(ots) - Der Vorstand des Dax-Konzerns BMW und die
Arbeitnehmervertreter vereinbarten im März eine weitreichende
Änderung: Künftig soll der Autobauer nur noch solche Dienstleister im
wichtigen Bereich der Logistik beschäftigen, die ihre Mitarbeiter
nach dem vergleichsweise hohen Metall-Tarif bezahlen. Das berichtet
das Hamburger Wirtschaftsmagazin BILANZ in seiner am Freitag
erscheinenden Ausgabe. Die Konkurrenten wundern sich, dass gerade der
kostenbewusste BMW-Vorstand vorprescht. Der Metall-Tarif liegt
erheblich über dem Mindestlohn von 8,50 Euro und den Tarifen der
Logistikbranche. Für die IG Metall hat die Vereinbarung mit BMW
Modellcharakter für die deutsche Autoindustrie.
"Wir haben dem Vorstand auf die Finger geklopft und ihn an seine
eigenen Werte erinnert", heißt es im Münchener Arbeitnehmerlager
selbstbewusst. Der Teufel steckt allerdings noch im Detail: Nach der
Grundsatzvereinbarung mit dem Vorstand muss der Betriebsrat mit
Logistikunternehmen wie BLG oder Schnellecke entsprechende
Tarifverträge abschließen. Vorab sind schwierige Rechtsfragen zu
klären.
Offenbar nutzten die Arbeitnehmervertreter um den langjährigen
Betriebsratschef Manfred Schoch (59) die Gunst der Stunde und rangen
der Führung im Gegenzug für ihre Unterstützung des im Mai startenden
neuen BMW-Chefs Harald Krüger einige Zugeständnisse ab. So sollen
5.500 Menschen allein in Deutschland in diesem Jahr eingestellt
werden. Jeder dritte Leiharbeiter bekommt einen festen Job. BMW
beschäftigte bislang im Verhältnis zur Stammbelegschaft mehr
Zeitarbeiter als jeder andere deutsche Autobauer.
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