Baustoffe, Glas und Porzellan ohne Sand und Kies undenkbar – 85 Millionen Tonnen jährlicher Rohstoffbedarf: Tendenz steigend – Sichern der Rohstoffe als Hauptaufgabe der Fachabteilung Sand- und Kiesindustrie – Vorkommen der Rohstoffe begrenzt – Flächenbedarf für Gewinnung gering – Mit Naturschutz vereinbar
(firmenpresse) - MÜNCHEN – Kein Glas im Schrank, kein Teller auf dem Tisch, keine sanitären Anlagen aus Porzellan, keine Häuser, keine Schulen, keine Brücken, keine Kanalisation, nur einfache Feldwege anstatt Straßen. Dieses Bild wäre ohne die mineralischen Rohstoffe Sand und Kies Wirklichkeit. Um eine regional ausreichende und zukunftsfähige Versorgung der Industrie und der Verbraucher auch auf Dauer zu sichern, haben sich über 200 Betriebe der bayrischen Kies- und Sandindustrie in der Fachabteilung Sand- und Kiesindustrie des Bayerischen Industrieverband Steine und Erden e.V. (BIV) zusammengeschlossen. Mehr als 2.000 Beschäftigte sorgen dafür, dass eine ortsnahe Versorgung Bayerns mit Sand und Kies gewährleistet wird. Denn diese Rohstoffe lassen sich weder vermehren noch verlagern. Öffentliches Interesse muss es deshalb sein, die Rohstoffversorgung nachhaltig zu sichern.
85 Millionen Tonnen Sand und Kies werden jährlich benötigt
Insgesamt besteht in Bayern pro Jahr ein Bedarf von 150 Millionen Tonnen mineralischer Rohstoffe, davon 85 Millionen Tonnen Sand und Kies. Industriezweige wie die Glasindustrie, die chemische Industrie, die Keramik-, Eisen- und Stahlindustrie und vor allem die Bauwirtschaft sind auf diese Rohstoffe angewiesen. 90% der geförderten mineralischen Rohstoffe werden im bayerischen Bauwesen eingesetzt. Alleine dort werden bayernweit jährlich 135 Millionen Tonnen mineralische Rohstoffe verbraucht.
Statistisch betrachtet braucht jeder Bürger pro Jahr sieben Tonnen Sand und Kies, 2,9 Tonnen Naturstein, 850 Kilogramm Lehm und Ton, 720 Tonnen Zementrohstoff, 625 Kilogramm Industrieminerale, 250 Kilogramm Kalk, 85 Kilogramm Naturgips und 30 Kilogramm Naturwerksteine. In der Summe ist das ein LKW voll mit 12,5 Tonnen mineralischen Rohstoffen oder 34 kg pro Tag, Tendenz steigend. Die bayerische Bevölkerung wird bis 2020 von heute 12,4 Millionen Einwohnern auf 12,8 Millionen Einwohner wachsen, die Zahl der Haushalte nimmt ständig zu – und damit auch der Wohnraumbedarf und der Bedarf an mineralischen Rohstoffen.
Die rund 850 kleinen und mittelständischen Unternehmen in Bayern leisten mit jährlich fast 85 Millionen Tonnen gewonnenem Sand und Kies einen entscheidenden Beitrag, diesen weiter steigenden Bedarf zu decken.
Umweltschonende, nachhaltige und vorausschauende Gewinnung
Allerdings sind mineralische Rohstoffe nur in begrenztem Maße nutzbar und die Vorkommen regional begrenzt. Dafür dass die mineralischen Rohstoffe, allen voran Sand und Kies, auch in Zukunft in ausreichender Menge verfügbar sind, macht sich die Fachabteilung Sand- und Kiesindustrie im Bayerischen Industrieverband Steine und Erden stark. Sie bündelt die Interessen ihrer Mitgliedsbetriebe, vertritt diese Interessen in Planungsorganen sowie gegenüber der Politik und bringt die Arbeit der Betriebe der Bevölkerung nahe.
