(ots) -
Die Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (BCE)
Hessen-Thüringen bezeichnet das in der zweiten bundesweiten
Verhandlungsrunde von den Arbeitgebern vorgelegte Angebot von 1,6
Prozent als "Provokation".
Volker Weber, Landesbezirksleiter seiner Gewerkschaft, kritisierte
am Montag vor der regionalen Tarifkommission den bisherigen Verlauf
der Tarifrunde mit deutlichen Worten: "Eine solche Blockadepolitik
habe ich in den vergangenen 20 Jahren nicht einmal erlebt. Ich frage
mich: Wollen die Arbeitgeber die bundesweiten Verhandlungen scheitern
lassen?"
Volker Weber sieht diese Entwicklung dennoch relativ entspannt:
"Wir haben in Hessen stets auf eine bundesweite Einigung gesetzt.
Doch das muss nicht so bleiben: Der Chemischen Industrie in Hessen
geht es überdurchschnittlich gut. Wir haben keine Angst davor, die
Verhandlungen wieder auf die Landesebene zurückzuholen. Für die
Arbeitgeber wird das damit gewiss nicht billiger."
Ein solcher Schritt wäre einmalig in der jüngeren Tarifgeschichte
der Chemieindustrie, die bislang stets auf bundesweite Abschlüsse
setzte. Doch darauf sei man, so Weber, "ausgezeichnet vorbereitet!"
Am kommenden Donnerstag, den 19. März plant die Gewerkschaft eine
größere Kundgebung am Industriepark Frankfurt-Höchst zu der auch
Beschäftigte aus allen Teilen Hessens erwartet werden.
Eine letzte Chance auf eine Verhandlungseinigung soll es für die
Chemiearbeitgeber bei der Bundesverhandlung am 26./27. März in
Stuttgart geben. Kommt es auch dort zu keinem Ergebnis, so ist, laut
Volker Weber, "alles offen - bis hin zum Scheitern der
Bundesverhandlungen und umfangreichen Arbeitskampfmaßnahmen".
Die IG BCE fordert eine Anhebung der Entgelte um 4,8 Prozent.
Außerdem will die Gewerkschaft den Tarifvertrag "Demografie und
Lebensarbeitszeit" weiter entwickeln und den Demografiefonds
ausbauen.
Pressekontakt:
Astrid Rasner
IG BCE Hessen-Thüringen
astrid.rasner(at)igbce.de
0151 11 34 70 48
Herr Weber steht auf Anfrage für Interviews zur Verfügung.