(ots) - Tenure-Track-Programm soll neue Perspektiven für
die besten Köpfe eröffnen
Zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses ist ein
umfassendes Gesamtkonzept geplant. Dazu erklären der
forschungspolitische Sprecher der CDU/CSU-Fraktion im Deutschen
Bundestag, Albert Rupprecht, und die zuständige Berichterstatterin,
Alexandra Dinges-Dierig:
Albert Rupprecht: "Wenn wir im internationalen Wettbewerb um die
besten Köpfe bestehen wollen, müssen wir jungen Menschen in unserem
Wissenschaftssystem verlässliche Karriereperspektiven bieten. Deshalb
wollen wir gemeinsam mit den Ländern ein über zehn Jahre laufendes
Programm zur Förderung von Tenure-Track-Stellen (Bewährungsstellen
vor einer festen Professur) auflegen, an dem sich der Bund finanziell
beteiligt. Dabei müssen die Länder die klare Zusage für die Erhaltung
und Schaffung einer bestimmten Zahl von dauerhaften Professuren
geben, um eine systematische und nachhaltige Wirkung des Programms zu
erzielen. Mit der BAföG-Entlastung von jährlich rund 1,2 Milliarden
Euro im Rücken haben sie dafür die notwendigen Mittel. Wir streben
einen Start des Programms in 2017 und einen schrittweisen Aufbau an.
Zur Finanzierung beitragen soll ein Teil der Mittel aus dem
Hochschulpakt, der ab dem Jahr 2020 ausläuft.
Im Rahmen des geplanten Gesamtkonzepts wollen wir auf Bundesebene
außerdem nach dem Prinzip 'Wer zahlt, schafft an' dafür sorgen, dass
die Vergabe von Fördermitteln an Hochschulen und
Forschungseinrichtungen aus dem Bundeshaushalt konsequent mit klaren
Vorgaben verbunden wird, den wissenschaftlichen Nachwuchs zu stärken
- beispielsweise mittels Einführung einer Zertifizierung
'Vorbildlicher wissenschaftlicher Arbeitgeber."
Alexandra Dinges-Dierig: "Karrieren in der Wissenschaft müssen
zuverlässiger werden. Zunächst ist es notwendig, dass überhaupt
genügend Stellen vorhanden sind. Wir als Bund sind bereit zu helfen,
aber an erster Stelle stehen hier die Länder in der Pflicht. Darüber
hinaus muss sich die Qualität der Nachwuchsförderung in den
Wissenschaftseinrichtungen verbessern. Dazu gehört auch, dass die
jungen Menschen zusätzliche Kompetenzen, etwa im Bereich der
Soft-Skills, erwerben können. Hier hat sich schon viel getan, ein
gutes Stück des Weges bleibt aber noch zu gehen.
Wir wollen zu einer guten Personalentwicklungsplanung speziell für
Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler ermutigen. Wir
wollen den verantwortungsvollen Umgang mit befristeten
Beschäftigungsverhältnissen fördern. Und wir wollen darauf achten,
dass sich Wissenschaftsberuf und Familie besser vereinbaren lassen.
Hier kann eine Zertifizierung der Wissenschaftseinrichtungen gute
Dienste leisten. Wo es notwendig ist, werden wir den Prozess mit
einer Novellierung des Wissenschaftszeitvertragsgesetzes
unterstützen. Diese Gesetzgebung kann aber nur ein kleiner Teil des
zukünftigen Gesamtpakets sein, das die gesamte Situation unserer
klugen jungen Köpfe in den Blick nimmt."
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