(ots) - IT-Mittelstand: Google benachteiligt nicht nur
Anbieter, sondern auch Endkunden
Telekom: Internetriese will alternative Android-Versionen
ausschalten - Verein Digitalcourage fordert eigenen europäischen
Suchindex
Osnabrück. Die Entscheidung der EU-Kommission, gegen Google eine
härtere Gangart einzuschlagen, stößt auf viel Zustimmung. Der
Präsident des Bundesverbandes IT-Mittelstand, Oliver Grün, sagte in
einem Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Donnerstag), ein
mittelständisches Preisvergleichsportal für Onlineshops habe einen
erheblichen Nachteil gegenüber dem
Google-Shopping-Preisvergleichsportal: "Es wird immer schlechter
gelistet", so Grün. Benachteiligt sei aber nicht nur der
mittelständische Anbieter, sondern auch der Endkunde, weil er den
besten Preis vielleicht gar nicht mehr am prominentesten angeboten
bekomme. Rena Tangens, Sprecherin des Vereins Digitalcourage, der
Google 2013 den Negativpreis "Big Brother Award" verliehen hatte,
forderte die EU im Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" auf,
"selbst aktiv zu werden und einen europäischen Suchindex
einzurichten, auf den europäische Suchmaschinenfirmen zugreifen
könnten." Ferner müsse die EU-Kommission unbedingt darauf achten, wie
Google seine Marktmacht auf dem Smartphone-Markt ausspiele. "Google
setzt sowohl die Hardware-Hersteller wie auch App-Programmierer unter
Druck, um alternative Android-Versionen und Konkurrenz bei den Apps
auszuschalten", kritisierte Tangens den Internetriesen. Auch der
Sprecher der Telekom, Andreas Middel, warf Google im Android-Bereich
"schwerwiegende Missbräuche der marktbeherrschenden Stellung" vor. So
würden Android-User zum Beispiel gezwungen, einen Google-Mail-Account
anzulegen. "Und ohne diesen Account ist es nicht möglich,
irgendwelche Apps und sonstige Datendienste auf dem Smartphone zu
nutzen."
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