Kasseler Fraunhofer IWES und DERlab e.V. bieten auf der weltweit größten Solarstromkonferenz EU PVSEC erstmals europaweit einheitliche Outdoor-Messungen für Solarmodule an
(firmenpresse) - Kassel. 21. September 2009 – Hersteller von Photovoltaikmodulen verkaufen ihre Produkte in alle Welt. Weil einheitliche Standards bisher fehlten, war ein standortspezifischer, direkter Produktvergleich jedoch nicht möglich. Das wird sich ab September ändern. Das Fraunhofer-Institut für Windenergie und Energiesystemtechnik (IWES) aus Kassel und seine europäischen Projektpartner des Exzellenznetzwerks DERlab haben Standards und Messmethoden für die Langzeitmessung von Solarmodulen entwickelt. Die neue Dienstleistung für Modulhersteller stellen die Forscher erstmals im Rahmen der weltweit größten Solarstromkonferenz EU PV SEC (steht für European Photovoltaic Solar Energy Conference & Exhibition ) vom 21. bis zum 24. September in Hamburg vor.
Der von den DERlab-Partnern (steht für European Distributed Energy Resources Laboratories) entwickelte Qualitätsstandard basiert auf standardisierten Prüfmethoden und Datenformaten sowie einheitlichen Verfahren zur Auswertung und zur Dokumentation. „Wir haben unsere Langzeitmessungen für Solarmodule europaweit harmonisiert“, erklärt Dr. Philipp Strauß, Bereichsleiter am Fraunhofer IWES und Vorstandsvorsitzender des DERlab e.V. „Bei unseren Messungen untersuchen wir nicht nur den standortspezifischen Ertrag, sondern auch den Einfluss von Witterungsbedingungen auf die Modulleistung.“ In parallel laufenden Feldtests messen die Forscher die Solarmodule unter realen Bedingungen an den verschiedensten europäischen Standorten. Ein weiteres Modul dient als Referenz und wird im Dunkeln gelagert.
Sehr hohe Messgenauigkeit
Für die automatischen Messungen, die mindestens ein Jahr dauern sollten, hat das Fraunhofer IWES die Messkarte ISET MPP-Meter entwickelt. „Alle 15 Sekunden zeichnet sie den Kurzschlussstrom und die Leerlaufspannung sowie den Strom und die Spannung im optimalen Arbeitspunkt (MPP) des Solarmoduls auf“, erklärt Dr. Norbert Henze, Leiter Anlagen- und Messtechnik am Fraunhofer IWES. „Außerdem misst sie die für den exakten Vergleich notwendige Bestrahlungsstärke und die Modultemperatur.“ Im Minutentakt erfasst die Messkarte die gesamte Strom/Spannungskennlinie. Die Messunsicherheit ist deutlich kleiner als 1 Prozent. Kundenspezifisch bieten die DERlab-Partner weitere Messleistungen an.
Besuchen Sie uns in Hamburg vom 21. bis zum 24. September!
Neben den Outdoor-Messungen und der Messkarte ISET MPP-Meter stellt das Fraunhofer IWES auf seinem Messestand in Hamburg außerdem einen dreiphasig einspeisenden, modulintegrierten Wechselrichter für Hochspannungs-Solarmodule vor. Dieser Wechselrichter wurde im Rahmen des integrierten Projektes PV-MIPS entwickelt, das in Kassel koordiniert und von der Europäischen Kommission (DG-TREN) gefördert wird. Sie finden uns auf der Messe Hamburg, Messeplatz 1, 20357 Hamburg, in Halle B7, Standnummer 64a. Wir freuen uns auf Ihren Besuch!
Abdruck honorarfrei, um ein Belegexemplar wird gebeten. Für Rückfragen stehen wir Ihnen jederzeit gern zur Verfügung.
