(ots) -
Anmoderationsvorschlag:
"Fuß vom Gas" heißt es morgen / heute / am Donnerstag, dem 16.04.
für alle Autofahrer. Da findet von 6 bis 24 Uhr bundesweit der dritte
Blitzer-Marathon statt. Wo genau geblitzt wird, geben die zuständigen
Polizeibehörden in der Regel schon vorher bekannt, denn bei der
Aktion sollen die Gefahren des Rasens im Mittelpunkt stehen. Ein
hehres Ziel, schließlich gab es im letzten Jahr in Deutschland rund
3350 Verkehrstote. Fragt sich nur, ob notorische Temposünder sich
durch solche Aktionen wirklich belehren lassen? Oliver Heinze
berichtet.
Sprecher: Für den Leiter der Unfallforschung der Versicherer,
Siegfried Brockmann , ist die Sache klar. Er glaubt nicht daran, dass
sich notorische Raser durch den Blitzer-Marathon überzeugen lassen
und ihre Fahrweise ändern.
O-Ton 1 (Siegfried Brockmann, 0:25 Min.): "Die fühlen sich sowieso
notorisch verfolgt von der Polizei. Bei denen wird dieses
Wegelagerertum, wie die es nennen, eher ja noch verstärkt und
vielleicht damit sogar eine krasse Antihaltung erzeugt - und insofern
glaube ich nicht, dass wir die überhaupt erreichen können. Es ist im
Gegenteil ja so, dass der notorische Raser am Tag nach dem
Blitz-Marathon wieder völlig befreit aufdreht."
Sprecher: Diskussionsbedarf sieht er auch beim Ziel des
Blitzer-Marathons, der ja vor allen Dingen auf überhöhte
Geschwindigkeit als Hauptunfallursache aufmerksam machen will.
O-Ton 2 (Siegfried Brockmann, 0:28 Min.): "Und dann muss man
leider sagen, dass in der Statistik die überhöhte Geschwindigkeit ja
überhaupt keine Rolle spielt, sondern die sogenannte nicht angepasste
Geschwindigkeit. Und das kann bedeuten, dass ich auch mit 50 in der
Stadt viel, viel zu schnell sein kann, beispielsweise wenn ein Kind
an der Straße steht und mir dann ins Auto läuft. Und das heißt, ich
muss eigentlich die Verkehrsteilnehmer dazu erziehen und dazu
bringen, situationsgerecht zu fahren und nicht einfach nur das stur
zu fahren, was dort erlaubt ist."
Sprecher: Dafür müsse man allerdings anders an die Sache
herangehen, so Brockmann weiter.
O-Ton 3 (Siegfried Brockmann, 0:26 Min.): "Wir müssten eigentlich
dazu kommen, dass wir das Thema Geschwindigkeit dann tatsächlich auch
mit einer breit angelegten Kampagne unterstützen. Und dann vor allen
Dingen darauf hinweisen, dass der Kraftfahrer immer auch eine
Verantwortung hat, weil er halt einen Gegenstand fährt, der ziemlich
viel Masse und ziemlich große Geschwindigkeit hat, für die Situation
und dann eben auch angepasst fahren muss - und das leistet der
Blitz-Marathon zur Zeit aus meiner Sicht nicht."
Abmoderationsvorschlag:
Mehr zum Thema finden Sie auch im Internet auf der Seite der
Unfallforschung der Versicherer unter Verkehrssicherheit.org.
ACHTUNG REDAKTIONEN:
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an ots.audio(at)newsaktuell.de.
Pressekontakt:
Siegfried Brockmann
Tel.:030/20205820
Mail:s.brockmann(at)gdv.de