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Wenn das Geburtslandüber die Gesundheit entscheidet / Kaum eines der gesundheitsbezogenen Millenniumsziele wird erreicht (FOTO)

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(ots) -
Nahezu in jedem Jahr erschüttern Lebensmittelskandale die
Verbraucher in Deutschland und Europa: Gammelfleisch, Listerien in
Käse und Fisch oder antibiotikaresistente Keime im Fleisch lassen
Zweifel an der Sicherheit von Lebensmitteln aufkommen. Während
Industrieländer ihr Augenmerk zunehmend auf die
Lebensmittelsicherheit richten, um ihre Bürgerinnen und Bürger zu
schützen, stellt sich in vielen Entwicklungsländern die Frage nach
gesunden Lebensmitteln erst gar nicht. Denn wer arm ist leidet
oftmals an Hunger und kann sich im Krankheitsfall keine medizinische
Versorgung leisten. Rund 45 Prozent der weltweiten Todesfälle von
Kindern unter fünf Jahren sind laut der Weltgesundheitsorganisation
(WHO) durch Unterernährung verursacht. "Neben der hohen Armutsrate,
einer ungesunden Ernährung und fehlender medizinischer Versorgung,
ist in Lateinamerika auch der vermehrte Einsatz von Insektiziden ein
Grund für die hohe Kindersterblichkeit", sagt die Ärztin Pilar
Silverman, Leiterin des internationalen medizinischen Teams von
nuestros pequeños hermanos (nph).

Drei der Millenniumsziele sind gesundheitsbezogene Ziele

Gesundheit ist ein Menschenrecht. Als im Jahr 2001 eine
Arbeitsgruppe aus Vertretern der Vereinten Nationen (UN), der
Weltbank, der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und
Entwicklung (OECD) und von Nichtregierungsorganisationen die
Millenniumsziele für das Jahr 2015 erarbeiteten, trugen sie diesem
Umstand Rechnung: Drei der acht Millenniumsziele sind
gesundheitsbezogene Ziele: Die Kindersterblichkeit soll gesenkt, die
Müttergesundheit verbessert und schwere Krankheiten wie HIV/AIDS oder
Malaria bekämpft werden. Viele Entwicklungsländer konnten ihr
Gesundheitssystem zwar verbessern, doch die Zielvorgaben erreichen
sie nicht. "Obwohl die Zielsetzungen und Initiativen der




Millenniumsziele durchaus gut und sinnvoll sind, ist das Hauptproblem
meiner Meinung nach, dass die Regierungen sich nicht wirklich
beteiligen. Sie versuchen die Ziele ohne wirkliche Ãœberzeugung zu
erreichen. Es fehlt an Planung, Geldern und tatsächlichem Engagement
und das hat Folgen", führt Pilar Silverman aus.

Ein kleiner Lichtblick für die Kinder

Thermidor Therwens war elf Monate alt, als er ins
Kinderkrankenhaus von nph haiti kam. Der Junge litt an Tuberkulose
und war unterernährt. "Er bestand nur aus Haut und Knochen und sah
aus wie ein lebendes Skelett. Heute ist er lebhaft und lacht ganz
viel. Das bedeutet mir sehr viel, denn es ist genau das, was eine
Mutter möchte: ein lächelndes Kind", sagt Marie Claude Richmond,
Thermidor Therwens Mutter. Ohne die medizinische Behandlung wäre der
kleine Junge vermutlich gestorben. Damit wäre er eines der 6,3
Millionen Kinder gewesen, die 2014 noch vor ihrem fünften Lebensjahr
gestorben sind. In den letzten 20 Jahren konnte die Sterblichkeit von
Kindern unter fünf Jahren zwar nahezu halbiert werden, doch die in
den Millenniumsvorgaben genannte Senkung um zwei Drittel wird klar
verfehlt. "Die beste Art und Weise, tödliche Krankheiten zu
vermeiden, sind Impfungen. Wir impfen vor allem Kinder, haben aber
Impfungen für alle Altersgruppen vorrätig", führt Pilar Silverman
aus. nph impft nicht nur die Kinder, die in einem der elf
Kinderdörfer leben, sondern bietet den Impfschutz auch Menschen aus
der Nachbarschaft an.

