(PresseBox) - Die Pflegewissenschaftlerin Prof. Christel Bienstein aus Witten hat zum Start der Initiative "Expertise in Leadership am 20. und 21. Februar in Berlin an alle beruflich Pflegenden appelliert, sich mehr für Führungsaufgaben zu qualifizieren: "Wir brauchen einen höheren Anteil an Pflegenden in Führungspositionen", sagte die Pflegewissenschaftlerin. Expertise in Leadership für Pflegende ist ein berufsbegleitendes Fortbildungsangebot der B. Braun-Stiftung, das Pflegenden in Leitungsfunktionen weitere Führungskompetenzen vermittelt. Die B. Braun-Stiftung möchte mit der Veranstaltungsreihe die Position und damit den Einfluss von Pflegenden im Krankenhaus stärken. Für den Geschäftsführer der Stiftung Prof. Dr. Alexander Schachtrupp lassen sich die Aufgaben der Zukunft nur durch interprofessionelle Zusammenarbeit der drei Berufsgruppen Arzt, Management und Pflege bewältigen: "Die Pflege verfügt über ein großes Potenzial, die Behandlung von Patienten sicherer und auch wirtschaftlicher zu gestalten." Bienstein zeigte anhand neuer Studiendaten, dass die Pflegequalität und der Ausbildungsstand beruflich Pflegender direkten Einfluss auf das Patientenoutcome haben .. Demnach sinkt die Wahrscheinlichkeit des Überlebens mit der Arbeitsbelastung und steigt mit dem Ausbildungsgrad der Pflegenden.
Die Initiative Expertise in Leadership vertieft nicht nur Managementkompetenzen, sondern unterstützt bei der Entwicklung einer eigenen Führungspersönlichkeit. Zum Ende der sechs Seminare müssen die 41 Teilnehmer für ein fiktives Krankenhaus in kommunaler Trägerschaft ein Projekt ausarbeiten und dem Stadtrat überzeugend präsentieren. Die dafür notwendige Qualifikation wird in einzelnen Seminarblöcken vermittelt und vertieft. So standen im ersten Seminar Informationen zum Projektmanagement und zur Projektpräsentation im Vordergrund. Darüber hinaus erhielten die Teilnehmer neben dem Feedback zu Inhalt und Präsentationstechnik ein persönliches Coaching.
Die weiteren Seminare der Reihe werden sich der Kommunikation, dem Krankenhaus als Unternehmen, der Prozessgestaltung, dem Fehler- und Qualitätsmanagement sowie dem interprofessionellen Projektmanagement widmen.
Wer sich bei der B. Braun-Stiftung erfolgreich um einen Platz in den Förderprogrammen bewirbt, durchläuft qualitativ hochwertige Fortbildungsprogramme. Das Bewerbungsverfahren für die nächsten Förderprogramme - Mentoring Programm und "Expertise in Leadership" für Klinikärzte in 2016 - beginnt in diesem Jahr. Informationen sind unter www.bbraun-stiftung.de zu finden.
Die von der B. Braun Melsungen AG unabhängige B. Braun-Stiftung sieht sich als Förderin der modernen Medizin. Die Institution mit nordhessischer Tradition wurde 1966 von den damaligen Vorständen der B. Braun Melsungen AG, den Brüdern Otto und Dr. Bernd Braun, in Melsungen gegründet, um Krankenpflegepersonal und junge Ärzte in ihrer fachlichen Weiterbildung zu fördern. Auch heute unterstützt die Unternehmerfamilie die langfristige Entwicklung der Stiftung. Die B. Braun Stiftung fördert trotz derzeit sehr geringer Zinserträge Stipendien, Forschung und Veranstaltungen mit einem Jahresbudget von bis zu 900.000 Euro. Seit Gründung hat sie fast 14.000 Stipendien an Pflegende, 646 an Ärzte vergeben.
Aiken et al. 2014: "Nurse Staffing and Education and hospital mortality in nine European contries: a retrospective observational study". The Lancet. DOI: 10.1016/S0140-6736(13)62631-8