Das ISET ist nun Fraunhofer IWES
Mit dem Eintrag in das Münchner Vereinsregister am 17. August 2009 wurde die Aufnahme des erfolgreichen Kasseler Solarforschungsinstituts ISET (steht für Institut für Solare Energieversorgungstechnik) in die Fraunhofer-Gesellschaft vollzogen. Das vor 21 Jahren gegründete ISET ist nun der Institutsteil Kassel im neuen Fraunhofer-Institut für Windenergie und Energiesystemtechnik (IWES) und beschäftigt derzeit über 180 Wissenschaftler, Angestellte und Studenten auf den Forschungsgebieten der Elektro- und Systemtechnik für die Photovoltaik, Wind-, Bio- und Meeresenergien. Der zweite Institutsteil des Fraunhofer IWES in Bremerhaven ist aus dem ehemaligen Fraunhofer-Center für Windenergie und Meerestechnik CWMT in Bremerhaven hervorgegangen. Darüber hinaus wird das Fraunhofer IWES auch zwei Fraunhofer-Projektgruppen in Hannover und Oldenburg einrichten.
Das Fraunhofer IWES ist eines von 57 Instituten der Fraunhofer-Gesellschaft, der führenden Trägerorganisation für Einrichtungen der angewandten Forschung in Deutschland.
Mit breiter Forschungspalette auf Wachstumskurs
Die Forschungsgebiete des neuen Fraunhofer IWES umfassen das gesamte Spektrum der Windenergie von der Materialentwicklung bis hin zur Netzoptimierung sowie die Energiesystemtechnik für die Nutzung aller Formen der erneuerbaren Energien:
• Technik und Betriebsführung von Windenergieanlagen und -parks
• Komponentenentwicklung Rotor, Antriebsstrang und Gründung
• Fluidelastizität und -dynamik
• Umweltanalytik Wind, See und Boden für die Wind- und Meeresenergienutzung
• Regelung und Systemintegration dezentraler Energiewandler und Speicher
• Energiemanagement und Netzbetrieb
• Energieversorgungsstrukturen und Systemanalyse
Durch die Verschmelzung der Institutsteile Bremerhaven und Kassel und den Aufbau weiterer Infrastruktur und Kompetenzfelder werden die bisherigen Angebote der einzelnen Standorte deutlich gestärkt. Alle derzeitigen Forschungsthemen und Arbeitsgebiete werden dabei im neuen Institut fortgesetzt. Abgerundet wird dies durch den geplanten komplementären Ausbau der überwiegend grundlagenorientierten Universitätsschwerpunkte der vier kooperierenden Hochschulen in Hannover, Bremen, Oldenburg und Kassel. Nach einer Aufbauphase von 5 Jahren sollen im neuen Institut insgesamt mehr als 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Forschung und Entwicklung für nationale und internationale Auftraggeber betreiben.
Die fachlichen Kompetenzen des Fraunhofer IWES integrieren in einem breiten transdisziplinären Ansatz alle relevanten Fachdisziplinen mit Schwerpunkten in der Elektrotechnik, der Energiesystemtechnik, dem Maschinenbau, dem Bauingenieurwesen, der Fluidphysik und der Energiemeteorologie. Über die Partnerinstitute der Fraunhofer-Gesellschaft –insbesondere der Allianz Energie (www.energie.fraunhofer.de) – stehen darüber hinaus auch die Kompetenzen anderer Fraunhofer-Institute zur Verfügung.
Das europäische Exzellenznetzwerk DERlab
In dem von der Europäischen Kommission geförderten Exzellenznetzwerk DERlab (steht für European Distributed Energy Resources Laboratories) entwickelt das Fraunhofer IWES zusammen mit zehn europäischen Projektpartnern seit Ende 2005 gemeinsame Anforderungen und Qualitätskriterien für den Anschluss und den Betrieb von dezentralen Stromerzeugern. Mit der Gründung des Vereins DERlab im September 2008 haben die Projektpartner die weitere Zusammenarbeit auch nach Ablauf des sechsjährigen Forschungsprojekts besiegelt. Auch nach 2011 nutzen sie gemeinsam die Laborinfrastruktur und tauschen Forschungsergebnisse, Personal und Know-how aus.
Das europäische Projekt PV-MIPS
Zusammen mit elf europäischen Partnern entwickelt das Fraunhofer IWES aus Kassel im Rahmen des Forschungsprojekts PV-MIPS ein Solarmodul mit integriertem Wechselrichter, das direkt ins öffentliche Netz einspeisen kann. Die Gesamtkosten einer Solarstromanlage will man mit dem neuen Produkt auf 3 Euro pro Watt reduzieren.
Weitere Informationen: www.iset.uni-kassel.de, www.der-lab.net, www.pvmips.org
Ansprechpartner:
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Dr. Norbert Henze
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