(ots) - BA-Chef befürwortet gezielte Zuwanderung als
"kluge Strategie"
"Migranten sind sehr wichtig" - Weise: 2030 in Deutschland über
drei Millionen weniger Arbeitskräfte zu erwarten
Osnabrück.- Der Chef der Bundesagentur für Arbeit (BA),
Frank-Jürgen Weise, hat in der aktuellen Debatte um Migration eine
gezielte Zuwanderung als "kluge Strategie" befürwortet. In einem
Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Samstag) betonte
Weise, Migranten seien "sehr wichtig". Arbeitsmarktforscher rechneten
damit, dass Deutschland 2030 über drei Millionen weniger
Arbeitskräfte verfüge als heute. "Da die Zahl junger Menschen sinkt,
die in den Arbeitsmarkt gehen, können auch Zuwanderer helfen, diese
demographische Lücke zu schließen", erklärte der BA-Chef. Menschen,
die es auf sich nähmen, ihre Heimat und ihre Familie zu verlassen,
zeigten Kraft und Einsatz. "Das tut Deutschland gut", hob er hervor.
Deutschland lebe vom Export in viele Länder, Kulturen und
Sprachregionen der Welt. Also bräuchten deutsche Firmen auch
Beschäftigte mit dem Verständnis für diese Länder, Kulturen und
Sprachen.
BA-Chef Weise verteidigt Nahles-Plan für Langzeitarbeitslose
"Wir brauchen Mix an Möglichkeiten" - Grünen-Kritik an
"überschaubarem BA-Erfolg" zurückgewiesen
Osnabrück.- Der Chef der Bundesagentur für Arbeit (BA),
Frank-Jürgen Weise, hat den Plan von Arbeitsministerin Andrea Nahles
(SPD) verteidigt, bis 2017 insgesamt 10.000 Langzeitarbeitslose
passgenau fördern. "Es ist gut, dass die Politik uns einen größeren
Mix an Möglichkeiten gibt", sagte er in einem Interview mit der
"Neuen Osnabrücker Zeitung" (Samstag). Dieses Element sei nur ein
Teil des Gesamtprogramms und komme zu den bereits bestehenden noch
hinzu. Kritiker hatten den Nahles-Plan als "Tropfen auf den heißen
Stein" bezeichnet. Allerdings brauche es einen "langen Atem", die
Zahl der derzeit 1,1 Million Langzeitarbeitslosen zu verringern,
sagte Weise. Drei Viertel dieser Menschen hätten keinen
Schulabschluss, keinen Berufsabschluss oder seien älter als 50. "Das
sind Hürden selbst in der besten Konjunktur", betonte der BA-Chef.
Weise wies die Darstellung der Grünen zurück, wonach die Erfolge
seiner Behörde "überschaubar" seien. Er forderte, die "Dinge genau
anzuschauen und alle Fakten zu benennen". Zum Vorwurf der Grünen,
2014 hätten 272.000 Arbeitssuchende eine reguläre, ungeförderte
Stelle bekommen und damit 28 Prozent weniger als noch 2011, sagte der
BA-Chef, diese Kennzahl stelle nur einen kleinen Teil der BA-Arbeit
dar. "Der größere Teil der Leistung der BA ist die Beratung und die
Aktivierung von Menschen", erklärte der Vorstandsvorsitzende. Die
Grünen hätten zudem als Basis ihrer Berechnungen das Jahr 2011
genommen. "In jenem Jahr hatten wir nach der Finanzkrise einen Boom
auf dem Arbeitsmarkt", betonte der Vorstandsvorsitzende der
Bundesagentur.
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