(ots) - Live bei stern TV bedankte sich Debra Milke für die
große Unterstützung, die sie aus Deutschland erfahren hat. "Das hat
mich überwältigt und berührt. Die vielen freundlichen Worte und die
Unterstützung haben mir sehr geholfen. Ich konnte nicht alle Briefe
und Karten beantworten, wenngleich ich das gerne getan hätte. Jetzt
habe ich die Gelegenheit, auf die ich so lange gewartet habe. Jetzt
kann ich meinen tief empfundenen Dank zum Ausdruck bringen gegenüber
all jenen, die sich die Zeit genommen haben, mich zu unterstützen.
Das hat mir wirklich viel bedeutet", erklärte sie im Gespräch mit
Steffen Hallaschka.
Diese Unterstützung und das Wissen darum, dass sie unschuldig ist,
habe sie all die Jahre nicht verrückt werden lassen. "Ich bin in
dieser Zeit stärker geworden. Diese Zeit hat mich positiv verändert.
Ich war mir immer selbst treu. Ich habe Stärken erfahren, von denen
ich gar nicht wusste, dass ich sie besitze", beschreibt die ehemalige
Todeskandidatin. Trotzdem sei sie nie rachsüchtig gewesen.
"Diejenigen, die für den Tod meines Sohnes verantwortlich sind,
sollen einfach im Gefängnis bleiben. Das reicht mir. Diese Männer
hinzurichten ändert nichts. Das bringt mir meinen Sohn nicht zurück",
erklärte sie im Studiogespräch.
Über ihre Zukunftspläne verriet Milke: " Konkrete Pläne habe ich
noch nicht. Ich weiß aber eins: bevor dieses Jahr zu Ende geht, werde
ich in Deutschland sein und in den Vereinigten Staaten nur als
Besucherin gelten".
Debra Milke schlägt neues Kapitel in ihrem Leben auf
stern TV hatte Debra Milke kurz nach ihrer Freilassung in den USA
besucht. Am Montag wurde das Verfahren gegen die 51-Jährige endgültig
eingestellt. In einem exklusiven Interview sprach die ehemalige
Todeskandidatin über ihre schreckliche Zeit in der Todeszelle und
ihre neu errungene Freiheit. "Ich bin erleichtert", erklärte sie. 25
Jahre, 3 Monate und 14 Tage hat die gebürtige Berlinerin auf den
Moment ihrer Freilassung warten müssen. "Es ging so schnell",
beschreibt sie den Augenblick, in dem die Richterin das Todesurteil
und 24 Jahre Haft für ungültig erklärte. Danach habe sie ein Beamter
von ihrer Fußfessel befreit. "Ich war froh, mein Hosenbein hochziehen
zu können und ihm meinen Knöchel zu zeigen. Und dann nahm er die
Schere und machte "Schnipp" und das war´s." Erst jetzt ist Debra
Milke wirklich frei. "Ich sehe es als neues Kapitel in meinem Leben.
Es ist kein neues Leben, es ist immer noch mein Leben. Es ist einfach
ein neues Kapitel", sagte sie im stern TV-Interview.
22 Jahre saß Milke im Todestrakt eines Frauengefängnisses im
US-Bundesstaat Arizona. 1990 wurde sie wegen Anstiftung zum Mord zum
Tode verurteilt, weil sie zwei Männer beauftragt haben soll, ihren
vierjährigen Sohn zu töten. Vor vierzehn Jahren berichtete stern TV
erstmals über den Fall. Ein Team begleitete damals ihre Mutter Renate
Janka zum Hochsicherheitsgefängnis Perryville in Arizona. Seither hat
stern TV regemäßig berichtet. Ihre Mutter Renate kämpfte mehr als
zwei Jahrzehnte für die Freilassung ihrer Tochter. Miterleben durfte
Renate Janka diese jedoch nicht mehr. Im Herbst 2014 erlag sie ihrer
schweren Krebserkrankung.
Erst in der vergangenen Woche entschied der Oberste Gerichtshof
von Arizona, dass es keinen neuen Mordprozess gegen die gebürtige
Berlinerin geben darf. Erst in der vergangenen Woche entschied der
Oberste Gerichtshof von Arizona, dass es keinen neuen Mordprozess
gegen die gebürtige Berlinerin geben darf. Bereits im März 2013 war
das Todesurteil gegen Debra Milke aufgehoben worden. Debra Milkes
Verteidiger streben nun eine Zivilklage gegen den Staat und die
Polizei wegen ihrer ungerechtfertigten Inhaftierung an.
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