(firmenpresse) - * Der Einzelhandel verzeichnete 2014 mehr Angriffe auf Infrastrukturen für Bezahlkarten in POS-Systemen
* Immer mehr Unternehmen wurden Opfer von Attacken über verschlüsselten SSL- und TLS-Datenverkehr
* Die Zahl der Aktionen gegen SCADA-Systeme zur Steuerung von Industrieanlagen hat sich 2014 im Vergleich zum Jahr 2013 verdoppelt
Frankfurt am Main, 14. April 2015 – In der neuen Ausgabe seines Dell Security Annual Threat Report (1) beschreibt Dell aktuelle Angriffsziele sowie Hacking-Muster und erläutert Bedrohungsszenarien und IT-Security-Trends, auf die sich Unternehmen in naher Zukunft einstellen müssen.
Für diesen Bericht wertet Dell alljährlich Daten aus unterschiedlichen Quellen und insbesondere aus seinem eigenen GRID (Global Response Intelligence Defense)-Netzwerk aus, das Informationen zu aktuellen Sicherheitsbedrohungen sammelt. Die Analyse dieser Daten belegt, dass IT-Bedrohungen qualitativ und quantitativ weiter zunehmen.
Die Attacken auf Point-of-Sale-(POS)-Systeme im Einzelhandel nehmen zu
Zahlreiche bekannte Einzelhandelsunternehmen haben 2014 schwerwiegende Lücken in der Sicherheit ihrer POS-Systeme einräumen müssen. Daten von Millionen Kunden waren so für Identitätsdiebstahl und betrügerische Wareneinkäufe zugänglich. Der Marktforscher Forrester Research hat festgestellt, dass 2013 und 2014 IT-Sicherheitslücken der POS-Systeme und deren unsichere Anbindung an Third-Party-Lösungen die schwerwiegendsten Schwachstellen darstellten. (2)
Der Report von Dell bestätigt die Zunahme von Angriffen auf POS-Systeme und belegt, wie rasant sich die dafür verwendeten Taktiken weiterentwickeln. Dell SonicWALL hat allein 2014 13 Signaturen zum Schutz von POS-Systemen entwickelt – mehr als das Vierfache als 2013.
„Auch wenn die Anzahl dieser Angriffe noch recht niedrig erscheint, entwickelt sich POS-Malware in einem enorm schnellen Tempo. Hacker verwenden verstärkt auch das Memory Scraping, bei dem Informationen aus dem Arbeitsspeicher abgeschöpft werden. Zudem nutzen die Angreifer nun Verschlüsselungen, um die Entdeckung durch Firewalls zu verhindern“, erklärt Patrick Sweeney, Executive Director, Dell Security. „IT-Abteilungen von Einzelhändlern verbessern den Schutz durch konsequentes Training, strenge Firewall-Richtlinien und eine genauere Überprüfung ihrer Policies zum Umgang mit Kundendaten gemeinsam mit Partnern und Zulieferern.“
Zahl der Angriffe über HTTPS-Protokolle nimmt zu
Seit einigen Jahren setzen Unternehmen aus dem Finanzsektor und aus anderen Branchen, die mit sensiblen Kundeninformationen umgehen, HTTPS-Protokolle zur Verschlüsselung von Daten bei der Übertragung ein. Auch Unternehmen wie Google, Facebook oder Twitter folgten zuletzt diesen Vorbildern. Dieses an sich positive Vorgehen nutzen Angreifer allerdings aus und übertragen über solche vermeintlich sicheren Protokolle verschlüsselte Malware, die von einer herkömmlichen Firewall nicht entdeckt wird. Systeme, die HTTPS-Datenverkehr nicht analysieren können, bieten hier keinen Schutz.
Dell hat im Verlauf des Jahres 2014 einen Anstieg des Datenvolumens im HTTPS-gestützten Datenverkehr um 109 Prozent verzeichnet. Entsprechend erhöht sich das Risiko von Attacken unter der Tarnung verschlüsselter Verbindungen.
„Die Abwehr solcher Bedrohungen ist sehr kompliziert“, betont Sweeney. „Unternehmen können die Risiken durch Beschränkung der Nutzung SSL-basierter Webbrowser verringern und Lösungen zur Überwachung des SSL-Datenverkehrs einrichten.“
Angriffe auf SCADA-Systeme haben sich verdoppelt
Industriebetriebe setzen SCADA (Supervisory Control and Data Acquisition)-Systeme ein, um per Fernzugriff Produktionsanlagen zu steuern. Politische Relevanz erhalten diese Angriffe dadurch, dass sie auch Kraftwerke, Fabriken oder Öl-Raffinerien betreffen.
