(ots) - Zahl der Juden in Deutschland nimmt ab
Statistik sieht aber keinen Trend zur Auswanderung
Osnabrück.- Die Zahl der Juden in Deutschland sinkt weiter. So
hatten die jüdischen Gemeinden Ende des vergangenen Jahres 100.437
Mitglieder. Dies waren rund 900 weniger als im Vorjahr, wie die "Neue
Osnabrücker Zeitung" (Mittwoch) unter Berufung auf die ihr
vorliegende Statistik der zuständigen Zentralwohlfahrtsstelle der
Juden in Deutschland für das Jahr 2014 berichtet. Den bisher höchsten
Stand hatte die Zahl der jüdischen Gemeindeglieder in der
Bundesrepublik im Jahr 2006 mit 107.794 erreicht.
169 Juden wanderten im vergangenen Jahr ausweislich der Statistik
aus. 2013 waren es 150 gewesen, im Jahr 2012 allerdings 256 und im
Jahr davor rund 230. Ein Trend zur Auswanderung lässt sich demnach
auch nach jüngsten antisemitischen Anschlägen in Europa nicht
herleiten. Eher ist der Statistik zufolge das Gegenteil der Fall,
denn die gegenwärtige Zahl jüdischer Auswanderer aus Deutschland
liegt auch deutlich unter dem langjährigen Mittel seit 1990.
Ein Problem ist die Überalterung. 45 Prozent der jüdischen
Gemeindemitglieder in Deutschland sind älter als 60 Jahre. Der Anteil
hat damit leicht zugenommen. 64 Angehörige anderer Konfessionen
traten im Jahr 2014 zum jüdischen Glauben über. Dies waren ähnlich
viele wie in den Vorjahren.
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