PresseKat - 18 Millionen: Genossenschaftsbanken mit neuem Mitgliederrekord / Ertragslage auf hohem Niveau stabil

18 Millionen: Genossenschaftsbanken mit neuem Mitgliederrekord / Ertragslage auf hohem Niveau stabil / Fröhlich: "Weniger Kapitalmarktunion - mehr Entlastung für die Finanzierer des Mittelstandes"

ID: 1190373

(ots) - Die deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken,
Sparda-Banken, PSD Banken und genossenschaftlichen Sonderinstitute
gewannen auch im Geschäftsjahr 2014 im Kredit- und Einlagengeschäft
Marktanteile hinzu. Die 1.047 Kreditgenossenschaften mit einer
addierten Bilanzsumme von 788 Milliarden Euro konnten ihren Zins- und
Provisionsüberschuss leicht steigern. Mit einem Teilbetriebsergebnis
von 7,3 Milliarden Euro und einem Jahresüberschuss nach Steuern von
2,3 Milliarden Euro blieb die Ertragslage der deutschen
Genossenschaftsbanken auf hohem Niveau stabil. Besonders erfreulich
war das Bestandswachstum bei Firmenkundenkrediten (Kredite an
inländische nichtfinanzielle Unternehmen und Selbstständige), das mit
3,7 Prozent stärker als der Gesamtmarkt ausfiel. Dieser war mit 0,8
Prozent rückläufig.

18.025.000 Mitglieder halten inzwischen Anteile an einer
Genossenschaftsbank und sichern sich so Mitspracherechte an ihrer
Bank vor Ort. Damit übersprang die Zahl der Mitglieder von
Kreditgenossenschaften zum Jahreswechsel eine weitere Millionenmarke.
Seit dem Jahr 2008 kamen 1,8 Millionen neue Mitglieder hinzu. "Ein
großer Vertrauensbeweis für das genossenschaftliche Geschäftsmodell",
sagt Uwe Fröhlich, Präsident des Bundesverbandes der Deutschen
Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR).

Mit Blick auf den guten Zugang deutscher Unternehmen zu
Finanzierungsmitteln und einer zu erwartenden positiven Trendwende
bei der Kreditvergabe im Euroraum warnt Fröhlich davor, in Europa
undifferenziert eine Kapitalmarktunion einzuführen. "Wer Hürden für
die Kapitalmarktfinanzierung zur Seite räumen will, muss ebenfalls
dafür Sorge tragen, dass Banken ihre Finanzierungsfunktion für die
Wirtschaft auch zukünftig bestmöglich erfüllen können. Wir brauchen
weniger eine Kapitalmarktunion als vielmehr eine




Mittelstandsoffensive", so Fröhlich, "mittelständische
Kreditinstitute benötigen dringend mehr Freiraum und weniger
Regulierung, um die Versorgung der Realwirtschaft auch weiterhin
sicherstellen zu können." Vorhaben wie zum Beispiel die Pläne des
Baseler Ausschusses, beim Kreditrisikostandardansatz die
Erleichterungen für den Mittelstand abzuschaffen, würden die
Mittelstandsfinanzierung deutlich verteuern und müssten im Rahmen der
Kapitalmarktunion einer kritischen Prüfung unterzogen werden.

Ein wichtiger Grund für den reibungslosen Kreditzugang der
Bankkunden in Deutschland liege im Mix aus privaten Banken,
Sparkassen und Genossenschaftsbanken, die allesamt in intensivem
Wettbewerb stehen. Diese für die Kunden vorteilhafte Situation gelte
es, nicht zu gefährden.

Marktanteilsgewinne im Kundengeschäft

Das abgelaufene Geschäftsjahr war wieder von einem lebhaften
Kundengeschäft geprägt, sowohl bei Krediten als auch bei Einlagen
gewannen die Genossenschaftsbanken Marktanteile hinzu. Ihre
Kreditbestände bei Firmen- und Privatkunden legten um 4,3 Prozent
oder 20 Milliarden Euro auf 482 Milliarden Euro zu. Der Gesamtmarkt
wuchs im Berichtszeitraum lediglich um 1,0 Prozent. Entsprechend
erhöhte sich der Marktanteil um 0,5 Prozentpunkte auf 15,4 Prozent.
Im gleichen Zeitraum wuchsen - trotz eines intensiven Wettbewerbs -
die Kundeneinlagen um 3,7 Prozent oder um 21 Milliarden Euro auf 582
Milliarden Euro. Der Marktanteil liegt hier bei 17,4 Prozent. Dies
entspricht im Vergleich zum Vorjahr einem Anstieg um 0,4
Prozentpunkte.

