PresseKat - McKinsey-Studie: Online-Angebote deutscher Behörden noch nicht top

McKinsey-Studie: Online-Angebote deutscher Behörden noch nicht top

ID: 1199956

(ots) - Viel Information, aber nur wenig
Interaktion auf Webportalen - Hindernis: zersplitterte föderale
Zuständigkeiten - Berlin, Düsseldorf und Hamburg im Städtevergleich
an der Spitze

Die digitalen Angebote deutscher Kommunen und Behörden sind noch
zu wenig an den Bedürfnissen von Bürgern und Unternehmen
ausgerichtet. Die Webportale vieler Städte bieten mittlerweile zwar
eine Vielzahl an Informationen, aber nur eingeschränkte
Möglichkeiten, Behördenangelegenheiten tatsächlich online zu
erledigen. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie von McKinsey
& Company mit dem Titel "E-Government in Deutschland - eine
Bürgersperspektive". Die Unternehmensberatung hat dafür das
Digital-Angebot von zehn Städten untersucht, die bei einer
Vorgängerstudie 2012 als die besten von insgesamt 200 Kommunen
abgeschnitten hatten. Berlin, Düsseldorf und Hamburg zählen in der
aktuellen Studie erneut zu den Städten mit dem vergleichsweise besten
Online-Service. Im Mittelfeld listet die Studie Bonn, München und
Frankfurt. Auf den hinteren Plätzen in der Top 10 folgen Stuttgart,
Nürnberg, Gummersbach und Gladbeck.

"Selbst bei den Spitzenreitern klafft immer noch eine gewaltige
Lücke zwischen dem Angebot und den Bedürfnissen der Bürger", stellt
Sebastian Muschter, Co-Leiter der deutschen Public Sector Practice
von McKinsey, fest. E-Information gehöre auf den Websites zwar in
fast allen untersuchten Städten mittlerweile zum Standard. Aber
simple Prozesse wie das Ändern der Steuerklasse, das Einholen einer
Meldebescheinigung oder die Namensänderung auf dem Ausweis
erforderten in der Regel immer noch den Gang zur Behörde. "Vielerorts
laufen Behördenprozesse immer noch so ab wie vor 30 Jahren. Sie enden
an den Zuständigkeitsgrenzen der Behörden, auch wenn die
Bürgerbedürfnisse darüber hinausreichen", urteilt Muschter.





Konkret hat McKinsey für die Studie sechs Ereignisse im Leben
eines Bürgers untersucht, die intensiveren Kontakt mit Behörden mit
sich bringen: (1) Geburt eines Kindes, (2) Ãœbergang von Schule in den
Beruf, (3) Eheschließung/Verpartnerung, (4) Gründung eines
Unternehmens, (5) Jobverlust, -suche und -wiederaufnahme, (6)
Todesfall in der Familie. Für die zehn Städte wurde ermittelt, welche
Behördenschritte sich wie einfach online erledigen lassen. Am besten
klappt der Online-Service bei einer Unternehmensgründung. Denn die
Europäische Dienstleistungsrichtlinie (Richtlinie 2006/123/EG)
garantiert, dass Gründer alle zur Aufnahme und Ausübung ihrer
Dienstleistungstätigkeit erforderlichen Verfahren und Formalitäten
online über einen einzigen Kontaktpunkt abwickeln können. "Dieses
Beispiel zeigt, wie wichtig gesetzliche Vorgaben sind, um
durchgängige Angebote unabhängig von Behördengrenzen zu schaffen",
sagt McKinsey-Berater Muschter.

Der Bund in seiner Rolle als Gesetzgeber und als Financier von
Leuchtturmprojekten könnte stärker auf die Kommunen einwirken, ihre
Online-Services auszubauen. Insbesondere gelte es, so Muschter,
bereits verabschiedete Gesetze und Richtlinien mit Leben zu füllen
und ihre Umsetzung zu forcieren. Das bedeute, bestehende Strategien
wie die "Digitale Agenda 2014 bis 2017" weiter zu konkretisieren,
Aktionspläne zu definieren und das Erreichen von E-Government-Zielen
konsequent nachzuhalten, zum Beispiel über einen Index.

Um das Wissen, die Kosten und die Vereinheitlichung von
E-Government-Angeboten zu verbessern, schlägt die Studie den Einsatz
von "Benchlearning" vor, bei dem Städte gemeinsam E-Services
entwickeln und dann anderen Städten zur Verfügung stellen. Muschter:
"Der Aufbau von E-Government-Angeboten kostet viel Geld, rechnet sich
aber in wenigen Jahren - und wird preiswerter, wenn nicht jede
Kommune das Rad neu erfindet." Die Vorteilhaftigkeit von E-Government
belegt eine Studie der Kommunalen Gemeinschaftsstelle für
Verwaltungsmanagement. Demnach können rund 70% der Kernprozesse bei
Städten und Gemeinden durch E-Government verbessert werden - das
senkt laut der Gemeinschaftsstelle die Kosten um 20 bis 40 Prozent.

HINTERGRUND

McKinsey & Company ist die in Deutschland und weltweit führende
Unternehmensberatung für das Topmanagement. 27 der 30 DAX-Konzerne
zählen aktuell zu den Klienten. In Deutschland und Österreich ist
McKinsey mit Büros an den Standorten Berlin, Düsseldorf, Frankfurt am
Main, Hamburg, Köln, München, Stuttgart und Wien aktiv, weltweit mit
über 100 Büros in mehr als 60 Ländern.



Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an:

Kirsten Best, Telefon: 0211 136-4688,
E-Mail: kirsten_best(at)mckinsey.com
Die Studie finden Sie zum Download und als E-Publikation auf unserer
Website: www.mckinsey.de/egovernment

Alle Pressemitteilungen im Abo auf Twitter: (at)McKinsey_de


Themen in dieser Pressemitteilung:


Unternehmensinformation / Kurzprofil:
drucken  als PDF  an Freund senden  VKU Niedersachsen/Bremen fordert eine echte Gewässerschutzperspektive / Zu viel Dünger in Niedersachsen Schön: Willkommenskultur für junge Flüchtlinge ausbauen und unterstützen
Bereitgestellt von Benutzer: ots
Datum: 16.04.2015 - 10:00 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 1199956
Anzahl Zeichen: 5315

Kontakt-Informationen:
Stadt:

Düsseldorf/Berlin



Kategorie:

Kommune



Diese Pressemitteilung wurde bisher 0 mal aufgerufen.


Die Pressemitteilung mit dem Titel:
"McKinsey-Studie: Online-Angebote deutscher Behörden noch nicht top"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von

McKinsey&Company (Nachricht senden)

Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum Haftungsauschluß (gemäß TMG - TeleMedianGesetz) und dem Datenschutz (gemäß der DSGVO).


Alle Meldungen von McKinsey&Company