(ots) -
- Aktuell existieren weltweit rund 600 Bike Sharing-Systeme mit
einem Marktvolumen von mehr als 1,3 Milliarden Euro
- Bis 2020 wird der weltweite Markt für Bike Sharing-Angebote
voraussichtlich ein Volumen von bis zu 5,3 Milliarden Euro
erreichen
- EBIT-Margen könnenbei 10 bis 15 Prozent liegen
- Roland Berger-Experten analysieren sechs wichtige Faktoren für
erfolgreiche Bike Sharing-Modelle
- Digitalisierung und strategische Partnerschaften werden den Markt
bestimmen
Innovative Mobilitätsangebote und gewandelte
Verbrauchergewohnheiten verändern immer stärker den traditionellen
Personennahverkehr. Immer mehr Menschen greifen in den Städten auf
Bike Sharing-Angebote zurück. Denn diese bieten eine schnelle und
kostengünstige Möglichkeit, sich von Tür zu Tür zu bewegen.
Mobilitätslösungen rund um das Fahrrad werden deshalb in den
kommenden Jahren ein starkes Wachstum erleben: durchschnittlich 20
Prozent pro Jahr. Bis 2020 wird der globale Markt für Bike Sharing
voraussichtlich ein Marktvolumen zwischen 3,6 und 5,3 Milliarden Euro
erreichen, so das Ergebnis der neuen Studie "Bike Sharing 4.0" von
Roland Berger Strategy Consultants.
"Der Markt für Bike Sharing-Lösungen zeigt ein erhebliches
Potenzial in der ganzen Welt", erklärt Roland Berger-Partner Tobias
Schönberg. "Doch das Geschäftsmodell der Anbieter muss genau
durchdacht sein, damit es tatsächlich erfolgreich sein kann."
Verschiedene Finanzierungsmodelle bestimmen den Markt
Schon in den vergangenen Jahren zeichnete sich in den großen
Ballungszentren der Welt ein deutlicher Trend in Richtung
Fahrradnutzung ab: Allein zwischen 2008 und 2013 wuchs der weltweite
Bike Sharing-Markt um 34 Prozent jährlich und erreichte ein
Marktvolumen von 1,3 Milliarden Euro. Der Fahrradbestand stieg von
rund 24.000 auf über 640.000 Fahrräder. Der stärkste Markt ist Asien
mit knapp 460.000 Leihfahrrädern, gefolgt von Zentraleuropa mit fast
147.000 Einheiten.
Dabei können die Geschäftsmodelle sehr profitabel sein, wenn sie
vernünftig aufgesetzt werden; die EBIT-Margen können hier bei 10 bis
15 Prozent liegen. "Das hängt stark von der lokalen Nachfrage, aber
auch vom Finanzierungsmodell der einzelnen Anbieter ab", sagt Tobias
Schönberg. "Die laufenden Kosten für Instandhaltung, Flächenmiete
oder Versicherung halten sich dagegen eher in Grenzen."
Was die Finanzierung betrifft, basiert diese in 95 Prozent der
Fälle in erster Linie auf den Gebühren für die einmalige
Nutzerregistrierung und auf der Miete der Räder. Rund 90 Prozent der
Anbieter finanzieren sich außerdem über Werbeeinnahmen; rund ein
Drittel wird durch öffentliche Subventionen oder Direktbeteiligungen
unterstützt.
Sechs Erfolgsfaktoren für profitable Bike Sharing-Konzepte
Damit Bike Sharing-Modelle profitabel sind, haben die Roland
Berger-Experten verschiedene Geschäftsmodelle untersucht und sechs
wesentliche Erfolgsfaktoren identifiziert.
1. Flächendeckendes Ausleihnetz: Mieträder werden öfter vermietet,
wenn die Leih- und Rückgabestationen dicht beieinander liegen und gut
erreichbar sind. Um den öffentlichen Nahverkehr noch attraktiver zu
gestalten, sollten Mieträder auch an Bahnhöfen und Busstationen
verfügbar sein.
2. Multimodale Integration: Bike Sharing-Angebote sollten mit dem
lokalen öffentlichen Nahverkehr vernetzt sein. Denn so sind die
Stationen, Zahlungssysteme und Umsteigemöglichkeiten optimal
aufeinander abgestimmt.
3. Einfache Handhabung: Nutzer sollten Mieträder einfach und
flexibel rund um die Uhr ausleihen und zurückgeben können.
Unkomplizierte Registrierungen über die Kreditkarte oder das
Bahnticket erhöhen zudem die Akzeptanz von Bike Sharing-Angeboten.
4. Attraktive Preise: Mit Freiminuten für jede Fahrt und geringen
Registrierungskosten werden sowohl Einmal- als auch Dauernutzer
angesprochen. Zudem sollten die Preise unter den Kosten für Bus- oder
Bahntickets liegen.
5. Hochwertige Fahrräder: Moderne, robuste Räder, die auch bei
schlechtem Wetter einsetzbar sind, sichern komfortable
Fahrmöglichkeiten und reduzieren die Instandhaltungskosten.
6. Öffentliche Unterstützung: Die Zusammenarbeit mit Städten und
Gemeinden ist eine der wichtigsten Voraussetzungen für ein
erfolgreiches Bike Sharing-Konzept. Denn sie stellen Radwege und
Mietflächen zur Verfügung.
Digitalisierung treibt den Markt voran
Die rasante Entwicklung dieses Marktes wird auch für andere
Akteure immer interessanter. "Für private Investoren entstehen im
Bike Sharing-Sektor neue Investitionsalternativen mit attraktiven
Renditen", erklärt Roland Berger-Partner Tobias Schönberg. "Doch auch
weitere Unternehmen werden sich immer stärker an der
Wertschöpfungskette des Bike Sharing-Marktes beteiligen."
So werden digitale und technische Innovationen die neuen
Produktangebote sehr stark beeinflussen. Dazu gehört z.B. der Einsatz
von GPS-Geräten, um den Nutzern die Navigation zu erleichtern.
Außerdem werden über die Geräte Informationen zu verfügbaren
Stationen oder Fahrplänen anderer öffentlicher Nahverkehrsmitteln zur
Verfügung gestellt. Strategische Partnerschaften mit IT-Anbietern,
Online-Fahrdiensten oder sozialen Netzwerken werden hier entstehen.
Und auch Anbieter von E-Mobilitätslösungen werden an diesem wichtigen
Markt teilhaben - mithilfe von elektrischen Fahrrädern werden sie zum
weiteren Erfolg des Bike Sharing-Sektors beitragen.
Die Studie können Sie bestellen unter:
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Roland Berger Strategy Consultants, 1967 gegründet, ist die
einzige der weltweit führenden Unternehmensberatungen mit deutscher
Herkunft und europäischen Wurzeln. Mit rund 2.400 Mitarbeitern in 36
Ländern ist das Unternehmen in allen global wichtigen Märkten
erfolgreich aktiv. Die 50 Büros von Roland Berger befinden sich an
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