(ots) - +++ EBITDA der SE steigt um fast 29 Prozent auf 33,7
Millionen Euro bei leichtem Umsatzrückgang um 0,1 Millionen Euro auf
1,6 Milliarden Euro +++ Aufwendungen für Umbau und außerordentliche
Abschreibungen auf Firmenwerte und Beteiligungen belasten Ergebnis
vor Steuern +++ Mutterunternehmen gewinnt Auftrag für Sammlung und
Recycling von Elektronikschrott in der Millionenmetropole Hongkong
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Der börsennotierte Umweltdienstleister und Rohstoffhändler ALBA SE
und die mit ihm verbundenen Tochterunternehmen haben im Geschäftsjahr
2014 ein deutlich besseres operatives Ergebnis erzielt als noch im
Vorjahr. Das Ergebnis vor Abschreibungen, Zinsen und Steuern (EBITDA)
stieg um knapp 29 Prozent auf 33,7 Millionen Euro - nach 26,2
Millionen Euro im Vorjahr. Dabei sind im EBITDA noch
Restrukturierungsaufwendungen in Höhe von 3,7 Millionen Euro
enthalten und Aufwendungen für die Portfoliooptimierung von 7,0
Millionen Euro. "Die im Jahr 2013 begonnene Reorganisation der
Unternehmensgruppe zeigt Wirkung", sagte Dr. Axel Schweitzer,
Verwaltungsratsvorsitzender der ALBA SE, anlässlich der Vorlage des
Jahresabschlusses 2014 in Köln. Allerdings sei das EBT vor dem
Hintergrund der IFRS-Bilanzierungsvorschriften mit Abschreibungen auf
Firmenwerte erheblich belastet worden. Das Ergebnis vor Steuern blieb
damit negativ, verbesserte sich jedoch von -42,1 Millionen Euro im
Jahr 2013 auf -34,4 Millionen Euro im Geschäftsjahr 2014. Der
konsolidierte Umsatz sank leicht von 1,7 auf 1,6 Milliarden Euro.
"Die Richtung stimmt. Das operative Ergebnis, das sich im EBITDA
widerspiegelt, ist um fast 29 Prozent deutlich gestiegen und zeigt,
dass wir mit dem Umbau der Unternehmensgruppe vorankommen. Natürlich
stellen uns die Zahlen noch nicht zufrieden", so Schweitzer weiter.
"Das konjunkturelle Umfeld bleibt herausfordernd und die Politik in
Deutschland gibt uns nicht gerade Rückenwind. Daher konzentrieren wir
uns auf die Dinge, die wir selbst beeinflussen können, stellen uns
effizienter auf und richten unsere Geschäftsfelder auf die Zukunft
aus."
Ziel sei es, so Schweitzer, Interseroh zu der Marke in Deutschland
und Europa zu entwickeln, die die Abkehr von der Wegwerfgesellschaft
begleitet und die dafür notwendigen Systeme etabliert und
implementiert. Als jüngstes Beispiel nannte Schweitzer die
Hereinnahme eines Startup in die Unternehmensgruppe, das durch die
Vermietung von Kindersachen (www.kilenda.de) Kinderkleidung
nachhaltiger nutzbar machen will. "Wir glauben, dass eine Zukunft
ohne Abfall möglich ist", sagte Schweitzer.
ALBA Group baut E-Schrott-Recycling in Hongkong auf
Einen Meilenstein für die zukünftige Entwicklung der gesamten
Unternehmensgruppe habe das Mutterunternehmen ALBA Group erreicht.
"Wir haben vor wenigen Tagen den größten Einzelauftrag in der
Geschichte unseres Familienunternehmens ALBA Group gewonnen. Es
handelt sich um die Sammlung und das Recycling des haushaltsnahen
'regulierten' Elektronikschrotts für die über sieben Millionen
Einwohner große Metropole Hongkong."
Der Auftrag inkludiere den Bau einer Recyclinganlage für
Elektronikschrott sowie den Betrieb des Sammel- und Recyclingsystems
für die Dauer von zehn Jahren. Schweitzer: "Wir haben damit einmal
mehr unter Beweis gestellt, dass unser Businessmodell international
vermarktbar und unser langjähriges Recycling-Know-how auch in China
hoch geschätzt und gefragt ist."
Ende des Jahres startet der Bau der Verwertungsanlage, die im
April 2017 in Betrieb gehen soll. Gemeinsam mit einem Logistikpartner
wurde eine Joint Venture-Gesellschaft unter dem Namen ALBA Integrated
Waste Solutions Hong Kong Ltd. gegründet, die diesen Auftrag
übernimmt. In der Anlage wird künftig der gesamte "regulierte"
Elektronikschrott aufbereitet. Das sind Geräte, für die die Regierung
in Hongkong ein Recyclinggesetz plant, ähnlich der europäischen
WEEE-Direktive. Darunter fallen vor allem Haushaltsgroßgeräte,
konkret Kühl- und Klimageräte, Fernseher, Waschmaschinen und
Computer.