Der Zinsüberschuss der Volksbanken und Raiffeisenbanken
verbesserte sich im Berichtszeitraum um 1,9 Prozent auf 17,2
Milliarden Euro. Gleichzeitig legte auch der Provisionsüberschuss um
mehr als 200 Millionen Euro auf 4,4 Milliarden Euro zu. So gelang es
der genossenschaftlichen Bankengruppe einmal mehr, die durch die
Niedrigzinsphase verursachten sinkenden Margen im Einlagen- und
Kreditgeschäft durch Volumenausweitungen im Kundengeschäft zu
kompensieren. Demgegenüber erhöhte sich der Verwaltungsaufwand um 3,3
Prozent auf 14,3 Milliarden Euro, wobei die Personalaufwendungen mit
4 Prozent auf 8,6 Milliarden Euro etwas stärker stiegen. Die Zahl der
Beschäftigten sank leicht auf 161.500. Die Zahl der Auszubildenden
wuchs hingegen um 200 auf 12.550. Damit kletterte die
Ausbildungsquote um 0,1 Prozentpunkte auf 8,6 Prozent. Die
Aufwands-Ertrags-Relation (Cost-Income-Ratio) stieg um 0,5
Prozentpunkte auf 66,4 Prozent.

Das Teilbetriebsergebnis stieg um 1,1 Prozent auf 7,3 Milliarden
Euro. Das Betriebsergebnis vor Bewertung erreichte 7,6 Milliarden
Euro und blieb damit auf dem Vorjahresniveau stabil. Das
Bewertungsergebnis verschlechterte sich zwar nominell auf minus 150
Millionen Euro, war aber inhaltlich durch Nettozuführung von
Vorsorgereserven geprägt. Insgesamt reduzierte sich 2014 das
Betriebsergebnis nach Bewertung im Vergleich zum Vorjahr um 500
Millionen Euro auf 7,4 Milliarden Euro. Der voraussichtliche
Jahresüberschuss vor Steuern lag bei 7,3 Milliarden Euro. Die Steuern
vom Einkommen und vom Ertrag erreichten 2,1 Milliarden Euro.



Pressekontakt:
Bundesverband der
Deutschen Volksbanken und
Raiffeisenbanken - BVR
Pressesprecherin:
Melanie Schmergal
Schellingstraße 4
10785 Berlin
Telefon: (030) 20 21-13 00
Telefax: (030) 20 21-19 05
Internet: www.bvr.de
E-Mail: presse(at)bvr.de


Themen in dieser Pressemitteilung:


Unternehmensinformation / Kurzprofil:
drucken  als PDF  an Freund senden  Damantis: Per Software zur richtigen Aktie (FOTO) Immobilienpreise im Raum Hamburg steigen weiter / Dennoch: Eigentum in Hamburg für viele Haushalte bezahlbar (FOTO)
Bereitgestellt von Benutzer: ots
Datum: 24.03.2015 - 10:30 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 1190373
Anzahl Zeichen: 5867

Kontakt-Informationen:
Stadt:

Frankfurt



Kategorie:

Finanzdienstleistung



Diese Pressemitteilung wurde bisher 0 mal aufgerufen.


Die Pressemitteilung mit dem Titel:
"18 Millionen: Genossenschaftsbanken mit neuem Mitgliederrekord / Ertragslage auf hohem Niveau stabil / Fröhlich: "Weniger Kapitalmarktunion - mehr Entlastung für die Finanzierer des Mittelstandes""
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von

BVR Bundesverband der dt. Volksbanken und Raiffeisenbanken (Nachricht senden)

Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum Haftungsauschluß (gemäß TMG - TeleMedianGesetz) und dem Datenschutz (gemäß der DSGVO).


Alle Meldungen von BVR Bundesverband der dt. Volksbanken und Raiffeisenbanken