(ots) - Schockemöhle zum 70. Geburtstag: Ich bin noch
rastlos, aber keineswegs kopflos
Pferdezüchter machte erste Geschäfte auf dem Schulhof - Noch kein
Geld mit Totilas verdient
Osnabrück.- Paul Schockemöhle möchte es künftig etwas ruhiger
angehen lassen, ganz zurücktreten will der Multi-Unternehmer, der am
Sonntag seinen 70. Geburtstag feiert, aber noch nicht. "Ich bin
dabei, bestimmte Dinge zu regeln. Aber ganz auf mich verzichten kann
ich auch noch nicht. In Sachen, die gut laufen, mische ich mich nicht
mehr ein. Aber einige Dinge brauchen halt einen Troubleshooter, und
ein solcher Job hat mir immer Spaß gemacht", sagte der ehemalige
Springreiter in einem Interview mit der Neuen Osnabrücker Zeitung
(Samstag). "Ich fühle mich noch fit, muss aber ein bisschen mehr
delegieren", erklärte er: "Ich bin zwar noch rastlos, aber keineswegs
kopflos."
Der gelernte Speditionskaufmann und einer der größten
Pferdehändler der Welt ist heute Herr über 4000 Pferde, seine
Spedition besteht aus 400 Lkw. Sein erstes Geschäft zog Schockemöhle
bereits in der Schule auf. "Dort kam ich auf die Idee, nach dem
Schuljahr die Lehrbücher meines Jahrgangs aufzukaufen und an die
nachfolgenden Klassen zu veräußern", berichtete der Südoldenburger.
Der Erlös sei ein wenig mehr als ein Taschengeld gewesen, so
Schockemöhle: "Ich habe die Bücher für eine Mark eingekauft und für
zwei Mark wieder verkauft." Solche Gewinnmargen seien im Pferdehandel
"eher nicht" zu erzielen.
Mit dem Weltklasse-Dressurpferd Totilas habe er bisher sogar gar
kein Geld verdient, verriet Schockemöhle. "Das ist aber nicht so
schlimm. Jedenfalls macht es mich nicht pleite." Die Investition für
den Hengst, den Schockemöhle 2010 gemeinsam mit der Millionenerbin
Ann Kathrin Linsenhoff für angeblich zehn Millionen Euro gekauft hat,
bereut der Unternehmer nicht. Er habe "fest an ihn geglaubt, sowohl
im Sport als auch in der Vererbung", sagte Schockemöhle: "Aber dass
er zweimal lahm wird, konnte keiner voraussagen." Dem einstigen
Wunderpferd traut er ein Comeback zu: "Ich denke, dass man im Sommer
noch einmal einen Totilas erleben wird, der angreift."
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