Für die ALBA SE stellte Schweitzer für das neue Geschäftsjahr
insbesondere eine Stabilisierung des Dualen Systems zum
Verpackungsrecycling in Aussicht sowie eine weitere Verbesserung der
Rendite durch die Zusammenführung der Standorte für Stahl- und
Metallrecycling mit den Plätzen für Entsorgung und Recycling anderer
Stoffströme.
Die Entwicklung der Segmente im Einzelnen:
Stahl- und Metallrecycling
Die Stahlindustrie befand sich 2014 in einer konjunkturell und
strukturell anhaltend schwierigen Situation. Die weltweite
Rohstahlproduktion stieg gegenüber dem Vorjahr nur geringfügig um
etwas mehr als ein Prozent, in Deutschland lediglich um 0,7 Prozent.
Die für das Segment Stahl- und Metallrecycling maßgebliche
Elektrostahlproduktion sank sogar gegenüber 2013 um 2,9 Prozent.
Ursache für die rückläufige Elektrostahlproduktion waren die seit
Jahresbeginn um nahezu 40 Prozent gesunkenen Preise für Eisenerz.
Diese sorgten dafür, dass sich die Produktion auf die klassische
Stahlerzeugung mit Eisenerz fokussierte. Darüber hinaus wirkten sich
Überkapazitäten im Stahlmarkt negativ auf die Preisentwicklung von
Stahlschrott aus. Nach Angaben der Wirtschaftsvereinigung Stahl lag
das durchschnittliche Preisniveau der Leitschrottsorte 2 in
Deutschland im Berichtsjahr bei 271,67 Euro pro Tonne. Der
vergleichbare Vorjahreswert betrug 292,50 Euro pro Tonne. Auf
internationaler Ebene führte die zurückhaltende Nachfrage zu einem
Überangebot an Stahlschrott mit rückläufigen Preisen und geringeren
Margen. Auch der Markt für NE-Metalle gestaltete sich einkaufsseitig
aufgrund geringerer verfügbarer Mengen schwierig.
Vor diesem Hintergrund erwirtschaftete das Segment Stahl- und
Metallrecycling einen Umsatz von 1.245,7 Millionen Euro gegenüber
1.397,0 Millionen Euro im Vorjahr. Das 2013 begonnene
Reorganisations- und Effizienzsteigerungsprogramm führte auch im
Berichtsjahr zu weiteren Restrukturierungsaufwendungen. Diese
betrugen 3,7 Millionen Euro (i. Vj.: 12,1 Mio. Euro). Darüber hinaus
fielen im Rahmen der weiteren geplanten Portfoliooptimierung
Aufwendungen von insgesamt 7,0 Millionen Euro für Wertberichtigungen
auf Firmenwerte, Sachanlagen und Forderungen an. Ausgehend von einem
Vorjahres-EBITDA von -0,5 Millionen Euro erwirtschaftete das Segment
2014 ein EBITDA in Höhe von 9,1 Millionen Euro und damit ein deutlich
besseres operatives Ergebnis. Dem Vorjahres-EBT von -66,7 Millionen
Euro steht ein ebenfalls verbessertes, wenn auch negatives EBT von
-54,8 Millionen Euro gegenüber. Neben den zuvor beschriebenen
Effekten liegt das negative EBT im Wesentlichen an zusätzlichen
Wertminderungen auf Firmenwerte in Höhe von 38,3 Millionen Euro (i.
Vj.: 34,6 Mio. Euro).
Die gehandelte Tonnage an Eisenschrott (Fe) belief sich im
Berichtsjahr auf 2.351.000 Tonnen (i. Vj. 2.510.000 Tonnen). Die
veräußerten Mengen an Nichteisen-Metallen lagen bei 361.000 Tonnen
(i. Vj. 385.000 Tonnen). Bereinigt um die Effekte der
Portfoliooptimierung in den Geschäftsjahren 2013 und 2014 lagen die
Fe-Mengen mit 2.329.000 Tonnen (i. Vj. 2.284.000 Tonnen) und die
NE-Mengen mit 361.000 Tonnen (i. Vj. 346.000 Tonnen) über den
Vorjahreswerten.
Dienstleistung
Das Segment Dienstleistung war geprägt von einem intensiven
Wettbewerb mit Preisnachlässen und Margendruck. Dennoch verzeichnete
der Bereich der Transportverpackungen gegenüber dem Vorjahr eine
leichte Umsatzsteigerung. Der Umsatz im Geschäft mit
Verkaufsverpackungen bewegte sich 2014 auf dem Niveau des Vorjahres.
Aus diesem Grund verharrte auch der Marktanteil beim Dualen System
Interseroh auf dem Vorjahreswert von 7,6 Prozent. Die Dienstleistung
Recycling Solutions Interseroh (Management der Filial-, Lager- und
Produktionsstätten-Entsorgung und Vermarktung der gewonnenen
Rohstoffe) erwirtschaftete einen Umsatz auf Vorjahresniveau, da eine
Ausweitung des Vertragsbestands im Facility Management ausblieb und
der Umsatz im Saisongeschäft Winterdienst aufgrund des milden Wetters
nicht gesteigert werden konnte.
