(ots) -
Knapp 40 Prozent aller Autos fahren mit sicherheitsrelevanten
Mängeln zur Hauptuntersuchung
Die Zahl aller bei der amtlichen Hauptuntersuchung (HU) von der
GTÜ festgestellten Pkw-Mängel stagniert mit rund 40 Prozent seit zwei
Jahren auf hohem Niveau. Lediglich innerhalb der beiden Mängelgruppen
"geringe Mängel" und "erhebliche Mängel" gab es leichte
Verschiebungen. So nahmen die erheblichen Mängel mit 22,4 Prozent
(Vj. 23,9) leicht ab. Im Gegenzug stiegen die geringen Mängel auf
17,1 Prozent (Vj. 15,9). Die Zahl der untersuchten Pkw ohne Mängel
ist auch im Jahr 2014 mit rund 60 Prozent konstant geblieben.
Dennoch kann die GTÜ bei den Fahrzeugmängeln keine Entwarnung
geben: Auch weiterhin fällt fast jeder vierte Pkw wegen
schwerwiegender Sicherheitsmängel bei der HU durch und erhält im
ersten Anlauf keine Prüfplakette. Auf den Gesamtfahrzeugbestand von
44,4 Millionen Pkw hochgerechnet bedeutet dies, dass weit über zehn
Millionen Autos nicht dem vom Gesetzgeber geforderten
sicherheitstechnischen Standard im Straßenverkehr entsprechen. Dies
ist das Ergebnis der jährlichen HU-Statistik, die die GTÜ
Gesellschaft für Technische Überwachung in Stuttgart vorgestellt hat.
Wichtig bei der Beurteilung der Mängelentwicklung: Die seit Mitte
2012 geltende neue Mängeleinstufung bei der HU hat die Ergebnisse ein
Stück weit verändert. Aus sicherheitstechnischen Gründen werden
einzelne Mängel seitdem nun stärker gewichtet und so mancher in der
Vergangenheit "geringe Mangel" ist dies im Sinne der
Verkehrssicherheit nun nicht mehr.
Mehr als drei Millionen Pkw bei der HU unter der Lupe
Bei den von der GTÜ 2014 im Rahmen der HU untersuchten 3,1
Millionen Pkw beanstandeten die Prüfingenieure besonders häufig die
Beleuchtung-, Brems- und Auspuffanlage sowie den Zustand der Reifen.
Mängel-Spitzenreiter über alle Altersklassen hinweg ist bei den
GTÜ-geprüften Autos* mit 27,2 Prozent die Mängelgruppe "Beleuchtung
und Elektrik". Auf Platz zwei folgt die "Bremsanlage" mit 18,0
Prozent. Den dritten Platz belegt die "Umweltbelastung" wie
Motorabgase, Ölverlust, Lärmentwicklung etc. mit 13,6 Prozent. Auf
Platz vier liegen "Achsen, Räder, Reifen und Aufhängungen" mit 13,5
Prozent und auf dem fünften Platz landen die Mängel "Fahrgestell,
Rahmen, Aufbau" mit 8,5 Prozent.
Pkw-Durchschnittsalter steigt auf 9 Jahre
Das Durchschnittsalter aller in Deutschland zugelassener Pkw nimmt
weiter zu und liegt aktuell bei 9 Jahren. Aufgrund des hohen
Fahrzeugalters ist der Gesamtzustand der älteren Fahrzeuge häufig
sehr schlecht. In der Altersgruppe über neun Jahre ist mehr als die
Hälfte der Fahrzeuge mit Mängeln unterwegs. Fast jedes dritte Auto
dieser Altersklasse weist erhebliche Mängel auf oder ist gar
verkehrsunsicher.
Regelmäßiger Werkstatt-Service verringert Mängel
"Vor dem Hintergrund der aktuellen Mängelzahlen appelliert die GTÜ
an alle Autofahrer, den Service regelmäßig in einer Fachwerkstatt
durchführen zu lassen und fällige Reparaturen nicht unnötig
aufzuschieben. Denn sicherheitsrelevante Fahrzeugmängel stellen ein
Risiko für alle Verkehrsteilnehmer dar", betonte der Technische
Leiter der GTÜ, Rainer Süßbier.
* Anteil festgestellter Mängel je Baugruppe bezogen auf alle
GTÜ-geprüften Pkw
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