ECN Ergonomie Kompetenz Netzwerk e.V. Preis Vergabe
Nachlese zur Konferenz 12.-13. März 2015 in Friedrichshafen
(firmenpresse) - Ergonomiepreis 2015 geht an GRAMMER AG
Im Rahmen des Kongresses des Ergonomie Kompetenz Netzwerkes ist mit einem Festakt auf Schloss Montfort der erste Ergonomiepreis des Netzwerkes an Vertreter der GRAM-MER AG überreicht worden. Der Traktorsitz MAXIMO der GRAMMER AG erhielt den Zu-schlag. Auf dem Kongress tauschten die Teilnehmer aus Wissenschaft und Praxis neueste Trends auf dem Feld der Ergonomie aus. Weitere Informationen sind auf der Homepage (www.e-c-n.de) erhältlich.
Ergonomiepreis
Die Entscheidung, wer mit dem Ergonomiepreis ausgezeichnet werden sollte, fiel der Jury aus anerkannten und erfahrenen Ergonomen nicht leicht.
Bild 1. Foto der Preisverleihung an die Grammer AG von rechts nach links Herren Pechtl, Bauer von der Grammer AG, dann der Vorsitzende des
E-C-N e.V., Herr Dr.-Ing. Stephan Riedel, dann der Laudator Dr.-Ing. Frank Gillmeister
Timo Bauer von der GRAMMER AG drückte bei der Abendveranstaltung auf Schloss Montfort die Freude über den Erhalt des Preises aus und beschrieb mit wieviel Anstrengungen sich das Team bei GRAMMER darum bemüht, ein herausragendes ergonomisches Produkt zu entwickeln. Ergebnisse aus zahlreichen Studien mit Nutzern aus der Zielgruppe stellen die Ingenieure immer Bild 2. Aufmerksam wurde dem Laudator zugehört wieder vor Herausforderungen, das Produkt
weiter zu verbessern.
Der Traktorsitz mit der Innovation Dualmotion ist ein Sitz mit Dreheinrichtung, der den Fahrer durch Reduktion des Körperdrehwinkels (Torsion) entlastet. Durch das Verschie-ben der adaptiven Rückenunterstützung auf die linke Seite des Sitzes wird der Fahrer beim rückwärtigen Sitzen und Beobachten der Anbaugeräte optimal unterstützt. Um die kognitive Belastung des Fahrers zu reduzieren wurde auf ein zusätzliches Bedienelement verzichtet – die Verstellung erfolgt intuitiv mit der Drehbewegung entweder mit dem Ellbo-gen oder der Schulter. Bisher ist ein derartiges Sitzfeature am Markt nicht erhältlich.
Kongress
Der Kongress, der sich in diesem Jahr durch besonders lebendige Diskussionen aus-zeichnete, bestand aus 7 Vorträgen zu unterschiedlichen ergonomischen Themen und einer Posterausstellung. Dieser Rahmen bot an zwei Tagen eine Plattform, auf der sich Wissenschaftler, Unternehmer und Dienstleister zu ergonomischen Themen austauschen konnten.
Berufe Waldarbeiter und Zahnarzt im Fokus
Die Berufsgruppen der Waldarbeiter und Zahnärzte standen bei zwei Vorträgen im Fokus der ergonomischen Betrachtung. Prof. Dr. Friedbert Bombosch zusammen mit Dipl.-Ing. Holger Sturhan zeigten eindrucksvoll, welche Durchschlagskraft auch kleine Äste haben und welche Gefährdungspotentiale in der forstlichen Praxis daraus entstehen. Prof. Dr. drs. drs. Jerome Rotgans beschrieb wie Rückenprobleme bei Zahnärzten entstehen und
veranschaulichte die Zusammenarbeit des Zahnarztes mit einer Assistenzkraft spontan mit einem Teilnehmer der Veranstaltung.
Der Wahrnehmung auf der Spur
Mit den Themen Schwingungen und Hören beschäftigten sich zwei andere Ergonomen. Dr.-Ing. F. Gillmeister stellte ein Messsystem zur genaueren Ermittlung der Vibrationssen-sibilität vor. Das auf dem Markt erhältliche Pallästhesiometer konnte später von den Teil-nehmern vor Ort getestet werden. Dr.-Ing. Mario Penzkofer von der Universität Siegen ließ seine Zuhörer mit Hilfe vieler Hörproben selbst erfahren, welche Informationen hinter akustischen Signalen stecken.
