(ots) - Keine zwingenden Gründe für Pflicht-Untersuchung
- Freiwilliger Gesundheits-Check als sinnvolle Alternative
- Mehrheit findet Verhalten gegenüber Senioren "meist
rücksichtsvoll"
Die Mehrheit der deutschen Autofahrer (über 60 Prozent)
befürwortet Gesundheitschecks für ältere Autofahrer. Das ist das
Ergebnis einer aktuellen Befragung der Expertenorganisation DEKRA
unter 1.000 Autofahrern. Bei der Frage, ob Pflichtcheck oder
freiwilliger Test sind sie jedoch unentschieden.
Fast zwei Drittel (64 Prozent) der Befragten sprachen sich für
einen Pflicht-Mobilitätstest für Senioren aus, wie er beispielsweise
in der Schweiz vorgeschrieben ist. Aber ebenso viele (62 Prozent/mit
Mehrfachnennungen) können sich als Alternative einen freiwilligen
Mobilitätstest vorstellen. Selbst bei älteren Fahrern ist die
Akzeptanz eines Tests hoch. In der Altersgruppe "60 Jahre und älter"
sprachen sich 64 Prozent für eine Pflicht-Untersuchung aus;
freiwillige Tests befürworten von den Älteren sogar 69 Prozent.
"Vom Grundsatz her ist jeder Verkehrsteilnehmer dazu verpflichtet,
selbst einzuschätzen, ob er sicher fahren kann oder nicht", sagt
Prof. Dr. Wolfgang Schubert, Leiter des Fachbereichs
Verkehrspsychologie/Verkehrsmedizin bei DEKRA. "Die Unfalldaten
liefern keine Begründung für eine Pflichtuntersuchung, weshalb sich
DEKRA für freiwillige Fahreignungs-Checks bei einer unabhängigen
Stelle ausspricht."
Bei freiwilligen Fahreignungstests können Fahrer unter anderem
Sehvermögen, Konzentration und Reaktionsvermögen testen lassen. "Es
ist sinnvoll, ältere Personen so lange wie möglich sicher als
Verkehrsteilnehmer an der Mobilität teilhaben zu lassen", ergänzt
Prof. Schubert. "Freiwillige Tests sind hilfreich, um rechtzeitig
Defizite zu erkennen, die sich häufig durch technische,
psychologische oder medizinische Maßnahmen kompensieren lassen."
Gefragt wurde darüber hinaus, wie Autofahrer reagieren, wenn sie
bei einem Senior aus dem Familien- oder Freundeskreis
Fahrunsicherheiten feststellen. Die meisten (71 Prozent) empfehlen
den Besuch einer neutralen ärztlichen oder psychologischen
Beratungsstelle. Nur jeder Sechste (16 Prozent) rät, den Führerschein
abzugeben. Ebenso viele (16 Prozent) würden sich überhaupt nicht
einmischen.
An Rücksicht und gutem Willen gegenüber Senioren im Verkehr
mangelt es nicht: Das Verhalten von Autofahrern gegenüber Älteren,
die sich als Autofahrer, Zweiradfahrer oder Fußgänger im
Straßenverkehr bewegen, wird von 59 Prozent der Befragten als "meist
rücksichtsvoll" bezeichnet. Die direkt betroffene Altersgruppe ab 60
Jahre sagt sogar zu 69 Prozent, dass sich andere Autofahrer ihnen
gegenüber "meist rücksichtsvoll" verhalten.
An der Umfrage nahmen 1.000 Personen teil, die zur
Hauptuntersuchung an eine DEKRA Niederlassung kamen.
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