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- Sechs von zehn Unternehmen arbeiten an Angeboten für die digitalisierte Produktion
- Jedes fünfte ITK-Unternehmen erwartet steigende Umsätze durch Industrie-4.0-Anwendungen
- BITKOM legt politische Handlungsempfehlungen vor
Die deutsche ITK-Branche setzt auf Industrie 4.0. Fast jedes dritte ITK-Unternehmen (31 Prozent) bietet bereits Dienstleistungen und Produkte für Industrie 4.0 an. Ein weiteres Drittel (31 Prozent) plant solche Angebote. Insgesamt sechs von zehn ITK-Unternehmen (62 Prozent) arbeiten also an Industrie-4.0-Lösungen. Das zeigt eine repräsentative Umfrage im Auftrag des Digitalverbands BITKOM, die heute auf der CeBIT vorgestellt wurde. Bei einer ähnlichen Befragung vor zwei Jahren erklärten erst 10 Prozent der ITK-Unternehmen, dass sie bereits Industrie-4.0-Anwendungen im Portfolio haben, 13 Prozent hatten entsprechende Pläne. Die ITK-Unternehmen haben damit ihre Aktivitäten im Bereich Industrie 4.0 innerhalb von zwei Jahren fast verdreifacht. "Vor gerade einmal zwei Jahren war Industrie 4.0 für viele Unternehmen noch eine Zukunftsvision, jetzt ist das Thema im Geschäftsalltag angekommen", sagte Martina Koederitz vom BITKOM-Präsidium. Rund jedes dritte Unternehmen mit eigenen Angeboten rund um Industrie 4.0 (31 Prozent) erhofft sich von seinem Engagement steigende Umsätze, mehr als zwei Drittel (68 Prozent) gehen davon aus, die Umsätze dadurch halten zu können.
Der Begriff Industrie 4.0 steht für die vierte industrielle Revolution, in deren Verlauf die klassische Produktion mit dem Internet zusammenwächst. Dieser Prozess kann einer BITKOM-Studie zufolge in sechs volkswirtschaftlich zentralen Branchen - darunter Maschinen- und Anlagenbau, Elektrotechnik und chemische Industrie - bis 2025 für Produktivitätssteigerungen von 78,5 Milliarden Euro sorgen. ITK-Unternehmen leisten dazu einen wichtigen Beitrag: Sie liefern die Infrastruktur, das Prozess-Know-How, softwareintensive, eingebettete Systeme sowie Sicherheitslösungen für Industrie 4.0.
Entsprechend hoch schätzen die befragten ITK-Unternehmen in der aktuellen Umfrage die Bedeutung des Themas ein: 39 Prozent sind der Ansicht, dass Industrie 4.0 bereits ein wichtiges Geschäftsfeld für die ITK-Branche ist. 31 Prozent gehen davon aus, dass es in ein bis zwei Jahren relevant wird, 27 Prozent sagen, dass es drei bis vier Jahre dauert. "Industrie 4.0 hat sich zu einem zentralen Geschäftsfeld für die ITK-Branche entwickelt", so Koederitz. Die Mehrheit der befragten Unternehmen (54 Prozent) ist zudem der Meinung, dass Deutschland international gut beim Thema Industrie 4.0 aufgestellt ist: 50 Prozent verorten die Bundesrepublik in der Spitzengruppe, 4 Prozent halten sie sogar für weltweit führend.
Die ITK-Unternehmen sehen aber auch Herausforderungen: Neun von zehn (91 Prozent) halten die öffentliche Förderung für unzureichend. 82 Prozent finden, es mangelt an interdisziplinär ausgebildeten Fachkräften. Sechs von zehn Befragten (59 Prozent) sind der Ansicht, dass viele Fertigungsbetriebe noch zu zögerlich sind, was die Umsetzung von Industrie 4.0 angeht. Jeweils gut die Hälfte sagen, dass der unzureichende Breitbandausbau (55 Prozent) beziehungsweise die Angst vor Cyberspionage und Cyberattacken (51 Prozent) die Entwicklung von Industrie 4.0 bremsen. "Industrie 4.0 ist auf einem guten Weg, aber es gibt keinen Grund, sich auf dem Erreichten auszuruhen", so Koederitz.
Die wichtigsten Herausforderungen hat der BITKOM in einem Papier mit politischen Handlungsempfehlungen zusammengefasst. Hohe Priorität haben dabei schnelle und verlässliche Internetverbindungen. "Für Industrie 4.0 brauchen wir ein flächendeckendes breitbandiges Internet mit einer hohen Verbindungsstabilität und geringen Latenzzeiten", so Koederitz. Deshalb müsse der Gesetzgeber qualitätsgesicherte Netzwerkdienste ermöglichen. Zudem fordert der BITKOM einen modernen und international anschlussfähigen Ordnungsrahmen, in dem drängende Fragen rund um die Behandlung von Daten geklärt werden. Auch die Ausbildung von geeigneten Fachkräften müsse vorangetrieben werden, etwa durch die Einrichtung von Hybridstudiengängen.
Hinweis zur Methodik: Die Angaben basieren auf einer repräsentativen Befragung, die Bitkom Research in Zusammenarbeit mit Aris Umfrageforschung durchgeführt hat. Dabei wurden im Februar 2015 318 deutsche ITK-Unternehmen ab 3 Mitarbeitern befragt.
BITKOM vertritt mehr als 2.200 Unternehmen der digitalen Wirtschaft, davon gut 1.400 Direktmitglieder. Sie erzielen mit 700.000 Beschäftigten jährlich Inlandsumsätze von 140 Milliarden Euro und stehen für Exporte von weiteren 50 Milliarden Euro. Zu den Mitgliedern zählen 1.000 Mittelständler, mehr als 200 Start-ups und nahezu alle Global Player. Sie bieten Software, IT-Services, Telekommunikations- oder Internetdienste an, stellen Hardware oder Consumer Electronics her, sind im Bereich der digitalen Medien oder der Netzwirtschaft tätig oder in anderer Weise Teil der digitalen Wirtschaft. 76 Prozent der Unternehmen haben ihren Hauptsitz in Deutschland, 10 Prozent kommen aus Europa, 9 Prozent aus den USA und 5 Prozent aus anderen Regionen. BITKOM setzt sich insbesondere für eine innovative Wirtschaftspolitik, eine Modernisierung des Bildungssystems und eine zukunftsorientierte Netzpolitik ein.
BITKOM vertritt mehr als 2.200 Unternehmen der digitalen Wirtschaft, davon gut 1.400 Direktmitglieder. Sie erzielen mit 700.000 Beschäftigten jährlich Inlandsumsätze von 140 Milliarden Euro und stehen für Exporte von weiteren 50 Milliarden Euro. Zu den Mitgliedern zählen 1.000 Mittelständler, mehr als 200 Start-ups und nahezu alle Global Player. Sie bieten Software, IT-Services, Telekommunikations- oder Internetdienste an, stellen Hardware oder Consumer Electronics her, sind im Bereich der digitalen Medien oder der Netzwirtschaft tätig oder in anderer Weise Teil der digitalen Wirtschaft. 76 Prozent der Unternehmen haben ihren Hauptsitz in Deutschland, 10 Prozent kommen aus Europa, 9 Prozent aus den USA und 5 Prozent aus anderen Regionen. BITKOM setzt sich insbesondere für eine innovative Wirtschaftspolitik, eine Modernisierung des Bildungssystems und eine zukunftsorientierte Netzpolitik ein.