(ots) - Deutsche Umwelthilfe fordert Fußballbundesligist
auf, zu erklären, warum er seit Monaten Falschangaben zu seinem
unökologischen Einwegsystem macht
Die seit dieser Saison vom Bundesligisten Hannover 96 eingesetzten
Bioplastikbecher werden entgegen der Behauptungen des Vereins weder
kompostiert noch recycelt. Zu diesem Ergebnis kommt die Deutsche
Umwelthilfe (DUH) nach eigenen Recherchen über den Verbleib der
vielen hunderttausend Plastik-Einwegbecher, die von Hannover 96 als
Alternative zu den früher verwendeten umweltfreundlichen
Mehrwegbechern verteilt werden. Auf Nachfrage der DUH bestätigte die
mit der Verwertung der Polylactid (PLA)-Becher aus der HDI-Arena
beauftragte Abfallwirtschaftsgesellschaft Landkreis Schaumburg mbH
die Beendigung der Kompostierung und widerlegt damit Behauptungen von
Hannover 96, dass die Becherkompostierung problemlos laufe.
Nach Auffassung der DUH ist damit das Argument des Bundesligisten,
dass der Umstieg von Mehrweg auf PLA-Einwegbecher wegen der
Kompostierung des Materials besonders umweltfreundlich sei, endgültig
hinfällig. Die DUH hat Hannover 96 in der Vergangenheit massiv für
den Ausstieg aus dem umweltfreundlichen Mehrwegbechersystem
kritisiert. Mehrfache Nachfragen zu den tatsächlich seit Saisonstart
kompostierten Bechermengen beantworteten weder der Betreiber der
Kompostierungsanlage noch Hannover 96. Gleichzeitig ermittelte die
DUH, dass ein großer Teil der PLA-Becher im Restmüll und nicht in den
für die Becher vorgesehenen Sammelbehältern im Stadion landet. Viele
Einwegbecher fanden folglich den Weg zur Kompostierung nicht, die wie
jetzt bestätigt ist gar nicht mehr stattfindet.
"Hannover 96 ist der Umweltabsteiger des Jahres. Nicht nur, dass
er umweltfreundliche Mehrwegbecher durch Einweg ersetzt hat. Nun
stellt sich heraus, dass diese weder recycelt noch kompostiert
werden. Der Verein blamiert sich mit seinem "Greenwashing" auf ganzer
Linie, täuscht arglistig seine Fans und foult Stadtparlament und
Landesregierung, die ihm bisher die Stange gehalten haben", sagt
DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch.
Gegenüber der DUH hat Hannover 96 behauptet, dass sich ein
alternatives Verfahren zum Recycling der PLA-Becher in der Testphase
befindet. Die DUH hat bereits im Oktober 2014 grundsätzliche Zweifel
geäußert. Nach Recherchen der DUH findet bis heute auch kein
Recycling dieser Becher statt. Die Projektmanagerin für
Kreislaufwirtschaft bei der DUH, Hanna Grießbaum, fordert: "Wenn es
Hannover 96 mit dem Umweltschutz wirklich ernst meint, muss der
Verein wieder zu den ökologischen Mehrwegbechern zurückkehren."
Weitere Informationen zu den negativen Umweltauswirkungen von
PLA-Bechern finden sie hier http://l.duh.de/9xp7w.
Pressekontakt:
Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer
Mobil: 0171 3649170, E-Mail: resch(at)duh.de
Hanna Grießbaum, Projektmanagerin Kreislaufwirtschaft
Tel.: 030 2400867-45, E-Mail: griessbaum(at)duh.de
Daniel Hufeisen, Pressesprecher
Tel.: 030 2400867-22, Mobil: 0151 55017009, E-Mail: hufeisen(at)duh.de
DUH im Internet: www.duh.de, Twitter: https://twitter.com/Umwelthilfe