(ots) -
- 56% der rund 360 Exportunternehmen geben an, Aufträge wegen der
aktuellen Währungssituation verloren zu haben
- Bei 25% der befragten Unternehmen haben Kunden aus dem Ausland
Rechnungen nicht bezahlt; 10% der Unternehmen gaben an, wegen
unbezahlten Aufträgen aus dem Ausland sogar mit
Liquiditätsproblemen konfrontiert gewesen zu sein
- Euler Hermes prognostiziert Anstieg der Insolvenzen in der Schweiz
um 5% in 2015
Der starke Franken, die schwachen Konjunkturaussichten, die
steigenden Nichtzahlungen und in der Folge wachsende Anzahl an
Insolvenzfällen machen Schweizer Unternehmen zunehmend zu schaffen.
Zu diesem Schluss kommt die Studie, die Euler Hermes zusammen mit der
Berner Fachhochschule durchgeführt hat. Sie haben 357 eidgenössische
Exportfirmen zu den gegenwärtigen und künftigen Ausfuhrrisiken
befragt sowie den Maßnahmen, die sie ergreifen, um die Risiken zu
minimieren. Dabei erstaunt, dass viele Unternehmen keine Maßnahmen
gegen zahlreiche von ihnen selbst als hoch eingeschätzten Risiken
treffen.
Es wird hart: Nichtzahlungen steigen erheblich an, mehr
Insolvenzen in 2015 und 2016
"Es wird hart für die Schweizer Firmen", sagte Ludovic Subran,
Chefökonom der Euler Hermes Gruppe. "Der starke Franken trifft die
Wirtschaft besonders hart, weil die Euro-Zone noch immer der mit
Abstand wichtigste Absatzmarkt ist. Selbst wenn sich Schweizer
Produkte stark über Marke und Qualität verkaufen, stellt dieser
Kosteneffekt ein Risiko dar. Zudem wächst die Gefahr, dass Abnehmer
ihre Rechnungen nicht pünktlich oder womöglich gar nicht begleichen.
Wir gehen für das laufende Jahr in der Schweiz von einem Anstieg der
Insolvenzen um 5% aus und rechnen 2016 mit einem weiteren Zuwachs.
Die Umfrage unterstreicht die Tendenz: Bei einem Viertel der
befragten Unternehmen haben ausländische Kunden Rechnungen nicht
bezahlt. Trotz dieser Risiken ist Erfolgsrezept für Schweizer Firmen
eine höhere Diversifikation - sowohl bei den Produkten als auch vor
allem bei den Absatzregionen wie die USA, China, Südostasien und die
Golfstaaten. Das wird nicht leicht, denn es erfordert Zeit, eine
langfristige Strategie und Strukturen vor Ort."
Aufträge brechen durch starken Franken weg; Firmen treffen
Gegenmaßnahmen
Neben der Diversifizierung treffen Schweizer Firmen jedoch noch
weitere Maßnahmen, um dem starken Franken zu begegnen:
"Von den Währungsturbulenzen und dem starken Franken waren 87% der
exportorientierten Schweizer Unternehmen mittelstark oder stark
betroffen - mehr als die Hälfte hat dadurch sogar Aufträge verloren",
sagte Stefan Ruf, Geschäftsführer von Euler Hermes in der Schweiz.
"Die Unternehmen haben jedoch reagiert, rund die Hälfte erhöht den
Einkauf im vor allem europäischen Ausland und senkt die heimischen
Kosten; knapp 30% sichern sich über Währungstermingeschäfte ab.
Bemerkenswert ist auch, dass knapp ein Drittel die Rechnungen im
Ausland einfach in Schweizer Franken stellt. Nur 5% der befragten
Unter-nehmen trifft gar keine Maßnahmen. Gegen das konjunkturelle
Risiko sichern sich hingegen fast ein Viertel der befragten
Unternehmen nicht ab, obwohl sie es selbst als hoch einschätzen.
Stattdessen versuchen sie, neue Märkte zu erschließen oder passen
frühzeitig ihre Ressourcen in den entsprechenden Ländern an oder
ziehen sich bei konjunkturellen Problemen ganz aus dem betroffenen
Land zurück."
55% von Nichtzahlungen betroffen, 10% mit folgenden
Liquiditätsproblemen
Neben dem Währungsrisiko steigt auch das Risiko der
Zahlungsunfähigkeit oder Zahlungsunwilligkeit von ausländischen
Abnehmern. Mehr als die Hälfte der Unternehmen war mittelstark oder
stark davon betroffen.
