PresseKat - Frauenquote für Aufsichtsräte allein hilft nicht

Frauenquote für Aufsichtsräte allein hilft nicht

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(firmenpresse) - Wer wirklich etwas für Frauen in Führungspositionen tun will, darf sich nicht auf die - jetzt vom Gesetzgeber beschlossene - Frauenquote in den Aufsichtsräten beschränken, sondern muss sich um einen höheren Frauenanteil im mittleren Management kümmern. Das fordert der Berufsverband DIE FÜHRUNGSKRÄFTE-DFK als Reaktion auf die gesetzliche Frauenquote.
„Nach unseren Berechnungen sind nun rund 100 Mandate auf der Anteilseignerseite in den Aufsichtsräten neu mit Frauen zu beset-zen. Das wird den Unternehmen nicht schwer fallen, zumal heute schon solche Mandate häufig an Top-Managerinnen aus dem Ausland gehen. Für die zahlreichen qualifizierten Frauen in Deutschland ist damit noch wenig gewonnen“, weist der DFK-Vorstandsvorsitzende Dr. Ulrich Goldschmidt auf den nach wie vor bestehenden Handlungsbedarf hin. Dringend müsse der Frauen-anteil im mittleren Management, z.B. unter den Leitenden Ange-stellten erhöht werden. „Wir brauchen ein möglichst großes Reservoir an hochqualifizierten Frauen und Männern, aus welchem Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder rekrutiert werden können. Niemand ist per se für ein solches Mandat geeignet. Weder männ-liche noch weibliche Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder fallen vom Himmel, nur weil es jetzt eine gesetzliche Quote gibt. Für Vorstands- und Aufsichtsratsaufgaben muss man zuvor Erfahrung gesammelt und sich in unternehmerischer Verantwortung auf den darunter liegenden Führungsebenen eines Unternehmens qualifi-ziert und bewährt haben“, erläutert Ulrich Goldschmidt weiter.

Dafür müssen die Unternehmen aber die geeigneten Rahmenbedingungen und auch das Klima schaffen, um qualifizierten Frauen den Weg in diese hochwertigen Fach- und Führungsaufgaben zu eröffnen, fordert der Führungskräfteverband. Die Unternehmen sind gut beraten, diesen Weg schnellstens zu beschreiten, denn der Kampf um die weiblichen Fach- und Führungskräfte wird auf dem Arbeitsmarkt künftig schärfer werden. Die Frauen werden sich oft den Arbeitgeber aussuchen können, der ihnen die besten Bedingungen für eine berufliche Entwicklung bietet. Der Kampf um die Talente läuft bereits, beobachtet der DFK.





Oft liegen die Probleme aber auch an Stellen, wo man sie gar nicht auf den ersten Blick vermutet. Nicht in allen Branchen werden Fach- und Führungskräfte händeringend gesucht, sondern es wird Personal abgebaut. Die Fachanwältin für Arbeitsrecht und Leiterin des Frauennetzwerks im DFK, Dr. Heike Kroll, weist darauf hin, dass insbesondere beim Stellenabbau in den Unternehmen Frauen wegen der gesetzlichen Rahmenbedingungen benachteiligt werden. „Bei der Sozialauswahl, die bei betriebsbedingten Kündigungen zu erfolgen hat, werden die Besonderheiten von Frauenkarrieren nicht berücksichtigt. Häufig haben Frauen wegen erfolgter Kindererziehung eine kürzere Betriebszugehörigkeit, was bei der Sozialauswahl negativ wirkt. Haben Frauen gänzlich auf Kinder verzichtet, können sie keine Unterhaltspflichten vorweisen und sind gegenüber den männlichen Kollegen bei der Sozialaus-wahl wieder im Nachteil“, erläutert Heike Kroll weiter. Eine Zwickmühle, aus der das Kündigungsschutzgesetz keinen Ausweg weist. Unternehmen, aber auch der Gesetzgeber, sollten hier darüber nachdenken, wie Diversity auch auf diesem Gebiet wirksam umgesetzt werden kann.

Der DFK rät dringend dazu, durch die Frauenquote nicht den Blick auf die eigentlichen Probleme zu verschleiern. In einem internatio-nalen Wettbewerbsumfeld kann es sich niemand erlauben, auf Frauen in Fach- und Führungspositionen und damit auf 50% des intellektuellen Potenzials des Landes zu verzichten.

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Über DIE FÜHRUNGSKRÄFTE – DFK
Der DFK ist die branchenübergreifende Stimme der Führungskräfte in Deutschland. Der Berufsverband vertritt in seinem Netzwerk bundesweit rund 25.000 Führungskräfte des mittleren und höheren Managements auf politischer und wirtschaftlicher Ebene. Kernthemen sind dabei Arbeitsrecht und Arbeitsmarktpolitik, Sozialrecht und Sozialpolitik, Steuer- und Bildungspolitik sowie Umweltthemen. Darüber hinaus besetzt der Verband Branchenthemen u.a. aus den Bereichen Energie, Metall/Elektro, Stahl, Telekommunikation, Finanzen und Versicherungen. Die Mitglieder erhalten eine umfassende Unterstützung auf ihrem Karriereweg z.B. in Form von juristischer Beratung und Vertretung, vielfältigen Weiterbildungsangeboten und aktuellen Informationen aus dem Berufsleben. Zudem bietet der DFK über seine Regional- und Fachgruppen ein gut gepflegtes und weit verzweigtes Kontaktnetzwerk. Der Berufsverband ist in 20 Regionalgruppen unterteilt und hat seine Hauptgeschäftsstelle in Essen. Weitere Geschäftsstellen sind in Frankfurt, Hamburg, Köln, München und Stuttgart. In Berlin ist der Berufsverband mit einer Hauptstadt-Repräsentanz vertreten.

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Datum: 07.04.2015 - 14:05 Uhr
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