Der Umsatz im Segment Dienstleistung erhöhte sich von 315,0
Millionen Euro auf 324,0 Millionen Euro. Dies ist auch auf die
Ausweitung der Geschäftsaktivitäten zweier Tochtergesellschaften in
Polen zurückzuführen. EBITDA und EBT liegen unter anderem aufgrund
der hohen Wettbewerbsintensität mit 24,6 Millionen Euro (i. Vj.: 26,6
Mio. Euro) beziehungsweise 20,4 Millionen Euro (i. Vj.: 24,5 Mio.
Euro) unter den Vorjahreswerten.
Ausblick
Stahl- und Metallrecycling
Auf internationaler Ebene sind für das laufende Geschäftsjahr die
Erwartungen für die Stahlindustrie verhalten. Der weltweite Verbrauch
wird 2015 nach Angaben des Weltstahlverbandes nur noch um rund 2
Prozent zulegen. Der europäische Stahlverband Eurofer prognostiziert
einen Anstieg der europäischen Stahlnachfrage um 2,6 Prozent. In
Europa werde die Branche auch weiterhin mit Überkapazitäten zu
kämpfen haben.
In Anbetracht der Aussichten für die Stahlkonjunktur erscheint ein
Anstieg der Rohstahlpreise unwahrscheinlich. Die Preise für Eisenerz
werden sich wahrscheinlich auch 2015 auf einem niedrigen Niveau
bewegen.
Im Handel mit Nichteisen-Metallen wird im ersten Quartal 2015 mit
einem moderaten Nachfrageanstieg gerechnet. Die Entwicklung im
zweiten Halbjahr hänge stark von dem prognostizierten chinesischen
Konjunkturwachstum ab. Auch der Fortgang der geopolitischen
Spannungen werde sich auf die Nachfrage nach Nichteisen-Metallen
auswirken.
Das Management rechnet trotz weiterer Portfoliooptimierungen für
2015 bei Eisenschrotten mit nur unwesentlichen und bei
Nichteisenmetallen mit nur leichten Mengenrückgängen. Die
Umsatzerlöse werden auf Vorjahresniveau erwartet. Die Prognosen für
das EBITDA und für das EBT sehen eine Steigerung vor. Gründe hierfür
sind insbesondere anhaltend positive Effekte aus den im Geschäftsjahr
2013 begonnenen und 2014 fortgesetzten Restrukturierungsmaßnahmen.
Zudem ist davon auszugehen, dass sich die im Berichtsjahr
angefallenen Wertminderungen und Restrukturierungsaufwendungen nicht
beziehungsweise nicht in gleicher Höhe wiederholen.
Dienstleistung
Auch im laufenden Geschäftsjahr wird das Segment Dienstleistung
von einem intensiven Wettbewerb geprägt sein. Geplant werden der
Ausbau des Bestandsgeschäfts, die Erweiterung des Facility Management
im Bereich der Dienstleistung Recycling Solutions Interseroh sowie
insbesondere die Ausweitung des nationalen wie auch internationalen
Verpackungsrecyclings. Das Management plant einen Umsatzanstieg bei
gleichzeitigem Rückgang von EBITDA und EBT. Diese Entwicklung
beeinflusst unter anderem der zunehmende Margendruck.
Insgesamt rechnet das Management für die ALBA SE im Geschäftsjahr
2015 mit einem Umsatzwachstum sowie einer Steigerung von EBITDA und
EBT.
Detaillierte Daten finden Sie unter: http://ots.de/E0cLR
Ãœber die ALBA SE:
Die ALBA SE ist eine Tochtergesellschaft des
Recyclingdienstleisters und Rohstoffversorgers ALBA Group. Die ALBA
Group ist mit ihren beiden Marken ALBA und Interseroh in Deutschland
und Europa sowie in Asien und den USA aktiv. Mit insgesamt über 8.000
Mitarbeitern* erwirtschaftet sie ein jährliches Umsatzvolumen rund
2,6 Milliarden Euro (2013). Damit ist die ALBA Group einer der
führenden Recycling- und Umweltdienstleister sowie Rohstoffversorger
weltweit. Durch die Recyclingaktivitäten der ALBA Group konnten
allein im Jahr 2013 über 7 Millionen Tonnen Treibhausgase im
Vergleich zur Primärproduktion und rund 51 Millionen Tonnen
Primärrohstoffe eingespart werden. * Beschäftigte / inkl.
Minderheitsbeteiligungen
Weitere Informationen zur ALBA SE finden Sie unter
www.alba-se.com. Informationen zur ALBA Group finden Sie unter
www.albagroup.de. Bitte beachten Sie auch unser Onlineportal mit
Informationen rund um die Themen Rohstoffe und Recycling:
www.recyclingnews.info.
Pressekontakt:
Verena Köttker
Tel.: +49 30 35182-5050 oder +49 151 12287572
Verena.Koettker(at)albagroup.de
Susanne Jagenburg
Pressesprecherin ALBA Group
Tel.: +49 30 35182-5080 oder +49 170 7977003
Susanne.Jagenburg(at)albagroup.de