"Ein Viertel der befragten Unternehmen hat Zahlungen von
ausländischen Kunden nicht erhalten - für knapp die Hälfte davon mit
drastischen Folgen, denn die gerieten in der Folge selbst in
Liquiditätsschwierigkeiten", sagte Ruf. "Das zeigt die Bedeutung der
Absicherung, denn schon kleine Zahlungsausfälle können ein großes
Loch in die Firmenkasse reißen. Trotzdem haben erstaunlich viele
Firmen angegeben, keine entsprechenden Maßnahmen zu treffen, um sich
vor Ausfällen zu schützen. Neben Garantien, Kre-ditversicherungen und
Inkasso durch Drittunternehmen versuchen zahlreiche Unternehmen das
Risiko durch Vorauszahlungen, Anzahlungen, Akkreditive oder reine
Bonitätsabklärungen abzumildern - die im schlimmsten Fall jedoch
keine Absicherung bieten."
Die vollständige Schweizer Medienmitteilung finden Sie unter:
http://ots.de/MdWf2
Weiterführende Informationen zur Export-Umfrage finden Sie unter:
http://www.ti.bfh.ch/uploads/media/PPT_PK_21.4.15_final.pdf
http://www.ti.bfh.ch/uploads/media/PPT_Abendevent_21.4.15.pdf
Euler Hermes Studie Schweizer Export: http://ots.de/0lBbT
Länderstudie Schweiz: http://ots.de/2Aa1r
Die vollständige Studie ist ab Ende Mai erhältlich. Diese können
Sie hier kostenfrei anfordern: http://ots.de/QWtBh
Ãœber Euler Hermes
Euler Hermes ist weltweiter Marktführer im
Kreditversicherungsgeschäft und anerkannter Spezialist in den
Bereichen Kaution, Garantien und Inkasso. Das Unternehmen verfügt
über mehr als 100 Jahre Erfahrung und bietet seinen Kunden umfassende
Finanzdienstleistungen an, um sie im Liquiditäts- und
Forderungsmanagement zu unterstützen. Über das unternehmenseigene
Monitoringsystem verfolgt und analysiert Euler Hermes täglich die
Insolvenzentwicklung kleiner, mittlerer und multinationaler
Unternehmen. Insgesamt umfassen die Expertenanalysen Märkte, auf die
92% des globalen Bruttoinlandsprodukts (BIP) entfallen. Das
Unternehmen mit Hauptsitz in Paris ist in mehr als 50 Ländern
vertreten und beschäftigt über 6.000 Mitarbeiter. Euler Hermes ist
eine Tochtergesellschaft der Allianz und ist an der Euronext Paris
notiert (ELE.PA). Das Unternehmen wird von Standard & Poor's und
Dagong Europe mit einem Rating von AA- bewertet. 2013 wies das
Unternehmen einen konsolidierten Umsatz von EUR 2,5 Milliarden aus
und versicherte weltweit Geschäftstransaktionen im Wert von EUR 860
Euler Hermes beschäftigt in Deutschland rund 1.500 Mitarbeiter, am
Hauptsitz in Hamburg sowie in weiteren Niederlassungen in
Deutschland. Milliarden.
Weitere Informationen auf www.eulerhermes.de, LinkedIn oder
Twitter (at)eulerhermes
Die Einschätzungen stehen wie immer unter den nachfolgend
angegebenen Vorbehalten. Vorbehalt bei Zukunftsaussagen:
So weit wir hierin Prognosen oder Erwartungen äußern oder unsere
Aussagen die Zukunft betreffen, können diese Aussagen mit bekannten
und unbekannten Risiken und Ungewissheiten verbunden sein. Die
tatsächlichen Ergebnisse und Entwicklungen können daher wesentlich
von den geäußerten Erwartungen und Annahmen abweichen. Neben weiteren
hier nicht aufgeführten Gründen ergeben sich eventuell Abweichungen
aus Veränderungen der allgemeinen wirtschaftlichen Lage und der
Wettbewerbssituation, vor allem in Allianz Kerngeschäftsfeldern und
-märkten, aus Akquisitionen sowie der anschließenden Integration von
Unternehmen und aus Restrukturierungsmaßnahmen. Abweichungen
resultieren ferner aus dem Ausmaß oder der Häufigkeit von
Versicherungsfällen, Stornoraten, Sterblichkeits- und Krankheitsraten
beziehungsweise -tendenzen, und insbesondere im Bankbereich aus dem
Ausfall von Kreditnehmern. Auch die Entwicklungen der Finanzmärkte
und der Wechselkurse, sowie nationale und internationale
Gesetzesänderungen, insbesondere hinsichtlich steuerlicher
Regelungen, können einen Einfluss ausüben. Terroranschläge und deren
Folgen können die Wahrscheinlichkeit und das Ausmaß von Abweichungen
erhöhen. Die Gesellschaft übernimmt keine Verpflichtung, die hierin
enthaltenen Aussagen zu aktualisieren.
Pressekontakt:
Antje Stephan
Pressesprecherin
Euler Hermes Deutschland
Niederlassung der Euler Hermes SA
Telefon: +49 (0)40 8834-1033
Mobil: +49 (0)160 899 2772
antje.stephan(at)eulerhermes.com