(ots) -
Pro Jahr verschwinden weltweit 20 Prozent der fruchtbaren Böden.
Doch im Jahr 2050 wollen rund neun Milliarden Menschen ernährt
werden. Bahnt sich die bislang größte Agrar-Katastrophe an? Der Frage
geht die ZDF-Umweltreihe "planet e." am Sonntag, 19. April 2015,
14.45 Uhr, in der Dokumentation "Das große Ackersterben" nach.
Intaktes Ackerland wird zum Überlebensfaktor für die Menschheit.
Doch Erosion und Ãœberschwemmungen, bedingt durch den Klimawandel und
konzeptlose Bebauung, vernichten Böden im Eiltempo. Seit Jahren tobt
der Kampf um Böden, und ein Wettbewerb um die fruchtbarsten Flächen
findet statt. Vor diesem Hintergrund haben die Vereinten Nationen das
Jahr 2015 zum "Internationalen Jahr des Bodens" erklärt. Das große
Feldersterben ist vielschichtig. China, viele reiche arabische
Länder, aber auch Spekulanten aus Deutschland kaufen Agrarflächen
auf, wo es nur geht - vor allem in Afrika. Ãœbrig bleiben
minderwertige Flächen, die nicht mehr genug Ernten abwerfen.
"planet e."-Autor Claus Schenk begleitet Johannes Schoeneberger
von der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) nach
Äthiopien. Seit 50 Jahren versucht die GIZ dort Böden zu
rekultivieren und den Menschen schonende Anbaumethoden beizubringen.
Trotz beachtlicher Erfolge sind viele Dorfbewohner misstrauisch
gegenüber fremder Hilfe. Aber auch die Regeln des globalen Marktes
sind für das Ackersterben verantwortlich.
So ist beispielsweise die Hirsesorte Teff seit jeher äthiopisches
Grundnahrungsmittel, doch inzwischen ist diese Hirse zu einem
Exportschlager geworden. Teff-Diäten sind in den USA und in
Deutschland in Mode, denn das Getreide ist glutenfrei und
vitaminreich. Um die eigene Ernährungslage nicht zu gefährden, hat
die äthiopische Regierung die Ausfuhr gestoppt. Doch der Druck aus
dem Westen steigt weiter. So setzen deutsche und internationale
Investoren auf äthiopische Böden, um Ölpflanzen oder Exportgüter
anzubauen. Damit gehen zusätzlich Ackerflächen für die einheimische
Nahrungsversorgung verloren. Was bleibt für die einheimische
Bevölkerung, wenn die Investoren gehen?
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