Traditioneller VATM-CeBIT-Abend mit 230 Gästen in Hannover zu Innovation, Wachstum und Wettbewerb / "Mut zeigen" und "die Digitalisierung wagen" Spannendes Telemedizin-Projekt vorgestellt
(PresseBox) - Wir wollen den EU-Binnenmarkt weiterentwickeln, fairen Wettbewerb sichern, Vielfalt und Chancengleichheit für alle, die in diesem Markt tätig sind", war eine der klaren Botschaften von Günther Oettinger, EU-Kommissar für Digitale Wirtschaft und Gesellschaft, an die Gäste des VATM-CeBIT-Abends in Hannover. Er ging auf die wichtigsten Vorhaben in der nächsten Zeit ein, wie unter anderem die für Mai angekündigte Strategie zum Digital-Single-Market, die Verordnung zum Telecom-Single-Market mit den Themen Netzneutralität, Roaming und Frequenzen sowie die Überarbeitung des europäischen TK-Rechtsrahmens (Review). Ziel sei eine europäische Digital-Union. "Das geht nur durch kluge und faire, vorausschauende und schnelle Regulation. Wir müssen hier schneller werden", unterstrich der EU-Kommissar. Oettinger kündigte zudem eine Kompetenzordnung für Fördermittel an: "Die privaten Investoren brauchen Rechts- und Planungssicherheit und faire Perspektiven. Wir brauchen klare Beihilferegelungen."
Zum Abschluss betonte Oettinger mit Blick auf aktuelle Diskussionen: "Gemeinsam mit der Bundesnetzagentur und anderen Regulierern wollen wir einen klugen und fairen Regulierungsrahmen weiterentwickeln. Wir werden auch Einzelfälle gründlich prüfen und lösen. Vectoring gehört auch dazu." Die Bundesnetzagentur muss die EU-Kommission in ihre Entscheidung hierzu einbinden. Zuvor hatte VATM-Vizepräsident David Zimmer in seiner Begrüßung der mehr als 230 Gäste den Vectoring-Antrag der Telekom angesprochen: "Warum in dieser Situation nun der am besten versorgte Bereich in ganz Deutschland zuerst und nur von der Telekom ausgebaut werden soll, ist völlig unverständlich und zerstört die Ausbaupläne gerade in den ländlichen Gebieten. Wir werden daher das Gesprächsangebot, das Herr Oettinger uns als VATM gemacht hat, ganz sicher aufgreifen."
"Wir brauchen sichere und stabile Netze. Wir müssen uns über Latenzzeiten anders unterhalten als in der Vergangenheit", unterstrich Dorothee Bär, Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur, am Beispiel des autonomen Fahrens. Sie betonte die Rolle der Netzallianz und des dort entwickelten Kursbuches und bedankte sich für die sehr gute Zusammenarbeit auch hier mit dem VATM.
In der Keynote von Valentina Daiber, Director Corporate Affairs der Telefónica Germany, und dem anschließenden neuen Format, der Statement-Runde, standen vor allem Innovation und Wachstum sowie deren Treiber im Mittelpunkt. Dabei schauten die Gäste auch über die Grenzen nach China und Finnland. Valentina Daiber ging auf den bereits begonnenen digitalen Wandel und den sich teils rapide ändernden Markt ein. Als Beispiel nannte sie den freien Fall der SMS-Zahlen oder OTT's, die mit innovativen Diensten auf den Markt drängen, sowie die steigende Smartphone-Nutzung. "Die TK-Branche befindet sich in einem radikalen Wandel und auch die Bedürfnisse unserer Kunden haben sich vor dem Hintergrund der Digitalisierung grundlegend geändert. Die Digitalisierung bringt gewaltige Herausforderungen - aber auch große Chancen für die TK-Branche. Lassen Sie uns den digitalen Wandel wagen!", war ihre klare Botschaft. Beim Blick auf mögliche Innovationen und erforderliche sichere Netzte sagte: "Der freie Zugang zum Internet ist essentiell. Aber auch Qualitätsklassen tragen dazu bei, dem Bedürfnis der Kunden Rechnung zu tragen."
Auf zukünftige Möglichkeiten ging auch Stefan Koetz, Vorsitzender der Geschäftsführung Ericsson Deutschland, ein: "Mit 5G befindet sich derzeit eine nächste Mobilfunkgeneration in der Forschung und Entwicklung, deren Marktreife um das Jahr 2020 erwartet wird. Mit seinen Charakteristika - viel höheren Datenkapazitäten und viel geringeren Reaktionszeiten - wird 5G eine erst wesentliche technologische Grundlage für Entwicklungen und Innovationen im Bereich Industrie 4.0 liefern." Koetz plädierte dafür, verstärkt neue Technologien früh auszuprobieren. Dabei lobte er den Vorstoß des Projektes auf der A9 zum autonomen Fahren. Auf die Frage, was man in Deutschland für mehr Innovation tun könne, gab es für Koetz eine klare Antwort, die von den Gästen mit Applaus bedacht wurde: "Mut zeigen."
