PresseKat - NABU: Mehr Planungssicherheit für Windkraftanlagen in der Nähe von Vogelvorkommen

NABU: Mehr Planungssicherheit für Windkraftanlagen in der Nähe von Vogelvorkommen

ID: 1187383

(ots) - Der NABU begrüßt, dass Windkraftprojekte in der
Nähe von sensiblen Vogelvorkommen ab sofort verlässlicher geplant
werden können. In der vergangenen Woche bestätigte dazu die
Länderarbeitsgemeinschaft Naturschutz (LANA) das sogenannte "Neue
Helgoländer Papier", das den aktuellen Fachstandard für den
empfohlenen Mindestabstand zwischen Windkraftanlagen und sensiblen
Vogelvorkommen darstellt. Diese Empfehlungen waren bereits vor zwei
Jahren von der Länderarbeitsgemeinschaft der staatlichen
Vogelschutzwarten erarbeitet und seither diskutiert worden.

"Mit diesem Papier bekommen sowohl die Politik als auch
Windkraftplaner und Naturschützer eine auch vor Gericht belastbare
Grundlage für die Interpretation der Artenschutzvorschriften in
unseren Gesetzen. Damit kann der Konflikt zwischen Windkraft und
Vogelschutz gelöst werden, um eine naturverträgliche Energiewende zu
erreichen", sagte NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller.

Das Dokument spiegelt den neuesten Stand der Forschung zur
Gefährdung von Vögeln durch Windkraftanlagen wider und stellt damit
auch die fachliche Messlatte für die Genehmigungsfähigkeit von
Windkraftplanungen dar. Der NABU zeigt sich daher erfreut, dass das
Papier nach Jahren der Diskussion endlich von den
Naturschutz-Fachabteilungen der Länder akzeptiert wurde. "Von uns im
Vorfeld befürchtete politisch motivierte Änderungen oder ein
Publikationsverbot für dieses in der Fachwelt bereits weithin
bekannte Papier sind nun aus der Welt", erklärte
NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller.

Das ursprüngliche "Helgoländer Papier" war bereits 2007 durch die
Landesarbeitsgemeinschaft der staatlichen Vogelschutzwarten
veröffentlicht worden. Seine Gültigkeit als fachliche Messlatte wurde
seither von Gerichten vielfach bestätigt. Das aktuelle Papier ist




eine aufgrund neuester wissenschaftlicher Erkenntnisse aktualisierte
Version der Abstandsempfehlungen. Sie enthält bei vielen Arten eine
fachlich gut begründete Reduzierung der Abstandsempfehlung, beim
Rotmilan hingegen einen vergrößerten Mindestabstand von 1.000 auf
aktuell 1.500 Meter.

Der NABU fordert beim Ausbau der erneuerbaren Energien die strikte
Einhaltung des geltenden Umweltrechts und appelliert dabei an alle
Entscheidungsträger und Investoren, den Klimaschutz nicht auf Kosten
von Arten und Lebensräumen voranzutreiben. Der NABU befürwortet den
naturverträglichen Ausbau der Windkraft sowohl an Land als auch auf
dem Meer, weist jedoch auf gravierende Versäumnisse bei der
Standortwahl und Umsetzung einzelner Projekte hin. Trotz aller
Bekenntnisse der Branche ist wiederholt festzustellen, dass
Naturschutzbelange nicht in ausreichendem Maße berücksichtigt und
auch höchst kritische Projekte realisiert werden.

Das "Neue Helgoländer Papier" steht zum Download bereit unter www.
NABU.de/imperia/md/content/nabude/energie/wind/lag-vsw_abstandsempfeh
lungen_beschlussversion_lana_03-2015.pdf



Pressekontakt:
Lars Lachmann, NABU-Vogelschutzexperte, Tel. +49 (0)30.28 49 84-1620,
Mobil +49 (0)172-9108275, E-Mail: lars.lachmann(at)NABU.de


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Datum: 17.03.2015 - 14:19 Uhr
Sprache: Deutsch
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