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Neue Ausgabe des "Global Private Equity Report" von Bain / 2014 war das Jahr der Exits für die Private-Equity-Branche (FOTO)

ID: 1200420

(ots) -
- Zahl und Größe der Verkäufe steigen weltweit auf Rekordniveau
- Investitionen in neue Beteiligungen stagnieren, Multiples
erreichen Höchststände
- Anleger investieren knapp 500 Milliarden US-Dollar in neue
Fonds, sechs Prozent weniger als im Vorjahr

Der Wert der weltweiten Verkäufe von Buy-out-Beteiligungen stieg
2014 um 67 Prozent. In Europa verdoppelte er sich gar auf 173
Milliarden US-Dollar. Doch die sechste Ausgabe des "Global Private
Equity Report" von Bain & Company, dem weltweit führenden
Beratungsunternehmen für die Private-Equity-Branche (PE), zeigt auch
die Schattenseiten der anhaltenden Hausse an den Kapitalmärkten und
der Niedrigzinspolitik der Zentralbanken auf. Der Kampf um neue
Investments ist härter denn je. Die Preise ziehen an, und es wird
zunehmend schwieriger, Top-Renditen zu erzielen.

Steigende Aktienkurse, ein offenes IPO-Fenster, niedrige Zinsen,
enorme Liquiditätsreserven bei strategischen Käufern und PE-Fonds
sowie hohe Wachstumserwartungen an börsennotierte Unternehmen: Viele
Faktoren tragen dazu bei, dass die PE-Branche neue Rekorde bei
Beteiligungsverkäufen verzeichnet. Bei weltweit mehr als 1.250 Exits
von Buy-out-Beteiligungen beliefen sich die Erlöse der PE-Fonds im
letzten Jahr auf 456 Milliarden US-Dollar. Damit übertrafen sie den
bisherigen Rekordwert des Jahres 2007 um gut 100 Milliarden US-Dollar
(Abb. 1).

Auch in Europa haben viele Fonds das für Beteiligungsverkäufe
äußerst freundliche Umfeld genutzt. Die Zahl der Buy-out-Exits stieg
hier um 16 Prozent und ihr Wert hat sich mehr als verdoppelt - auf
nunmehr 173 Milliarden US-Dollar. Zwei der drei weltweit größten
PE-Deals im Jahr 2014 fanden auf dem alten Kontinent statt: die
Übernahme des britischen Pharmahändlers Alliance Boots durch den
US-Anbieter Walgreen und die Akquisition des spanischen




Kabelnetzbetreibers Grupo Corporativo Ono durch Vodafone. Darüber
hinaus dominierten strategische Käufer den Weltmarkt. Auf sie
entfielen 2014 gut zwei Drittel des gesamten Transaktionsvolumens.

"2014 war das Jahr der Exits für die Private-Equity-Branche
schlechthin", betont Rolf-Magnus Weddigen, Partner bei Bain & Company
und Leiter der PE-Praxisgruppe im deutschsprachigen Raum. Doch das
günstige Umfeld für Beteiligungsverkäufe bringt auch neue
Herausforderungen mit sich - Liquiditätsschwemme und die anhaltend
niedrigen Zinsen treiben die Bewertungen in die Höhe. "Das ist zwar
gut für Verkäufe", so Weddigen, "erhöht aber die Preise für neue
Beteiligungen der PE-Branche. Folglich wird es künftig deutlich
schwieriger werden, die von den Kapitalgebern erwarteten hohen
Renditen zu erwirtschaften."

Durchschnittlicher EBITDA-Multiplikator erreicht neuen Rekordwert

Die hohen Bewertungen und der harte Wettbewerb mit strategischen
Käufern haben bereits 2014 die Investitionsneigung der PE-Branche
gedämpft. Während die Zahl ihrer Investments weltweit noch einmal um
zwei Prozent zulegte, sank deren Wert wiederum um ebenfalls zwei
Prozent auf 252 Milliarden US-Dollar. Gleichzeitig stieg das
durchschnittlich gezahlte EBITDA-Multiple bei LBO-Transaktionen in
Europa auf einen neuen Rekordwert von 10,0. Im Vorjahr hatte dieses
noch bei 8,7 gelegen.