Gesundheit und Ergonomie
Prof. i.R. Dr. rer.nat. habil. H. Bubb, Lehrstuhl für Ergonomie Technische Universität Mün-chen, gab einen Überblick über Handlungsfelder in der Medizintechnik von Stolperfallen im Operationssaal bis hin zur Krankenpflege mit Robotern. Wie im praktischen Entwicklerall-tag die richtigen Kräfte für die Betätigung von Geräten und Bedienelementen gefunden werden können, erläuterte Dr.- Ing. Stephan Riedel von Sanofi am Beispiel eines Selbstin-jektors für Diabetiker. Dem Thema „gesundes Liegen“ widmete sich Prof. Dr.-Ing. Martin Schmauder in seinem Vortrag über ergonomische Matratzengestaltung, die unterschiedli-che Menschen in verschiedenen Schlafhaltungen berücksichtigt.
Posterausstellung
Wer zum Kongress ein Poster über seine Arbeit mitbrachte, erhielt Gelegenheit seine For-schungen darzustellen. Zahlreiche Anmerkungen und Bild 3. Diksussion bei der Postervorstellung Tipps aus den Bild 4.Vortrag Fabian Schröter BMW
Reihen des Fachpublikums führte zu interessanten Diskussionen. Die breitgefächerten Themen in der Fachausstellung zeigten, wie sehr das Thema Ergonomie mit interdiszipli-nären Ansätzen in den verschiedensten Bereichen Berücksichtigung findet. Dr. Christina Umstätter und Marianne Cockburn von der Agroscope, dem Schweizer Kompetenzzent-rum des Bundes für landwirtschaftliche Forschung, stellten ergonomische Probleme aus dem landwirtschaftlichen Bereich vor.
Zwei Jungwissenschaftler von BMW Group aus München referierten über ergonomische Themen von Arbeitsplätzen in der Automobilindustrie. Christian Boekels befasst sich mit Schraubarbeitsplätzen während Fabian Schröter klimatische Belastungen an Produktions-arbeitsplätzen untersucht. Eine Untersuchung über Schallemissionen in Freizeitorchestern verdeutlichte die Gefahren für das Gehör von Freizeitmusikern, die nicht unter dem glei-chen Schutz von Arbeitsvorschriften wie die Berufsmusiker stehen.
ECN Ergonomie Kompetenz Netzwerk e.V.
Das Resümee am Ende der Veranstaltung fiel vom Vorstand des ECN Dr.-Ing. Stephan Riedel positiv aus: „Wir sind sehr zufrieden mit unserem Kongress. In den Fachvorträgen ist sehr viel aktuelles Geschehen im Bereich der Ergonomie dargestellt worden und inner-halb des Rahmenprogramms haben die Teilnehmer die Möglichkeiten zum „Netzwerken“ genutzt – unseren Vereinsgedanken konnten wir also voll umsetzen.“ Die nächste Veran-staltung des ECN gibt es im Frühjahr 2016, in dem wieder ein Ergonomiepreis vergeben wird.
Informationen zum Verein und den Kongressen gibt es ausführlich unter (www.e-c-n.de/).
Redaktion
Christina Köhler
Wolfgang Schneider
Das ECN möchte den Austausch von Ergonomie-Know-how unter seinen Mitgliedern fördern, als zentrale Anlaufstelle für Unternehmen mit Fragestellungen und Projekten zur ErgoÂnomie dienen und in seinem Netzwerk kompetente Partner zur Beratung und konkreten Problemlösung zusammenbringen sowie gezielte Schulungsmaßnahmen koordinieren.
Ziele des ECN
• Aufklärung, Information, Netzwerkfunktion
• Infoveranstaltungen, Schulungsmaßnahmen und Ergonomie-Workshops
• Projektunterstützung durch ein vielfältiges Ergonomie-Partner-Netzwerk
• Initiierung eines Ergonomiepreises für Produkte und Dienstleistungen
Das ECN mit Sitz in Friedrichshafen am Bodensee verfolgt als eingetragener Verein ausschließlich und unmittelbar gemeinÂnützige Zwecke im Sinne einer Förderung von Wissenschaft, Forschung und Bildung in Verbindung mit dem Austausch von Know-how auf dem Gebiet der Ergonomie und Arbeitswissenschaft.
Der Verein ist hervorgegangen aus einem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Projekt zur der Gestaltung und Optimierung von Arbeitsplätzen und Produkten. Der ECN wurde u.a. von den Gründungsmitgliedern Prof. Dr. H. Bubb (Lehrstuhl für Ergonomie der TU München), Prof. Dr. K. Landau (Institut für Arbeitswissenschaft der TU Darmstadt), Dr. J. Balzulat (tecmath AG) sowie Dr. M. Geyer (Tecnomatix Technologies GmbH) im Jahre 2001 ins Leben gerufen.
Mitglied des ECN kann jeder werden, der im Bereich der Ergonomie tätig ist oder den Ergonomiegedanken fördern möchte.
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