(ots) - Doping am Arbeitsplatz: Ärztepräsident sieht
Arbeitgeber in der Pflicht
Montgomery: Dienstherren müssen Stresspegel ihrer Mitarbeiter
reduzieren
Osnabrück. Mit Blick auf die stark gestiegenen Zahlen von
Arbeitnehmern, die zu Dopingmitteln greifen, sieht Ärztepräsident
Frank Ulrich Montgomery die Arbeitgeber in der Pflicht, den
Stresspegel zu reduzieren. In einem Gespräch mit der "Neuen
Osnabrücker Zeitung" (Donnerstag) sagte der Präsident der
Bundesärztekammer: "Wenn Arbeit krank macht, liegt das meist an
chronischer Überforderung und chronischem Stress. Dies fällt in die
Verantwortung und Fürsorgepflicht von Arbeitgebern."
Auswirkungen des Dauerstresses seien ernsthafte psychische und
psychosomatische Krankheiten wie Depressionen, Angststörungen,
Rückenschmerzen, Tinnitus oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen, warnte
Montgomery. Auch Zeit- und Leistungsdruck und Stress durch ständige
Erreichbarkeit könnten krank machen, sagte der Ärztechef. "Es wird
höchste Zeit, dass die Arbeitgeber erkennen, dass sich die
Arbeitswelt wieder den Menschen anpassen muss, statt vorrangig
Renditeerwartungen zu erfüllen", forderte er. Zudem müssten
krankmachende Faktoren wie Angst vor Arbeitsplatzverlust, ungenügende
Erholungsmöglichkeiten oder Mobbing von den Arbeitgebern mehr
beachtet werden, verlangte Montgomery.
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