 künftig etwa
10.000 Quadratkilometer Fläche überwacht werden. Derzeit werde vor
allem die Region zwischen Elbe und Weser auf seismische Aktivitäten
kontrolliert; im Januar sei mit der Erweiterung westlich der Weser
bis zur niederländischen Grenze begonnen worden. Die Zahl der
Messstationen werde in diesem Zusammenhang von derzeit 16 auf dann 38
erweitert, schreibt die NOZ.
Ergebnisse der Ãœberwachung sollen laut Torp der Wissenschaft zur
Verfügung gestellt werden. "Ziel der Forschungsprojekte ist ein
besseres Verständnis der Auslösemechanismen und eine Minimierung des
Risikos von seismischen Ereignissen durch die Erdgasförderung."
Betreiber des Messnetzes ist der Wirtschaftsverband Erdöl- und
Erdgasgewinnung (WEG) mit Sitz in Hannover. Wie die Zeitung schreibt,
investiert der Verband etwa drei Millionen Euro in den Aufbau des
gesamten Netzes.
Ein Zusammenhang zwischen leichten Erdbeben in Niedersachsen und
der Erdgasförderung im Land gilt als wahrscheinlich. Beim
niedersächsischen Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG)
überwacht parallel zum WEG-Netz auch der staatliche Niedersächsische
Erdbebendienst seismische Aktivitäten. Auf Nachfrage der NOZ erklärte
ein LBEG-Sprecher, im vergangenen Jahr habe die Erde in Niedersachsen
vier Mal spürbar gewackelt. Das stärkste Beben ereignete sich demnach
am 1. Mai bei Syke im Landkreis Diepholz. Die sogenannte
Lokalmagnitude habe bei 3,2 gelegen. Als spürbar gelten Beben ab der
Stärke zwei.
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