"Innovationen werden von Menschen gemacht. Der Staat kann dies nur fördern und Anreize setzen. Und genau dies tun wir im Bundeswirtschaftsministerium unter anderem durch zahlreiche Förderprogramme wie zum Beispiel den heute auf der CeBIT verliehenen Gründerwettbewerb IKT innovativ", ging Brigitte Zypries, Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Wirtschaft und Energie, auf die Rolle der Politik bei Innovationen ein.
Prof. Dr. Peter Hartz, der in Deutschland nicht nur als ehemaliger VW-Personalvorstand, sondern als Innovations- und Technologie-Berater wohl bekannt ist, stellte ein Projekt für deutsch-chinesische Zusammenarbeit und "eines der innovativsten der CeBIT 2015" vor. Hierbei geht es um eine völlig neu konzipierte Gesundheitsstadt in der Bohai-Bucht mit neuen Konzepten für das Leben im Alter und die weitreichende Vernetzung der älteren mit der jüngeren Generation - durch die Telekommunikation und ihre Produkte.
Dazu stellte Prof. Dr. Heinz-Jochen Heinze, Direktor der Universitätsklinik für Neurologie Magdeburg, als Prototypen für die Ferndiagnose von Risikopatienten eine "Sensorhaube" vor, die permanent Daten an den Arzt senden kann. "Die Grundvoraussetzung für Telemedizin ist ein leistungsstarkes Telekommunikationsnetz", stellte er klar. Das Land Sachsen-Anhalt engagiert sich in dem Projekt mit dem Namen Home2B+. Dr. Tamara Zieschang, Staatssekretärin im Ministerium für Wissenschaft und Wirtschaft des Landes Sachsen-Anhalt, erläuterte, dass man sich insbesondere in einem Flächenland mit dem Thema ärztliche Versorgung vorausschauend beschäftigen müsse. Im Herbst starte in Sachsen-Anhalt ein großer Praxistest mit rund 2.000 Patienten. Dr. Zieschang hob hervor, dass man Investoren nur mit guter Infrastruktur gewinnen könne. Breitbandinfrastruktur werde dabei als selbstverständlich vorausgesetzt. Zunehmend komme es auf die Forschungsumgebung und die Verfügbarkeit von Fachkräften an.
Ari Huczkowski, Espo Innovation Garden und CEO Otaniemi Marketing, bot einen Einblick in die Innovationsfreude und Start-Up-Szene in Finnland - unter anderem am Beispiel von Rovio. Bereits in der (Aus-)Bildung werde den Kindern die wichtige Verbindung von Wissenschaft und Unternehmertum vermittelt und in Finnland das Motto "Kräfte bündeln" gelebt - das Land habe nur fünf Millionen Einwohner.
Im VATM sind 120 der im deutschen Markt operativ tätigen Telekommunikations- und Dienstleistungsunternehmen aktiv. Alle stehen im direkten Wettbewerb zum Ex-Monopolisten Deutsche Telekom AG und engagieren sich für mehr Wettbewerb im Telekommunikationsmarkt - zugunsten von Innovationen, Investitionen und Beschäftigung. Die VATM-Mitgliedsunternehmen versorgen 80 Prozent aller Festnetzkunden und nahezu alle Mobilfunkkunden außerhalb der Telekom. Seit der Marktöffnung im Jahr 1998 haben die Wettbewerber im Festnetz- und Mobilfunkbereich Investitionen in Höhe von rund 62 Mrd. ? vorgenommen.
Unmittelbar sichern die neuen Festnetz- und Mobilfunkunternehmen über 52.600 Arbeitsplätze in Deutschland sowie zusätzlich etwa 50 Prozent der Beschäftigung in den Zulieferbetrieben.
Im VATM sind 120 der im deutschen Markt operativ tätigen Telekommunikations- und Dienstleistungsunternehmen aktiv. Alle stehen im direkten Wettbewerb zum Ex-Monopolisten Deutsche Telekom AG und engagieren sich für mehr Wettbewerb im Telekommunikationsmarkt - zugunsten von Innovationen, Investitionen und Beschäftigung. Die VATM-Mitgliedsunternehmen versorgen 80 Prozent aller Festnetzkunden und nahezu alle Mobilfunkkunden außerhalb der Telekom. Seit der Marktöffnung im Jahr 1998 haben die Wettbewerber im Festnetz- und Mobilfunkbereich Investitionen in Höhe von rund 62 Mrd. ? vorgenommen.
Unmittelbar sichern die neuen Festnetz- und Mobilfunkunternehmen über 52.600 Arbeitsplätze in Deutschland sowie zusätzlich etwa 50 Prozent der Beschäftigung in den Zulieferbetrieben.