(ots) -
Im europäischen Vergleich schneiden die Südeuropäer in puncto
Zahlungsmoral weiterhin am schlechtesten ab. Griechenland und Italien
kämpfen am häufigsten mit überfälligen Rechnungen und
nichteinziehbaren Forderungen im Inland. Das zeigt das aktuelle
Zahlungsmoralbarometer des weltweit zweitgrössten Kreditversicherers
Atradius. Für die Studie wurden im 1. Quartal 2015 etwa 3.000
Unternehmen aus 13 Ländern Europas befragt.
Die beste Zahlungsmoral weisen dagegen schwedische Unternehmen
auf. Während in Italien über 50 Prozent der inländischen Forderungen
auch nach dem Fälligkeitstermin noch ausstehen, sind bei den
schwedischen Firmen nur noch 20 Prozent der Rechnungen offen. Zum
Vergleich: Der europäische Durchschnitt liegt für inländische
Forderungen bei knapp 45 Prozent. Auch bei den Zahlungsausfällen ist
Griechenland Spitzenreiter. Insgesamt 3,3 Prozent vom Gesamtwert der
offenen Forderungen können nur noch als Verlust abgeschrieben werden,
dicht gefolgt von Italien mit 2,5 Prozent.
Liquiditätsprobleme führen aktuell zu Zahlungsverzögerungen
51,4 Prozent der Befragten aus Westeuropa gab an, dass
unzureichende liquide Mittel zu den beobachteten Verzögerungen
geführt haben. In Griechenland sind es sogar 84 Prozent, die
mangelnde finanzielle Mittel als Grund für verspätete Zahlungen ihrer
Geschäftspartner im Inland angeben. In Italien liegt der Wert bei 73
Prozent. So erstaunt es nicht, dass 54,2 Prozent der für die Studie
befragten europäischen Unternehmen insgesamt angeben, dass verspätete
Zahlungen als Finanzierungsinstrument genutzt werden.
Zahlungsziele in Südeuropa am längsten
Unter allen untersuchten Ländern gewähren die Firmen aus
Griechenland, Italien und Spanien mit Abstand die längsten
Zahlungsziele in Europa. Insgesamt stellen Griechen und Italiener
auch den vergleichsweise höchsten Anteil an Lieferantenkrediten. Für
56,7 Prozent der Forderungen gewähren griechische Unternehmen
Zahlungen auf Ziel, in Italien liegt der Wert bei 47,3 Prozent. Im
Schnitt über alle befragten Firmen liegt der Wert bei 41,3 Prozent.
Andreas Tesch, Chief Market Officer von Atradius, bewertet die
Ergebnisse: "Die leichte Erholung der Wirtschaft in der Eurozone, die
bereits im vergangenen Jahr einsetzte und sich 2015 fortsetzt, hat
nur einen geringen positiven Einfluss auf Forderungsausfälle und
Insolvenzen - insbesondere in der Eurozone. Abgesehen von Spanien,
den Niederlanden, Belgien und Grossbritannien gehen wir davon aus,
dass die Insolvenzen sich in den untersuchten Ländern auf einem immer
noch hohen Niveau im Vergleich zu 2007 einpendeln oder sogar zunehmen
werden. Ein professionelles Forderungsmanagement und die Absicherung
offener Forderungen mithilfe einer Kreditversicherung ist in diesen
Zeiten unerlässlich, um Liquiditätsprobleme zu vermeiden."
Diese und weitere Ergebnisse aus dem aktuellen Atradius
Zahlungsmoralbarometer stehen auf http://www.atradius.de kostenlos
zum Download bereit.
Ãœber Atradius
Die Atradius Gruppe bietet weltweit Kreditversicherung,
Bürgschaften und Inkassodienste an. Mit mehr als 160 Büros in 50
Ländern hat Atradius Zugang zu Bonitätsinformationen von 200
Millionen Firmen weltweit. Das Produktangebot hilft Unternehmen auf
der ganzen Welt, sich vor Forderungsausfällen zu schützen, wenn
Kunden gelieferte Waren oder erbrachte Dienstleistungen nicht
bezahlen können. Atradius ist Teil der Grupo Catalana Occidente
(GCO.MC), die in Spanien zu den grössten Versicherern und weltweit zu
den grössten Kreditversicherern gehört.
Bei Veröffentlichung freuen wir uns über ein Belegexemplar an
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