Dell SonicWALL hat 2014 eine Verdoppelung der SCADA-Attacken beobachtet – überwiegend auf Buffer-Overflow-Schwachstellen. Die meisten Angriffe richteten sich auf Systeme in Finnland, Großbritannien und den Vereinigten Staaten, vermutlich weil SCADA-Systeme dort weiter verbreitet und verstärkt an das Internet angebunden sind.
„In vielen Ländern besteht für Unternehmen keine umfängliche Meldepflicht bei IT-Angriffen. So bleiben viele Vorfälle in der Öffentlichkeit unbekannt“, sagt Sweeney. „Auch eine zunehmend veraltete Technik stellt ein enormes Risiko dar.“
Dells Sicherheitsbericht enthält auch Prognosen über neue Bedrohungen. Zu diesen Trends gehören:
* Mehr Unternehmen werden die Zwei-Faktor-Authentifizierung einführen. Damit wird auch die Anzahl von Attacken auf solche Systeme steigen;
* Android bleibt ein wichtiges Ziel von Angriffen. Malware-Programmierer werden hier neue und anspruchsvollere Techniken entwickeln. Dabei werden auch spezielle Applikationen, etwa Bankanwendungen, angegriffen. Belegt ist auch das Abschöpfen von Log-in-Daten, Kontakten und anderer persönlicher Informationen. Auch Android-basierte Uhren, die zunehmend sensitive Personeninformationen übermitteln, oder Internet-fähige Fernseher, die letztlich einen oft nicht geschützten Zugang zum Internet bieten, zählen zu den möglichen Zielscheiben der Zukunft;
* Mit der Verbreitung intelligenter Wearables erwarten die Experten die erste Welle von Malware, die auch solche Geräte angreift;
* Digitale Währungen wie Bitcoin bleiben ein beliebtes Angriffsziel. Hacker nutzen dabei Botnets, um digitales Geld zu stehlen;
* Router und Netzwerkgeräte in privaten Haushalten, etwa Überwachungssysteme, werden ebenfalls in den Fokus der Hacker geraten. Angreifer nutzen sie in Zukunft voraussichtlich zur Unterstützung großangelegter DDos-Attacken;
* Auch Elektro-Autos und ihre Betriebssysteme werden zu Angriffszielen.
„Jeder weiß, dass IT-Sicherheitsbedrohungen schwerwiegende Folgen haben können. Und entsprechend schützen sich Unternehmen“, sagt Sweeney. „Trotzdem werden Hacks immer noch erfolgreich durchgeführt, einfach deshalb, weil Unternehmen die falschen Abwehrmaßnahmen ergreifen.“
Fakten zum Dell-Sicherheitsbericht
Das GRID-Netzwerk wertete für den Bericht eine Fülle von Daten aus. Die Daten basieren dabei auf einer Fülle von Datenquellen, genauer gesagt auf:
* der Auswertung von Daten von mehr als einer Million Sicherheitssensoren in über 200 Ländern;
* der Messung der Aktivitäten von Honeypots, die permanent Informationen über die aktuelle Gefahrenlage sammeln und bereitstellen;
* der Analyse von Malware- und IP-Reputations-Daten, die weltweit Zehntausende installierte Firewalls und E-Mail-Sicherheits-Appliances liefern;
* Informationen, die über 50 Kooperationsprojekte aus der Industrie und Forschungseinrichtungen zur Verfügung stellen;
* Ergebnissen von freien IT-Sicherheitsforschern sowie
* Spam-Meldungen von Millionen von PC-Systemen, die mit E-Mail-Sicherheitslösungen von Dell SonicWALL geschützt werden.
Dell auf Twitter: http://twitter.com/DellGmbH
Dell Blog: www.dell.de/d2dblog
(1) Der komplette Annual Threat Report findet sich unter:
http://software.dell.com/whitepaper/dell-network-security-threat-report-2014874708
(2) Forrester Research, Inc., “TechRadar™: Zero Trust Network Threat Mitigation Technology, Q1 2015,” Bericht vom 28. Januar 2015; John Kindervag, Kelley Mak zusammen mit Stephanie Balaouras, Rick Holland, Heidi Shey, Andras Cser, Andre Kindness und Josh Blackborow
Diese Presseinformation und Bildmaterial können unter www.pr-com.de abgerufen werden.
Dell hört seinen Kunden zu und bietet innovative und zuverlässige IT-Lösungen und -Dienstleistungen, die auf Industrie-Standards basieren. Sie sind ganz auf die individuellen Anforderungen der Anwender zugeschnitten und ermöglichen es Unternehmen, erfolgreicher zu sein. Weitere Informationen unter www.dell.de und www.dell.de/d2dblog. Unter www.dell.com/conversations bietet Dell zudem die Möglichkeit zur direkten Kontaktaufnahme.
Michael Rufer
Dell
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Anna von Krockow
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