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Reform des Meldewesens: Bewegen wir uns in Richtung Echtzeit-Reporting? / Studie des BearingPoint Institute: Gegenwärtiges Meldewesen-Modell kann weitere Finanzkrise möglicherweise nicht verhindern

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(ots) - Im Zuge der Finanzkrise konfrontierten
Regulierungsbehörden Banken und Versicherungsunternehmen mit neuen
Compliance-Vorschriften. Ziel war, das Finanzsystem insgesamt
sicherer zu machen. Die Zeitintervalle für Reportings wurden von
Monatsebene auf Wochenebene verkürzt. Zudem sind Datenanfragen nun
granularer, da die Krise die Bedeutung von qualitativ hochwertigen,
aktuellen und vergleichbaren Daten im globalen Finanznetzwerk
verdeutlichte.

Laut einer aktuellen Studie des BearingPoint Institute könnten die
Bestrebungen zur Wiederherstellung des Vertrauens in das Finanzsystem
umsonst sein, wenn das herkömmliche Reporting-Modell, basierend auf
vordefinierten Meldeformularen, nicht verworfen und durch einen
modernen, digitalen aufsichtsrechtlichen Ansatz ersetzt wird. Während
sich der Prozess in den letzten Jahren in Richtung online verlagerte,
ist die Methodik nach wie vor formularbasiert. Die Studienautoren
bezeichnen diese Methodik als höchst ineffizient, da sie
regulatorische Ziele zur Stärkung der Banken-Solidität behindere.
Durch die aktuelle Vorgehensweise kann nicht die Geschwindigkeit
erreicht werden, die zur präzisen aufsichtsrechtlichen Überwachung
nötig wäre.

Österreich zeigt sich mit einem Pionier-Modell wegweisend, das
eher auf Daten-Input statt -Output beruht und eine Software-Plattform
nutzt, die die Lücke zwischen den IT-Systemen der Oesterreichischen
Nationalbank (OeNB) und den größten Banken bzw. Banksektoren des
Landes schließt. Diese Plattform funktioniert wie ein
Zwischenspeicher. Daten der österreichischen Banken werden bei Bedarf
(ad hoc bzw. regulär) abgerufen und den Nutzern (z.B. Aufsehern)
bereitgestellt. Gleichzeitig behalten die Banken durch die Plattform
volle Kontrolle über geschäftlich sensible Informationen.

Das BearingPoint Institute interviewte Dr. Johannes Turner,




Direktor der Hauptabteilung Statistik bei der Oesterreichischen
Nationalbank (OeNB), um mehr über das neue Modell zu erfahren, das
aus der intensiven Zusammenarbeit zwischen Österreichs Banken und der
OeNB entstanden ist. Dr. Johannes Turner: "Das Modell garantiert
konsistente und qualitativ hochwertige Daten. Als größten Gewinn für
die Banken werte ich, dass sie sich nicht mehr mit dem Ausfüllen von
Formularen für verschiedenste Themen zu verschiedensten Zeiten
befassen müssen. Sie sparen darüber hinaus Kosten durch
Prozessteilung und -zentralisierung."

Das BearingPoint Institute sprach auch mit Patrick Hoedjes, Head
of Oversight and Operations, European Insurance and Occupational
Pensions Authority (EIOPA), darüber, inwiefern das gesamte
europäische Reportingsystem für Versicherungen und Banken als
Input-basiertes Datenmodell nach österreichischem Vorbild etabliert
werden kann. Patrick Hoedjes: "Meiner Meinung nach gibt es einen
Mittelweg. Das österreichische Modell reicht noch ein Stück weiter,
weil es in einer Organisation integriert ist. Der Industrie steht es
immer frei, eine solche Initiative zu ergreifen, allerdings riskiert
man auch, einen Teil seiner Führung und Kontrolle abgeben zu müssen.
Zudem denke ich, dass Reportinganforderungen in Zukunft wie ein
Datenwürfel aufgebaut sein werden. Es bleibt abzuwarten, wie das
funktionieren wird."

Die Studienautoren verdeutlichen, dass obwohl eine stärkere
Harmonisierung und Standardisierung der Aufsicht im europäischen
Finanzdienstleistungssektor ein wichtiger Schritt in die richtige
Richtung ist, eine mikro-regulierte Umgebung mit veralteter Methodik
die Branche überfordert.

Jürgen Lux, Partner Financial Services bei BearingPoint und
Co-Autor der Studie, kommentiert: "Es ist sicher richtig, dass
Aufsichtsbehörden Daten, die ein systemisches Risiko beinhalten,
häufiger und mit einer höheren Granularität als bisher von
Organisationen abrufen können, aber das aktuelle Reportingsystem wird
zunehmend kostspieliger und zeitaufwendiger für Banken und
Versicherungen."

Dr. Maciej Piechocki, Partner Financial Services bei BearingPoint
und Co-Autor, ergänzt: "Um wirklich voranzukommen müssen sich
Regulierungsbehörden und Branchenrepräsentanten auf eine richtige
'Grenzlinie' für den Austausch von statistischen und aufsichtlichen
Daten verständigen. Nur so kann die Reporting-Last für den Sektor
minimiert und gleichzeitig die Transparenz der entsprechenden Daten
verbessert werden."

Ãœber das BearingPoint Institute

Das BearingPoint Institute verbindet wissenschaftliche Forschung
mit praktischer Erfahrung und realen Herausforderungen, denen
BearingPoint Berater aktuell begegnen. Diese Kombination
verschiedener Perspektiven hilft Führungskräften, die Entwicklung der
globalen Wirtschaft tiefer zu verstehen. Das BearingPoint Institute
wird von einem international besetzten Gremium aus BearingPoint
Partnern geführt und von einem Beirat anerkannter Praktiker und
Wissenschaftler von Elite-Universitäten und Wirtschaftsschulen
weltweit begleitet. In regelmäßigen Abständen publiziert das
BearingPoint Institute seine Stellungnahmen zu Trends, Strategien und
vorherrschenden Meinungen in einem Report.

Weitere Informationen finden Sie unter
www.bearingpointinstitute.com

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BearingPoint Berater haben immer im Blick, dass sich die
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der Finanz- und Versicherungswirtschaft oder aus der öffentlichen
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zusammenarbeiten. Wir kombinieren branchenspezifische Management- und
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Fragestellungen unserer Kunden anzupassen. Dieser partnerschaftliche,
ergebnisorientierte Ansatz bildet das Herz unserer Unternehmenskultur
und hat zu nachhaltigen Beziehungen mit vielen der weltweit führenden
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Beratungs-Netzwerk mit 9.700 Mitarbeitern unterstützt Kunden in über
70 Ländern und engagiert sich gemeinsam mit ihnen für einen messbaren
und langfristigen Geschäftserfolg.

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der BearingPoint Toolbox: http://toolbox.bearingpoint.com



Pressekontakt:
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Tel. +49 89 540338029
Mailto: alexander.bock(at)bearingpoint.com
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