(ots) - Am kommenden Wochenende ist es wieder so weit: Die
Sommerzeit wird mit dem Umstellen der Uhren eingeleitet. Unsere
heimischen Vögel brauchen keine Uhr, denn ihre Frühlingsgefühle sind
vom Licht abhängig. "Da die Morgendämmerung jetzt von Tag zu Tag
früher einsetzt, singen die Vögel auch früher", erläutert Svenja
Ganteför, Biologin der Deutschen Wildtier Stiftung. Das Piep-Konzert
hat gute Gründe: Es geht um die Familienplanung.
Das Liebesgeflüster während der Balz im Frühling ist hormonell
bedingt und sehr anstrengend. Die Männchen wollen mit ihren kräftigen
Stimmen Rivalen aus ihrem Revier verjagen, den Weibchen ihre
Paarungsabsichten mitteilen und mit ihrem auffälligen Gefieder
signalisieren: Ich bin gesund, ich bin stark, ich habe gute Gene, die
ich an die Brut weiter gebe! Um dem Gesang Nachdruck zu verleihen,
präsentiert das Rotkehlchen die rote Brust, der Fasan seine blauen
Kopffedern und roten Kinnlappen und der Star sein
metallisch-glänzendes Prachtkleid. Der Gute-Gene-Look beim
Haussperling sind beispielsweise der schwarze Brustfleck, die
helleren Wangen und der deutlich dunklere Scheitel", erklärt Svenja
Ganteför. Eine kräftige Federfarbe, deutliche Musterung und ein
vielfältiger Gesang sprechen für gute Gesundheit. Ein Vogelmann, der
von Parasiten gequält wird, hat schlechte Karten bei den Frauen.
Beim Gesang versuchen die Männchen, mit Lautstärke, Dauer und
Häufigkeit des Gesangs zu beeindrucken. Ein ordentliches Repertoire
an Strophen ist dabei ebenfalls von Vorteil. Wer sein Liebeslied dann
noch mit einer Tanzeinlage unterlegen kann, hat bei der Vogelhochzeit
besonders gute Chancen. Männliche Rotkehlchen zittern mit den Flügeln
und fordern in vorgeneigter Haltung zur Kopulation auf. Stare
sträuben die Kehlfedern und rudern heftig mit den Flügeln, während
sie ihr Balzlied singen. Amseln umkreisen die Auserwählte wie beim
Tango mit erhobenem Kopf. Die Schwanzfedern werden aufgefächert, die
Flügel rhythmisch gehoben und gesenkt. Meisen-Männer zeigen den
Weibchen ihre Brust und schaukeln angeberisch mit dem Körper hin und
her. Dann stellt das Männchen die Schwanzfedern auf und trippelt laut
singend zur Seite, bis das Weibchen um Futter bettelt und damit
signalisiert: "Mach mir ein Ei...!"
Der Spatzen-Mann lockt mit aufgeplustertem Gefieder und zeigt beim
Singen seinen anschwellenden, schwarzen Brustlatz, während er ständig
variierende Tschilptöne von sich gibt. Je größer der Brustfleck,
desto fitter der Spatzenmann. Kommt ein interessiertes Weibchen
vorbei, zeigt er sein Nest. Bei Erfolg hält die Spatzen-Ehe ein Leben
lang.
Ärgern Sie sich am kommenden Wochenende nicht über die "verlorene"
Stunde beim Beginn der Sommerzeit. Gehen Sie mit Ihren Kinder in die
Natur und belauschen Sie die Vögel.
Wussten Sie, dass unsere Kinder laut einer Emnid-Umfrage
erschreckend wenig über Natur wissen? Mit der Janosch-Spatzenkiste
will die Deutsche Wildtier Stiftung dem entgegenwirken: Diese
Naturbildungskiste kann von Kitas und Grundschulen ausgeliehen
werden. Als einmalige Frühlings-Aktion enthält jede
Janosch-Spatzenkiste das neue Vogelmalbuch "Gefiederte Freunde"
kostenlos für jedes Kind aus der Projektgruppe! http://ots.de/c1yLG
Pressekontakt:
Eva Goris
Pressesprecherin
Telefon: 040 9707869-13
E.Goris(at)DeWiSt.de
www.DeutscheWildtierStiftung.de