(ots) - Beeindruckendes Gespräch mit dem jordanischen König
Der Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Volker Kauder, hat
am Mittwoch in Amman den jordanischen König Abdullah II. und den
jordanischen Außenminister Nasser Judeh getroffen. Anschließend
besuchte er das Flüchtlingslager Zaatari in der Nähe der syrischen
Grenze. Zu seinen Eindrücken in Jordanien und zuvor in Ägypten
erklärt der Fraktionsvorsitzende:
"Deutschland muss Jordanien in seinen Bemühungen im Kampf gegen
den islamistischen Terrorismus nachhaltig unterstützen. König
Abdullah hat mir in Amman seine Pläne erläutert, die islamischen
Staaten hier in einer neuen Allianz zusammenzuführen. Wir können
glücklich sein, in der Krisenregion des Nahen und Mittleren Osten
einen solchen Partner zu haben.
Vor allem eine Aussage hat mich sehr beeindruckt: Abdullah hat
mehrmals unterstrichen, dass der Kampf gegen den Terrorismus von
islamischen Staaten in erster Linie selbst geführt werden müsse. Dies
sei unser Kampf, sagte der Monarch. Der Westen sei jedoch
aufgefordert, diesen Kampf zu unterstützen. Nach meiner Meinung
beschreiten Jordanien und auch Ägypten, wo Präsident Al-Sisi
ebenfalls diese Auffassung vertritt, den einzig richtigen Weg.
Der Westen würde nie die Zustimmung der breiten Bevölkerung in der
Krisenregion erhalten, wenn er den Ton in dieser Frage bestimmen
würde. Dies zeigen die Erfahrungen von militärischen Interventionen
in der Krisenregion in der Vergangenheit.
Der König und sein Außenminister haben Wert auf die Feststellung
gelegt, dass die Terroristen des "Islamischen Staates" nicht im Sinne
des Islam handelten. Der Kampf gegen sie müsse aber nicht nur
militärisch, sondern ebenso ideologisch geführt werden. Auch darin
können wir von der CDU/CSU-Bundestagsfraktion der jordanischen
Regierung nur zustimmen.
Der Besuch im Flüchtlingslager Zaatari zum Abschluss meiner Reise
war für mich ein wichtiges Erlebnis. Die Hilfsorganisationen tun
alles, um die 83.000 Flüchtlinge nicht nur zu versorgen, sondern
ihnen - und dabei denke ich an die vielen Kinder - auch eine
Lebensperspektive zu ermöglichen. Deutschland und die anderen
Geberländer müssen sich darüber im Klaren sein, dass Hilfen noch eine
ganze Weile werden fließen müssen, solange sich kein Ende des
Bürgerkriegs in Syrien abzeichnet. Erst dann werden die
Bürgerkriegsflüchtlinge in ihre Heimat zurückkehren."
Hintergrund:
Kauder bereist regelmäßig den Nahen und Mittleren Osten, um sich
ein eigenes Bild von der Krisenregion zu machen. Im vergangenen
Sommer führte er im kurdischen Erbil politische Gespräche und
informierte sich dort auch über die Lage der Flüchtlinge.
Allein in Ägypten war er in den vergangenen fünf Jahren fünf Mal.
Ursprünglich galt sein Engagement der Sorge um die christlichen
Kopten im Land. Er führte aber auch immer wieder Gespräche mit
islamischen Geistlichen über die Entwicklung der islamischen Lehre.
In Kairo war Kauder am Montag mit Präsident Abdel Fattah al-Sisi
sowie dem Großscheich der Al-Azhar, Ahmed al-Tajib, zusammengekommen,
der als höchste geistliche Instanz des sunnitischen Islams gilt. In
dem Gespräch mit Al-Sisi war es auch um die Sicherheitslage und die
wirtschaftliche Entwicklung Ägyptens gegangen. Mit Al-Tajib erörterte
Kauder unter anderem die Frage, wie die IS-Terroristen innerhalb der
Muslime weiter isoliert werden können.
Das Flüchtlingslager Zaatari liegt in unmittelbarer Nähe zur
syrischen Grenze. Die Situation in dem Lager hat sich in den
vergangenen Monaten immer weiter stabilisiert, wobei die Gelder nach
wie vor knapp sind.
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