Gesundheitsversorgung von Frauen muss weiter verbessert werden

Mit 380 Todesfällen pro 100.000 Frauen gehört Haiti zu den Ländern
mit hoher Müttersterblichkeit. Die Gesundheitsversorgung der
Bevölkerung ist katastrophal, so dass die Gesundheitsangebote von
Hilfsorganisationen wie nph haiti und der Schwesterorganisation St.
Luc Fondation von großer Bedeutung für die Bevölkerung sind. Die
Manitane Frauenklinik und das St. Damien Krankenhaus sind solche
Angebote. Frauen aus dem ganzen Land kommen zu
Schwangerschaftsuntersuchungen in die Manitane Klinik und zur Geburt
ins St. Damien Krankenhaus. Die Polizistin Cadet Louila war eine
davon. "Meine Tochter war eine Frühgeburt. Das Krankenhaus, das ich
eigentlich ausgesucht hatte, konnte mir nicht helfen. Deshalb kam ich
ins nph-Krankenhaus. Das hat das Leben meiner Tochter und vielleicht
auch mein eigenes gerettet", sagt Cadet Louila. Weltweit konnte die
Müttersterblichkeit in den letzten 20 Jahren fast halbiert werden.
Doch 2013 starben noch immer 289.000 Frauen. Das zeigt, dass es noch
mehr Engagement für Schwangere und Mütter braucht, um in den nächsten
Jahren das Millenniumsziel - Senkung der Sterblichkeit um drei
Viertel - zu erreichen. Cadet Louila jedenfalls ist froh und dankbar
für die Hilfe, die sie bei nph haiti erhalten hat: "Im St. Damien
Krankenhaus lassen sie dich nicht sterben, auch wenn du arm bist."

Mangelhaftes Gesundheitswesen verhindert Erfolge beim Kampf gegen
schwere Krankheiten

Bei schweren Krankheiten wie HIV/AIDS, Malaria oder Tuberkulose
ist es für den Patienten ganz wesentlich, in welchem Land er
behandelt wird: Während Industrieländer in der Regel über eine sehr
gute Gesundheitsversorgung verfügen, kann in vielen
Entwicklungsländern noch nicht einmal eine Basisversorgung für die
Bevölkerung angeboten werden. "Allgemein ist die öffentliche
Gesundheitsversorgung nicht ausreichend finanziert und hat keine
Priorität für die Regierungen. Die Krankenhäuser sind nicht
ausreichend ausgestattet, die Patienten müssen ihr eigenes Bettzeug
und sogar Medikamente für die Behandlung mitbringen", führt die
Ärztin Pilar Silverman aus. Deshalb werden Staaten wie Honduras,
Guatemala oder Nicaragua die Millenniumsziele bei der Bekämpfung
schwerer Krankheiten nicht erreichen. Weltweit wird lediglich bei der
Behandlung von Tuberkuloseerkrankungen ein Stopp der Neuerkrankungen
und eine Trendumkehr erzielt werden. Ein kleiner Erfolg immerhin.

Weil die Gesundheitssysteme in Lateinamerika so unterschiedlich
sind und in nahezu allen Ländern Defizite aufweisen, sind die
medizinischen Einrichtungen von Hilfsorganisationen wie nph so
wichtig. "Das medizinische Versorgungsprogramm von nph ist gut und
entspricht den Millenniumszielen und den Prioritäten der WHO. Es ist
recht einfach zu verstehen, elementar und konzentriert sich auf seine
Ziele und Prioritäten", sagt Pilar Silverman. Die Hilfsprogramme von
nph kommen rund 230.000 Menschen zugute. Ein Großteil dieser Hilfe
ist im medizinisch-therapeutischen Bereich verortet.

nph hilft seit 60 Jahren Not leidenden Kindern

nuestros pequeños hermanos (nph) wurde 1954 von Padre William
Wasson gegründet, um verwaisten und verlassenen Kindern in
Lateinamerika ein Zuhause zu schenken. Zurzeit leben 3.400 Kinder in
elf Kinderdörfern in Lateinamerika. Die Kinder leben bei nph wie in
einer großen christlichen Familie, gehen zur Schule und können einen
Beruf erlernen. Seit der Gründung des ersten Kinderdorfes sind schon
mehr als 18.000 Kinder bei nph aufgewachsen und haben erfahren, was
bedingungslose Annahme und Liebe, Teilen, Mitarbeit und Verantwortung
bedeutet. Außerdem leistet die Organisation in ihren Projektländern
humanitäre Hilfe für mehr als Zweihunderttausend Menschen.



Pressekontakt:
Dagmar Schneider
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Durchwahl: 0721 35440-167, Mobil: 0173 5335086
E-Mail: dagmar.schneider(at)nph-deutschland.org

nph deutschland e. V.
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Tel.: 0721 35440-0
Fax: 0721 35440-22
www.HilfeFuerWaisenkinder.de


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Datum: 30.03.2015 - 09:00 Uhr
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