(ots) -
Am 13. April 1945 stürmen Spezialeinheiten der US-Infanterie die
Ufer der Saale zwischen Naumburg und Weißenfels. Wenige Tage später
ist die Region fest in amerikanischer Hand und es beginnt ein später
der DDR-Bevölkerung nahezu unbekanntes Kapitel deutscher Geschichte.
Denn schon bald nach Kriegsende werden aus den verbündeten
Siegermächten erbitterte Feinde. Der Kalte Krieg trennt nicht nur
Deutschland in zwei Teile, sondern auch die Menschen und die
Geschichte. Was nicht in das jeweilige Weltbild passt, wird
unterdrückt oder mit Schweigen zugedeckt.
So verschwinden in der DDR-Geschichtsschreibung jene drei Monate
von April bis Juli 1945, in denen Teile Mitteldeutschlands noch
amerikanisch besetzt waren. Erst nach 1990 wird es möglich, über das
wahre Geschehen dieser Zeit zu reden und zu forschen - einer Zeit,
die tiefe, auch familiäre Spuren hinterlassen hat. Denn so mancher GI
verlor sein Herz an die "deutschen Fräuleins" und hinterließ nach dem
Abzug nicht nur sein Bild in Deutschland. Die so gezeugten Kinder
galten als "Schande". Ihr Ursprung wurde geheim gehalten, nicht nur
in der Nachbarschaft, manchmal selbst in den eigenen Familien. Zudem
verhinderte der Eiserne Vorhang die Suche nach den Vätern. Erst nach
Ende des Kalten Krieges gelang es einigen dieser Kinder, ihre Väter
in den USA ausfindig zu machen.
Die Reportage begibt sich auf Spurensuche nach den "verlorenen
Vätern und vergessenen Befreiern" und beleuchtet das kurze und
jahrzehntelang verschwiegene Intermezzo der US-Herrschaft an den
Saaleufern zwischen Naumburg und Weißenfels.
Ein Film von Peter Simank.
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MDR LANDESFUNKHAUS SACHSEN-ANHALT, Thomas Ahrens,
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