PresseKat - Mittelstand lässt sich von wachsendem Konjunkturoptimismus nicht anstecken

Mittelstand lässt sich von wachsendem Konjunkturoptimismus nicht anstecken

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(ots) -
- Mittelständisches Geschäftsklima stagniert im März
- Großunternehmer erstmals seit drei Jahren zuversichtlicher als
kleine und mittlere Firmen

Der Ölpreisverfall und der günstige Euro sorgen derzeit für
Konjunkturoptimismus, zahlreiche Ökonomen haben ihre
Wachstumsprognosen für Deutschland angehoben. Die aktuellen
Ergebnisse des KfW-ifo-Mittelstandsbarometers deuten jedoch darauf
hin, dass hier Enttäuschungspotenzial schlummert: Denn zumindest den
Mittelstand - das Rückgrat der deutschen Wirtschaft - lassen die
Konjunkturhoffnungen kalt. Auch im März kommt das mittelständische
Geschäftsklima nicht über eine Stagnation hinaus (+0,1 Zähler auf
12,7 Saldenpunkte). Sowohl die Einschätzungen der aktuellen
Geschäftslage als auch die der Geschäftserwartungen verändern sich
gegenüber dem Vormonat kaum (-0,1 auf 20,7 Saldenpunkte bzw. +0,4 auf
4,6 Saldenpunkte).

Ganz anders sieht es bei den Großunternehmen aus. Ihr
Geschäftsklima legt im März um überdurchschnittliche 3,6 Zähler auf
13,8 Saldenpunkte zu. Erstmals seit rund drei Jahren ist die Stimmung
in den großen Firmen damit wieder besser als im Mittelstand. Die
Großunternehmen sind nicht nur mit ihrer aktuellen Lage etwas
zufriedener als im Monat zuvor (+1,3 Zähler auf 19,0 Saldenpunkte).
Vor allem gehen sie von einer kräftigen Belebung aus: Ihre
Geschäftserwartungen klettern sprungartig um das Zweifache einer
üblichen Monatsveränderung auf ein Zehnmonatshoch (+5,7 Zähler auf
8,2 Saldenpunkte).

Treiber ist hierbei der beeindruckende Zuwachs an Optimismus in
der exportstarken Großindustrie. Das billige Öl dämpft die
Produktionskosten und wirkt dem wechselkursbedingten Preisanstieg bei
importierten Vorleistungen entgegen. Es sorgt für zusätzliche
Kaufkraft in Deutschland und - abgesehen von den Ölförderländern -




den meisten unserer Handelspartner. Gleichzeitig verbessert der
billige Euro die Margen in der Exportwirtschaft.

Die Binnenwirtschaft dagegen ist geprägt durch eine bereits seit
längerem vor allem dank des Arbeitsmarkts verlässliche und für
deutsche Standards hohe Dynamik. Eine nochmalige spürbare Steigerung
des Wachstumstempos bei Konsum und Wohnbauten erscheint eher
unwahrscheinlich. Darauf deuten erste Ermüdungstendenzen bei den
Klimaindikatoren in den von der Binnennachfrage besonders abhängigen
Segmenten der Wirtschaft hin: Das mittelständische Bauklima trübt
sich aktuell auf hohem Niveau weiter ein, die gute Stimmung in den
kleinen und mittleren Firmen des Einzelhandels steigt trotz der
jüngst starken Kaufkrafteffekte aus dem Energiepreisrückgang nur noch
moderat.

"Das März-Ergebnis des KfW-ifo-Mittelstandsbarometers lässt den
zunehmenden Konjunkturoptimismus in einem differenzierten Licht
erscheinen", kommentiert Dr. Jörg Zeuner, Chefvolkswirt der KfW. "Auf
eine weitere Wachstumsbeschleunigung von Konsum und Wohnbauten sollte
man nicht setzen, wie die seit Jahresbeginn anhaltende
Seitwärtsbewegung des Geschäftsklimas im eher binnenorientierten
Mittelstand unterstreicht." Die Aufschwungshoffnungen bauten vor
allem auf eine spürbare Belebung des Exportgeschäfts. Doch auch hier
sei Vorsicht angebracht: Das Grundtempo der Weltwirtschaft sei
langsamer als vor der Krise, die Unsicherheit in Europa ungeachtet
besserer Rahmenbedingungen als vor Jahresfrist weiter hoch. "Ich
bleibe skeptisch, dass wir in diesem Jahr beim Realwachstum die
inzwischen vielfach erwartete Zwei vor dem Komma sehen werden. Ein
bisschen mehr als die von uns bisher erwarteten 1,5 % könnten es aber
werden, besonders wenn das erste Quartal besser wird als gedacht."

Die aktuelle Ausgabe des KfW-ifo-Mittelstandsbarometers ist im
Internet unter: www.kfw.de/mittelstandsbarometer abrufbar.



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Datum: 01.04.2015 - 10:53 Uhr
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