Bei der Gewinnung von Sand und Kies wird zeitlich und räumlich begrenzt in die Landschaft eingegriffen, um zwei der wirtschaftlich bedeutendsten Bodenschätze zu fördern. Die Ausmaße der benötigten Fläche sind dabei sehr bescheiden: Auf lediglich 600 Hektar werden pro Jahr Sand und Kies gewonnen, was nur 0,0085% der gesamten Landesfläche entspricht. Die Fachabteilung Sand- und Kiesindustrie trägt entscheidend dazu bei, dass die Gewinnung auf diesen Flächen umweltschonend, nachhaltig und vorausschauend erfolgt. Um die Rohstoffe auch für nachfolgende Generationen zu sichern, müssen sie bei der Regional- und Flächennutzungsplanung ausreichend berücksichtigt werden. Eine Planung, die jede künftige Rohstoffgewinnung erschwert oder ausschließt, hat spürbare Folgen für die Entwicklung unserer Wirtschaft und unserer Lebensqualität. Die Betriebe der Sand- und Kiesindustrie nutzen Lagerstätten möglichst vollständig, dies hat Vorrang vor dem Erschließen neuer Gewinnungsstätten. Grundlage hierfür sind abgesicherte Kenntnisse zu den Lagerstätten, die z.B. durch Erkundungsbohrungen gewonnen werden. Maßgeblich für das Gewinnungsvolumen ist der Bedarf, der vor allem aufgrund des Bauvolumens und auf Basis der prognostizierten Bevölkerungsentwicklung ermittelt wird.
Naturschutz und Rohstoffgewinnung stehen nicht im Widerspruch
Mit der Gewinnung der Rohstoffe Sand und Kies konkurrierende Ansprüche an Trinkwasserschutz, Grundwasserschutz, Naturschutz, Landschaftspflege oder Siedlungs- und Verkehrsentwicklung müssen in die Planung integriert werden. Entscheidend ist es deshalb, frühzeitig festzulegen, welche Nutzungen zu welcher Zeit Vorrang haben sollen, da die Rohstoffgewinnung nur eine temporäre Zwischennutzung ist. Nach der Gewinnung des Rohstoffs kann das Gebiet wieder der ursprünglichen Nutzung zugeführt oder neu gestaltet werden.
Naturschutz und Rohstoffgewinnung stehen dabei keineswegs im Widerspruch. Im Gegenteil: Die Betriebe der Fachabteilung Sand- und Kiesindustrie legen großen Wert auf Nachhaltigkeit. Renaturierungs- und Rekultivierungspläne werden mit den Naturschutzbehörden ab-gestimmt. Schon bei der Genehmigung der Rohstoffgewinnung wird festgelegt, wie die Folgenutzung des Geländes aussehen wird, z.B. ob es anschließend wieder als Acker oder Wald der Landwirtschaft bzw. der Forstwirtschaft zugeführt wird, ob es mit einem Baggersee der Naherholung dienen, oder ob daraus ein Biotop für die Pflanzen- und Tierwelt entstehen soll. In vielen Fällen wird gerade durch die Gewinnung von Rohstoffen ein Landschaftsraum geschaffen, der biologisch höherwertiger Flora und Fauna wieder ihren alten Lebensraum zurückgibt (z.B. bei offenen Sandflächen).
Und auch die Belange der Siedlungs- und Verkehrsentwicklung, des Trinkwasser- und Grundwasserschutzes sowie der Landschaftspflege sind im Raumordnungsgesetz, im bayerischen Landesplanungsgesetz und im Landesentwicklungsprogramm Bayern bedacht.
Dezentrale Rohstoffgewinnung
Aufgrund des hohen Volumens und Gewichts sind Massenrohstoffe wie Sand und Kies sehr transportkostenempfindlich. Schon bei einem Transportweg von 20 bis 30 Kilometern übersteigen die Transportkosten die Gewinnungskosten. Daher setzen sich die Betriebe der Sand- und Kiesindustrie dafür ein, die Lagerstätten möglichst nah am Endverbraucher und der verarbeitenden Industrie anzusiedeln. Kurze Transportwege schonen die Umwelt und minimieren die CO2-Emission.
Birke und Partner GmbH
Kommunikationsagentur
Franziska Lexa
Marie-Curie-Straße 1
91052 Erlangen
Tel.: +49 9131 8842-30
E-Mail: franziska.lexa(at)birke.de
www.birke.de