(ots) - Mit der Einführung eines Ausbildungsfonds für die
Pflege müssen auch Schulplätze in ausreichender Zahl zur Verfügung
stehen. Darauf weist der Bundesverband privater Anbieter sozialer
Dienste e. V. (bpa) hin. "Die gemeinsame Finanzierung der Ausbildung
durch einen Fonds ist ein richtiger Schritt, um möglichst viele
Fachkräfte für die Zukunft zu gewinnen. Allerdings müssen wir in
Bremen dann auch für jeden Interessenten einen Schulplatz
bereithalten", fordert der Bremer bpa-Landesvorsitzende Sven Beyer.
Derzeit ist die Zahl der öffentlich finanzierten Schulplätze streng
begrenzt, für die übrigen Auszubildenden fällt Schulgeld an.
"Wir begrüßen, dass unser Vorschlag eines Umlageverfahrens der
Träger von Pflegeeinrichtungen und Diensten zur Finanzierung der
Altenpflegeausbildung seitens der Politik aufgegriffen wird, und
werden auch zukünftig aktiv an der Umsetzung mitwirken", so Beyer,
Vorsitzender der bpa Landesgruppe, die über 100 private Pflegeheime
und ambulante Dienste in Bremen vertritt. In Zukunft zahlen alle
Pflegeeinrichtungen im Land Bremen in einen Fonds ein, aus dem dann
die Ausbildungskosten bestritten werden. So werden auch die
Einrichtungen an den Ausbildungskosten beteiligt, die selber keine
Azubis beschäftigen.
"Wir sind davon überzeugt, dass wir damit mehr Auszubildende
gewinnen. Das haben auch Erfahrungen in anderen Bundesländern
gezeigt. Aber dann muss künftig jeder junge Erwachsene, der in Bremen
einen Ausbildungsplatz in der Pflege bekommt, auch einen Schulplatz
finden", so der bpa-Landesvorsitzende Beyer. Eine Deckelung der
Schulplätze bedeute einen Standortnachteil für Bremen, weil
motivierte Interessenten leicht in andere Bundesländer abwandern
könnten.
Bislang hat das Land Bremen zwar die Anzahl der Schulplätze für
Erstauszubildende von 84 im Jahr 2013 auf 120 im vergangenen Jahr
angehoben. Diese Zahl soll in den nächsten Monaten nach und nach auf
180 Plätze erhöht werden. Diese Steigerung sei positiv, reiche aber
nicht aus, so Beyer. "Wir brauchen jede Fachkraft in der Pflege,
deshalb darf kein Interessent daran scheitern, dass es für ihn keinen
Schulplatz gibt. Die Deckelung muss bei Einführung eines
Ausbildungsfonds aufgehoben werden."
Der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e. V. (bpa)
bildet mit mehr als 8.500 aktiven Mitgliedseinrichtungen (davon über
100 in Bremen) die größte Interessenvertretung privater Anbieter
sozialer Dienstleistungen in Deutschland. Einrichtungen der
ambulanten und (teil-)stationären Pflege, der Behindertenhilfe und
der Kinder- und Jugendhilfe in privater Trägerschaft sind im bpa
organisiert. Die Mitglieder des bpa tragen die Verantwortung für rund
260.000 Arbeitsplätze und circa 20.000 Ausbildungsplätze (siehe
www.youngpropflege.de oder auch www.facebook.com/Youngpropflege). Das
investierte Kapital liegt bei etwa 20,6 Milliarden Euro.
Pressekontakt:
Für Rückfragen: Hannelore Bitter-Wirtz, Landesbeauftragte, Tel.:
0421/68 54 41 75, www.bpa.de