Der deutschsprachige Markt war 2014 sehr aktiv. Im Vergleich zum
Vorjahr stieg die Zahl der LBO-Deals um fast 20 Prozent, ihr
Gesamtwert sogar um nahezu 40 Prozent. Zum fünften Mal in Folge legte
der Transaktionswert zu - seit 2009 im Schnitt um jährlich 27
Prozent. Die Erholung nach der Krise ist vor allem den wieder
vermehrten großen Transaktionen zu verdanken, denn die Gesamtzahl der
LBOs in Deutschland, Österreich und der Schweiz wuchs im selben
Zeitraum nur um durchschnittlich sechs Prozent pro Jahr. Damit kehrt
der deutschsprachige LBO-Markt nach zehn Jahren auf das Niveau von
2004 zurück (Abb. 2). Zu den größten LBO-Deals zählten 2014 die
Ãœbernahme der Schweizer SIG Combibloc Gruppe durch die
Beteiligungsgruppe Onex, die Veräußerung der österreichischen
Constantia Flexibles an das Investmenthaus Wendel Group und in
Deutschland der Verkauf der Siemens Hörgerätesparte an den
Finanzinvestor EQT sowie die Abspaltung der Wärmetauschersparte der
GEA Gruppe, die an Finanzinvestor Triton ging.

PE-Fonds verfügen über 1,2 Billionen US-Dollar nicht investiertes
Kapital

Stagnierende Neuengagements auf der einen und hohe Exit-Volumina
auf der anderen Seite haben dazu geführt, dass die institutionellen
Investoren, die Limited Partners (LP), 2014 zum vierten Mal in Folge
einen sehr hohen Cashflow-Ãœberschuss mit Private Equity erzielten,
sprich: mehr Rückflüsse aus realisierten Beteiligungen erhielten, als
neue Engagements kosteten. Einen guten Teil dieses Ãœberschusses
legten die LPs zwar erneut bei PE-Fonds an, doch sank das Volumen im
Fundraising 2014 insgesamt leicht um sechs Prozent auf 499 Milliarden
US-Dollar. In Summe stieg damit das nicht investierte Kapital, das
sogenannte "Dry Powder", auf einen neuen Rekordwert von 1,2 Billionen
US-Dollar. "Der Anlagedruck in der Branche ist enorm", erklärt
PE-Experte Weddigen. "Deshalb müssen PE-Fonds ihre Beteiligungen
nicht nur sehr sorgfältig auswählen, sondern auch mehr Zeit als
früher einplanen, um ihre Portfolio-Unternehmen aktiv zu entwickeln
und so eine vernünftige Rendite zu erwirtschaften." Die
durchschnittliche Haltedauer von Beteiligungen steigt seit 2008 und
liegt mittlerweile bei knapp sechs Jahren.

Die Liquiditätsschwemme wird das Privat-Equity-Geschäft auch 2015
und noch darüber hinaus prägen. Angesichts reichlich verfügbaren und
günstigen Fremdkapitals dürften auch die Preise für neue Deals hoch
bleiben. Es kommt deshalb mehr denn je darauf an, potenzielle
Beteiligungen jenseits der üblichen Auktionsverfahren und in neuen
Feldern zu identifizieren und deren Wert aus eigener Kraft über
mehrere Jahre zu steigern. "Der Renditeabstand zwischen den besten
und schwächsten Fonds eines Jahrgangs sinkt", so Weddigen. "Schon der
Erfolg von ein oder zwei Beteiligungen kann den entscheidenden
Unterschied machen. Sich künftig im Segment der Top-Performer zu
halten, wird zunehmend zur Herausforderung."

Bain & Company

Bain & Company ist eine der weltweit führenden
Managementberatungen. Wir unterstützen Unternehmen bei wichtigen
Entscheidungen zu Strategie, Operations, Technologie, Organisation,
Private Equity und M&A - und das industrie- wie länderübergreifend.
Gemeinsam mit seinen Kunden arbeitet Bain darauf hin, klare
Wettbewerbsvorteile zu erzielen und damit den Unternehmenswert
nachhaltig zu steigern. Im Zentrum der ergebnisorientierten Beratung
stehen das Kerngeschäft des Kunden und Strategien, aus einem starken
Kern heraus neue Wachstumsfelder zu erschließen. Seit unserer
Gründung im Jahr 1973 lassen wir uns an den Ergebnissen unserer
Beratungsarbeit messen. Bain unterhält 51 Büros in 33 Ländern und
beschäftigt weltweit 5.700 Mitarbeiter, 700 davon im
deutschsprachigen Raum. Weiteres zu Bain unter: www.bain.de.



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Datum: 17.04.2015 - 08:05 Uhr
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