(ots) - Unternehmen des Getränkefachhandels verweigern sich
der 0,5 Liter Cola-Einwegflasche - Bundesumweltministerin Hendricks
fordert Coca-Cola auf, Entscheidung gegen Mehrweg rückgängig zu
machen - Vorstandschef Nehammer unter zunehmender Kritik seiner
eigenen Mitarbeiter - Bereits 150.000 Menschen unterzeichnen von der
Deutschen Umwelthilfe unterstützte Petition gegen Coca-Cola
Die Coca-Cola Erfrischungsgetränke AG gerät angesichts ihres
angekündigten Ausstiegs aus dem deutschen Mehrwegsystem immer stärker
unter Druck. Nach Recherchen der Deutschen Umwelthilfe (DUH) haben
zahlreiche Betriebe des Getränkefachhandels beschlossen, mit dem Ende
der 0,5 Liter Mehrwegflasche Coca-Cola in dieser Flaschengröße
auszulisten. Großen Unmut gibt es auch unter den deutschen
Mitarbeitern des amerikanischen Brausekonzerns über ihren
Vorstandsvorsitzenden Ulrik Nehammer. Die DUH hatte seine
'Kriegserklärung an das Mehrwegsystem' anlässlich einer internen
Branchentagung Ende Januar bekannt gemacht. Er warb "für einen Ausweg
aus Mehrweg" und rief die Getränkeindustrie auf, gemeinsame Lösungen
zu finden, "sonst bleiben wir bis Ende des Jahrhunderts im Mehrweg".
Nachdem sich bereits der Umweltausschuss des Deutschen Bundestags
am vergangenen Mittwoch mit Coca-Cola beschäftigt hat, wurde das
Unternehmen nun auch von Bundesumweltministerin Barbara Hendricks in
einem Schreiben unmissverständlich dazu aufgefordert, den Ausstieg
aus dem Mehrwegsystem rückgängig zu machen. Gleichzeitig wies sie auf
den besonderen Wert von Mehrwegsystemen und deren Unterstützung durch
das Ministerium hin. Ein besonders starkes Echo hat der Angriff auf
das weltweit größte Mehrwegsystem in den sozialen Medien ausgelöst.
Gleichzeitig haben mehr als 150.000 Menschen die von der DUH
unterstützte Petition der Online-Plattform SumOfUs.org gegen
Coca-Colas Entscheidung unterschrieben.
"Wir sind ganz am Anfang unserer Kampagne, für Mehrweg und gegen
Coca-Cola. Neben dem Getränkefachhandel haben sich auch die meisten
große Unternehmen mit Betriebskantinen klar für Mehrweg entschieden
und signalisieren eine Unterstützung unserer Mehrweg-Aktion.
Erfreulicherweise existieren zahlreiche regionale und nationale
Alternativen in Mehrweg. Niemand ist gezwungen, Cola aus Dosen oder
Einwegflaschen zu trinken", erklärt Jürgen Resch,
Bundesgeschäftsführer der DUH.
Bereits letzte Woche richtete die Bundestagsfraktion Bündnis
90/Die Grünen einen offenen Brief an Vorstandschef Ulrik Nehammer.
Der umweltpolitische Sprecher, Peter Meiwald, und der
stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Grünen, Oliver Krischer,
bezeichneten die Entscheidung Coca-Colas als ein falsches Signal, das
nicht zu den Aussagen in den Nachhaltigkeitsberichten des
Unternehmens passe.
Resch fordert eine klare Botschaft der Politik: Zum Schutz des
Mehrwegsystems sei nun die rasche Einführung einer Lenkungsabgabe von
20 Cent auf alle Einweggetränke notwendig. Außerdem müsse schnell die
seit Jahren angekündigte Kennzeichnungsvorschrift von Einweg
beziehungsweise Mehrweg auf der Flasche umgesetzt werden, da der
Verbraucher gerade bei Einwegflaschen im Unklaren gelassen wird, was
für einen Flaschentyp er erwirbt.
Zur Online-Petition: http://l.duh.de/colapet
Pressekontakt:
Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer
Mobil: 0171 3649170, E-Mail: resch(at)duh.de
Daniel Hufeisen, Pressesprecher
Tel.: 030 2400867-22, Mobil: 0151 55017009, E-Mail: hufeisen(at)duh.de
DUH im Internet: www.duh.de, Twitter: https://twitter.com/Umwelthilfe